Lufthansa hat endlich auf die anhaltende problematische Situation beim eigenen Catering-Unternehmen LSG Sky Chefs reagiert. Allerdings führt der Kranich das auf “Personalmangel” zurück.

Allerdings dürfte der Grund der übermäßigen Krankmeldungen, “Arbeitsverlangsamungen” und Arbeitsniederlegungen der Protest und die Angst der Mitarbeiter vor einem angekündigten Verkauf des Subunternehmens sein.

Cateringprobleme auf so gut wie allen Flügen

Die momentanen Probleme rund um die Versorgung von Lufthansa-Flügen durch das eigene Tochterunternehmen LSG Sky Chefs halten weiter an, sodass so gut wie alle Flüge innerhalb Europas mit deutlichen Einschränkungen im Catering zu kämpfen haben. Teilweise erhalten Fluggäste auf diversen Flügen überhaupt kein Catering mehr. Das alles dürfte wohl Teil einer Form des Protestes der LSG-Mitarbeiter sein, die so auf die Pläne der Lufthansa reagieren, die die eigene Catering-Sparte verkaufen möchte. Damit einher geht die Sorge der Beschäftigten künftig unter schlechteren Arbeitsbedingungen und für weniger Gehalt aufgrund neuer Arbeitsverträge arbeiten zu müssen.

Getränk Lufthansa Business Class

Zunächst betreffen die Arbeitskampfmaßnahmen ausschließlich Flüge ab Frankfurt, inzwischen ist aber auch klar, dass der Protest ebenfalls auf das Lufthansa-Hub in München ausgeweitet werden soll, wodurch es auch da auf vielen Flügen im “schlimmsten Fall” gar keine Verpflegung mehr geben dürfte. Ich selbst habe vor kurzem auf einem Lufthansa-Flug von Heraklion nach Frankfurt in der Business Class erleben dürfen, welche Effekte der Protest haben kann, als lediglich ein paar wenige Getränke und ein Tütchen Nüsse für zwei Personen ausgeteilt wurden.

Via Mail und Webseite informiert die Lufthansa die eigenen Passagiere inzwischen über die Engpässe beim Catering. Betroffen seien durch den Notfall-Plan der LSG, welcher aktuell Anwendung findet, Lufthansa-Flüge mit einer Flugzeit von weniger als drei Stunden, die nur eingeschränkt mit Getränken und Nahrung versorgt werden, während Flüge mit mehr als drei Stunden die normale Verpflegung erhalten.

Lufthansa plant LSG Sky Chefs zu verkaufen

Noch für dieses Jahr plant Deutschlands größte Airline den Verkauf des Catering-Unternehmens LSG Sky Chefs. Davon betroffen wären die rund 35.000 weltweiten Mitarbeiter, wovon allein 6.000 als Vollzeitbeschäftigte in Deutschland arbeiten. Seit Wochen protestieren die Mitarbeiter denn auch von einem wahrscheinlichen Verkauf. Dabei arbeitet LSG Sky Chefs profitabel und erzielte zuletzt einen Umsatz von rund 115 Millionen Euro, jedoch generiere die Sparte “keine weiteren Synergien” innerhalb des Unternehmens, wie der Lufthansa-Vorstand kürzlich auf einer Investoren-Konferenz mitteilte.

Lufthansa Airbus A319

Die LSG-Mitarbeiter kritisieren neben den Plänen der Kranich-Airline auch eine mangelnde Informationskultur, nachdem die Airline die Mitarbeiter im Dunkeln über jegliche Vorhaben lassen würde. Und bereits jetzt gibt es schon namhafte Interessenten an Lufthansas Catering-Sparte. Darunter das Wiener Unternehmen Do&Co, welches sogar schon ein Angebot abgegeben haben soll. Auch die Schweizer Gategroup und Dnata aus Dubai gelten als mögliche Bieter. LSG Sky Chef ist mit jährlich 700 Millionen Mahlzeiten an 205 Flughäfen weltweit einer der führenden Caterer überhaupt und versorgt über 300 Fluggesellschafte  sowie eine wachsende Anzahl an Bahnunternehmen.

Fazit zur Situation bei Lufthansa und LSG

So richtig gut scheint die Lufthansa selten auf Situationen wie die aktuelle rund um das eigene Catering-Unternehmen LSG Sky Chefs zu reagieren. Und wenn dann meist recht spät, so wie auch in diesem Fall. Dass die Lufthansa die eigentlich profitable Sparte verkaufen möchte, führt bei den Mitarbeitern selbstverständlich zu Sorgen um die eigene Zukunft, Stress und einem gewissen Druck, denn zumeist bedeutet solch ein Verkauf für die Mitarbeiter teils deutliche Abstriche in Form des Gehalts und der Arbeitsbedingungen machen zu müssen. So ist diese Form des Protests, der Lufthansa gerade in der verkehrsreichen Ferienzeit trifft, nachzuvollziehen, auch wenn er natürlich wieder auf Kosten der Passagiere geschieht.

