Da sich bislang keine Interessenten für die Lufthansa-Slots in Frankfurt und München bemerkbar gemacht haben, darf Lufthansa bis zum Sommer 2022 alle Slots behalten. Doch endgültig ist die Situation noch nicht überwunden.
Um die Staatshilfen seitens der Bundesregierung zu erhalten, musste Deutschlands größte Fluggesellschaft gewisse Auflagen erfüllen. Dabei bestand auch die Möglichkeit, gewisse Slots an den Drehkreuzen abgeben zu müssen. Mittlerweile steht jedoch endgültig fest, dass das Interesse anderer Airlines weiterhin ausbleibt und die Lufthansa damit auch ihre Slots bis zum kommenden Sommer behalten darf, wie aero.de berichtet.
Droht damit keine Gefahr mehr?
Zwar hat die Lufthansa mit Carsten Spohr bereits ihren Masterplan zur vollständigen Rückzahlung der Staatshilfen bis spätestens Ende des Jahres vorgestellt – und in diesem Rahmen die erneute Kapitalerhöhung erfolgreich durchgeführt – dennoch wirken bis heute einige Bedingungen eben dieser. Um die Staatshilfen zu erhalten, musste auch die Kranich-Airline Zugeständnisse machen. Ein Teil davon ist die Abgabe von Slots an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München. Slots dienen der Vergabe von Start- und Landerechten. Diese sind essenziell, um einen Flughafen anfliegen zu können. Da die Lufthansa an ihren Drehkreuzen einen Großteil des Flugverkehrs ausmacht, und andere Airlines nur schwer an solche Slots kommen, sollten diese dem freien Markt angeboten werden.
Es gab keine Anfragen für die Slots für den Sommer 2022.
Statement einer Lufthansa-Sprecherin gegenüber aero.de
Normalerweise wäre der Run auf solche Slots zu herkömmlichen Zeiten enorm. Wie sich in der aktuellen Situation jedoch herausstellt – trotz steigender Passagierzahlen und wachsendem Optimismus – ist das Interesse an den Lufthansa-Slots in Frankfurt und München auch weiterhin eher gering. Wie die Lufthansa gegenüber aero.de bestätigt hat, wurde auch vor Ende der vierten und letzten Frist kein konkretes Angebot einer Fluggesellschaft gemacht. In der Vergangenheit kursierten Gerüchte, dass womöglich easyJet oder Ryanair eine Übernahme der Slots in Erwägung ziehen würden. Da sich bislang jedoch keine Interessenten für die Lufthansa-Slots in Frankfurt und München bemerkbar gemacht haben, darf Lufthansa bis zum Sommer 2022 alle Slots behalten.
Konkret besagte die Verpflichtung der Lufthansa, dass sie “an den Flughäfen Frankfurt und München je einem Wettbewerber zur Stationierung von je bis zu vier Flugzeugen, bis zu 24 Start- und Landerechte (Slots), also rechnerisch drei Start- und drei Landerechte pro Flugzeug und Tag, zu übertragen” haben. Derweil hat die EU-Kommission endgültig beschlossen, dass die Nutzungspflicht der jeweiligen Slots von 25 auf 50 Prozent zum Winterflugplan zwischen November 2021 und April 2022 erhöht wird. Zum Sommer will die EU-Kommission nach Möglichkeit sogar wieder zur ursprünglichen Regel zurückkehren. Dennoch besteht auch weiterhin die Möglichkeit, dass die Slots in Frankfurt und München im Winter 2022/2023 noch wechseln könnten. Dann dürfen auch Airlines, die diese beiden Airports bereits anfliegen, ihr Angebot für die Slots abgeben.
Fazit zum ausbleibenden Interesse an den Slots
Die erste Phase hat die Lufthansa überstanden! Bis zum Sommer 2022 darf die Airline alle Slots an den Drehkreuzen Frankfurt und München behalten. Zumindest können bis dahin keine anderen Airlines mehr ihr Angebot für diese Slots abgeben. Für den Winterflugplan 2022/2023 besteht jedoch wieder diese Möglichkeit – und zwar mit erweitertem Teilnehmerkreis: Dann dürfen auch Airlines ihr Angebot abgeben, die bereits diese Flughäfen anfliegen. Derweil hat sich jedoch auf dem französischen Markt bereits etwas getan: Die spanische Vueling hat Slots von Air France am Pariser Flughafen Orly übernommen. Auch in Deutschland besteht weiterhin diese Möglichkeit.
Und warum besteht nun kein Interesse an den Slots – wo bleibt die Antwort der in der Überschrift gestellten Frage?
Hallo Carsten, die Gründe dafür sollten im Beitrag ersichtlich sein.
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