In einer Mitteilung vom vergangenen Mittwoch (17. Februar 2021) verkündete die Lufthansa diverse Veränderungen in der konzerninternen Ausbildungssparte für Pilotinnen und Piloten.

Weil diese Änderungen eine teilweise Schließung des traditionsreichen Praxisstandorts Bremen mit sich bringen, bangen Hunderte Mitarbeiter nun um ihre Jobs, wie die Fachmagazine Aero und Airliners berichten. Ein Überblick.

Lufthansa verlegt Praxisausbildung an den Standort Rostock

Im Rahmen einer Neuausrichtung der konzerninternen Pilotenausbildung bei der Lufthansa, soll der für den Praxisbezug so traditionsreiche Standort Bremen künftig als “Kompetenzzentrum für theoretische Ausbildungsmodule weiterentwickelt” werden – tatsächliche Flugstunden sollen damit dann gänzlich an den Rostocker Standort Laage übergehen. Die bereits im Jahr 1956 gegründete Verkehrsfliegerschule Bremen verliert damit ihren traditionellen Ausbildungsschwerpunkt; knapp 130 Mitarbeitende bangen nun um ihre Jobs – darunter nicht nur Fluglehrende: “Auch die Theorielehrer und Angestellten in der Verwaltung können sich keineswegs sicher sein, dass ihre Kompetenzen in Zukunft noch gewollt sind”, kommentiert Fluglehrer und Betriebsrats-Mitglied Philip Walker.

In der größten Krise der weltweiten Luftfahrt müssen wir im Lufthansa Konzern alles auf den Prüfstand stellen – so auch unser Jahrzehnte altes Ausbildungskonzept für unsere Pilotinnen und Piloten. Damit konnten wir in den vergangenen Jahrzehnten höchste und weltweit anerkannte Qualitätsstandards bei Auswahl und Ausbildung für unsere Cockpits setzen. Unter Beibehaltung dieser Qualitätsstandards wollen wir das bewährte Konzept nun modernisieren, effizienter und verlässlicher gestalten und mit digitalen Modulen in ein neues Zeitalter führen. Wir reichen damit zugleich unseren aktuellen Flugschülerinnen und Flugschülern die Hand, weil sie unter den neuen Kriterien zu einem späteren Zeitpunkt wieder Chancen auf einen Arbeitsplatz im Cockpit unserer Airlines haben.

Dr. Detlef Kayser, COO der Lufthansa Group
Enteisung A340 Lufthansa

Die Pilotenausbildung Deutschlands größter Fluggesellschaft solle nach eigener Aussage des Konzerns künftig “vergleichbar mit einem Studium nach einheitlichen Qualifizierungs- und Ausbildungsstandards und mit einem einheitlichen, international anerkannten Abschluss erfolgen”. Neben konkreter Standorte fällt auf diese Weise in Zukunft außerdem die langjährige Übernahme-Garantie nach Beendigung der Ausbildung für junge Pilotinnen und Piloten weg: “Die ganz speziell auf die Bedürfnisse der Lufthansa zugeschnittene (…) Ausbildung ist damit tot”, wie Philip Walker klarstellt. Für die Fluggesellschaft bedeute dies auch einen immensen Qualitätsverlust mit Bezug auf die Kompetenzfähigkeiten der Mitarbeitenden.

Fazit zur Neuausrichtung der Pilotenausbildung bei der Lufthansa

Jüngste Ankündigungen zu veränderten Abläufen in der konzerninternen Pilotenausbildung der deutschen Lufthansa, sorgen in Branchenkreisen für massive Kritik: Mit der Verlagerung der Praxislehre an den Standort Rockstock, verliert die beliebte Bremer Flugschule nicht nur eine traditionsreiche Ausbildungsvergangenheit, sondern – vermutlich – zudem eine große Anzahl Mitarbeitender. Gleichzeitig solle der Ausbildungsgang nicht mehr exklusiv auf die Lufthansa Airline ausgelegt sein, was nach Kritikerstimmen neben einem möglichen “Qualitätsverlust” außerdem einen Verlust der langjährigen Übernahmegarantie für junge Pilotinnen und Piloten bedeutet.

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Autorin

Lilli ist am liebsten in den Wolken - und das nicht nur mit ihrem Kopf. Schon als Kind tourte sie mit einer Tanzgruppe durch Europa, heute ist Fernweh ihr ständiger Begleiter. Wenn sie sich nicht gerade mit ihrem Studium in Berlin beschäftigt, sitzt sie irgendwo auf der Welt hinter ihrem Laptop und berichtet für Euch über die angesagtesten Travel News rund um den Globus - direkt hier auf reisetopia.de!

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  • Eine Airline fast wie jede andere braucht nun mal Piloten wie fast jede andere… und wer weiß, vielleicht kann die Auslastung der beiden Standorte ja sogar verbessert werden, wenn sie die Schulungen auch für die Konkurrenz anbieten.

    Und ganz offensichtlich hat noch nicht jeder den Ernst der Lage erkannt, wenn man meint, man könne die teure Ausbildung einfach auf ewig so weiter laufen lassen wie in den vergangenen 65 Jahren.

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