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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    • Cornelius, soweit bekannt, ist nur das Catering auf LH-Flügen betroffen. Lt. der App sind besonders Flüge mit Flugzeiten zwischen 60 und 180 Minuten betroffen und hauptsächlich die Economy. Längere europäische und interkontinentale Strecken seien nicht betroffen.

      • Kann ich nicht bestätigen. Auch auf den Flügen Frankfurt-Tel Aviv und zurück gab es Cateringprobleme ind der Economy. Flugzeit um die 4 Stunden.

  • Habe es demletzt auch auf einem Inlandsflug von FRA MUC erlebt. Es gab nur stilles Wasser beim Getränkeservice – das war’s. Dachte aber an diesem Tag noch, dass es einfach nur ein Versehen des Caterings sei… Damit es nicht so stark auf auf die Kosten der Passagiere schlägt sollte man sich eigentlich beschweren und hoffentlich einen Preisnachlass oder ähnliches erhalten. Hast du noch Infos/Tipps wo bzw. wie man sich beschweren sollte?

    • Diese verdammte Konsumgesellschaft! Keiner verdurstet oder verhungert auf einem Flug der eine Stunde dauert.
      Denkt lieber Mal über die Situationen der Cateringmitarbeiter nach! Sie müssen wegen diesen Beschwerden und diesen Luxusbeschwerden dieser Gesellschaft unter noch größerem Druck arbeiten und mit dieser Unsicherheit leben. Da hängen Existenzängste und auch Familien dran!

      • Naja Lara, sich wenn du teilweise sicher nicht unrecht hast. Lufthansa lässt sich den Service ja bezahlen. Und wenn Sie nicht von LSG Sky Chef beliefert werden, werden die sicher auch kein Geld dafür bezahlen. Ich finde da sollten Gutscheine vor dem Flug ausgestellt werden.

      • Sorry, aber da muss ich vehement widersprechen. Kunden quasi in Geiselhaft zu nehmen, geht gar nicht. Der zahlt für die Leistung und sollte sie auch bekommen. Wenn Du ein neues Auto kaufst und das Radio fehlt, weil die Belegschaft kalt streikt, wirst Du das ja auch nicht akzeptieren.

        Abgesehen davon sägen die am Ast, auf dem sie sitzen. Was ist eigentlich, wenn die Carrier als Kunden finden, dass LSG unzuverlässig ist und sich lieber andere Alternativen suchen, die es zweifelsohne gibt? Dann haben sie keinen Job mehr bei einem ungeliebten neuen Eigentümer der nicht LH ist sondern gar keinen mehr ?

    • Ja das betrifft auch die Business Class. Am Sonntag gab es auf FRA-MUC nur ein Käsesandwich aus der Europa-Economy und keine warmen Getränke und Alkoholisches… nur Softdrinks.
      Auch wenn das Upgrade nur 100.-€ gekostet hat, ist es trotzdem ärgerlich…. nur ein Käse-Sandwich angeboten zu bekommen wenn man keine Laktose verträgt ist halt bescheiden ?

      • Danke für deine Antwort. Das ist wirklich sehr ärgerlich. Dann warte ich die aktuelle Entwicklung vor dem geplanten Upgrade erst noch einmal ab.

      • Ja das weiß ich auch… nur blöd dass ein Kräuterfrischkäse zum Gouda dazu kam. Dann ist es ein „geht nicht“

      • Die Probleme haben sie schon länger. 4.Mai Business Class İstanbul via Frankfurt nach Zürich. Auf der längeren Strecke gab es Wasser, Apfelsaft und Cola. Lara möchte ich auch widersprechen. Ohne Beschwerden und Forderungen profitieren das Management von diesen ökologisch und ökonomisch schwachsinnigen Entscheidungen. Der Missmut der Passagiere und Aktionäre sollte gespürt werden.

    • Ich habe in der Businessclass ein Käsebrot erhalten während es in der Economy nur einen Corny-Riegel gab. Betrifft also jede Buchungsklasse.

      • Ich bin heute (14. Juli) von FRA nach HAM geflogen und es gab in der Business den ganz normalen Service mit Frühstück, allen Getränken usw.

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