Ende Februar schließt die Lufthansa ihre Basis in Bangkok. Diese Entscheidung hat unmittelbare Auswirkungen auf das in Bangkok stationierte Flugpersonal.

Der Kranich betreibt neben den Standorten in Deutschland auch einige Basen im Ausland. Dementsprechend sind auch regionale Flugbegleiter in der thailändischen Hauptstadt stationiert, die auf den Flügen nach Frankfurt und München eingesetzt werden. Doch damit soll nun Schluss sein, denn die Lufthansa entschied sich für die Schließung des Standorts in Bangkok, wie frankfurtflyer.de berichtet.

Ende Februar soll nun Schluss sein

Auf die Lufthansa lastet ein enormer finanzieller Druck, den es so gut wie möglich zu minimieren gilt. Permanent prüft die Fluggesellschaft alle Ausgaben, um die Liquidität sicherzustellen. Da die Lufthansa einen massiven Einbruch der Passagierzahlen verzeichnete, wurden einige ihrer Lounges geschlossen, fünf davon wurden sogar permanent dicht gemacht. Im vergangenen Monat schaffte die Fluggesellschaft das kostenfreie Catering auf Kurz- und Mittelstrecken ab. Nun trifft es die Basis in Bangkok. Ende Februar 2021 werden dort alle Mitarbeiter entlassen.

Bangkok Thailand

Die Stationen im Ausland waren bisher eine Tradition, die der Kranich seit mehreren Jahrzehnten gepflegt hat. Viele Fluggäste legen Wert auf regionale Besonderheiten, Ansagen, kulinarische Spezialitäten und Informationen in der Landessprache. Zu diesem Zweck wurden auf einigen Strecken lokale Flugbegleiter eingesetzt. Diese Flugbegleiter, die teilweise seit mehreren Jahrzehnten bei der Lufthansa angestellt waren, werden nun gekündigt. Die Angestellten sind an lokale Verträge gebunden, die meist niedrigere Gehälter beinhalten. Außerdem gibt es häufig keine Tarifbindung oder Gewerkschaften, auch befristete Verträge gehören hier zur Norm.

Lufthansa

Die Basis in Bangkok sorgte für Kosten, die der Konzern derzeit nicht mehr tragen möchte. Dazu zählten beispielsweise Räumlichkeiten, administratives Personal oder die Trainings, für die das Personal aus Bangkok regelmäßig nach Deutschland reiste. Diese Kosten wollte die Lufthansa nicht mehr tragen und somit wurde kurzerhand eine Entscheidung getroffen. Für die in Bangkok stationierte Crew soll nun Ende Februar 2021 Schluss sein.

Schon vor der Pandemie gab es auf der Basis einige Probleme

Schon vor der Corona-Pandemie nahm die Lufthansa an den Flügen nach Bangkok einige Veränderungen vor. Beispielsweise gab es Perioden, an denen täglich ein Airbus A380 eingesetzt wurde, dann folgte wiederum ein A340-300 mit nur etwa 50 Prozent der Kapazität. Auch Flüge von München nach Bangkok wollte die Lufthansa aufnehmen, doch diese übergab sie kurzfristig an ihre Tochtergesellschaft Eurowings.

Diese Veränderungen haben sich unmittelbar auf die in Bangkok stationierte Crew ausgewirkt. Meist lag eine Überkapazität der lokalen Flugbegleiter vor, doch manchmal waren es wiederum zu wenige. Um der Überkapazität entgegenzuwirken, mussten die übriggebliebenen Mitarbeiter zeitweise auf Flüge in die Nachbarstaaten wie Singapur geschickt werden, um diese überhaupt noch einsetzten zu können. Die Corona-Pandemie verschärfte die Situation der stationierten Crew noch weiter. Durch die Restriktionen wurde die Einreise massiv eingeschränkt, sodass die Mitarbeiter ohne Beschäftigung am Boden bleiben mussten. Wichtige Schulungen, die bei der Lufthansa in Deutschland stattfinden, konnten nicht wahrgenommen werden, wodurch Probleme mit den notwendigen Lizenzen entstanden.

Fazit zur Schließung der Lufthansa-Basis in Bangkok

Um dieses Jahr den Sparkurs weiter voranzutreiben, nahm die Lufthansa schon etliche Maßnahmen vor um den finanziellen Druck zu minimieren. Jetzt trifft es die Basis in Bangkok. Teilweise war das Personal in der thailändischen Hauptstadt seit Jahrzehnten beim Kranich angestellt. Ende Februar soll die Basis dicht gemacht und alle Mitarbeiter entlassen werden. Aufgrund der lokal geltenden Verträge konnte der Konzern kurzen Prozess machen. Somit wird Bangkok als ausländische Basis des Konzerns in Zukunft wegfallen.

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Autorin

Schon als kleines Kind verbrachte Christel jährlich mehrere Wochen auf den Philippinen und konnte dadurch immer mehr zu ihren philippinischen Wurzeln finden. Mittlerweile reist sie gern für neue Geschmackserlebnisse und liebt sogar das Flugzeugessen.

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