Die 69. Ordentliche Hauptversammlung der Lufthansa Group fand am 10. Mai rein virtuell statt. Carsten Spohr erfuhr dabei viel Zustimmung, aber auch Kritik. Für große Freude dürften aber vor allem die Pläne bis 2025 gesorgt haben.

Am 10. Mai fand die 69. Ordentliche Hauptversammlung der Lufthansa Group statt. Dabei kamen die Aktionäre rein virtuell zusammen, da die “Großveranstaltung mit persönlicher Präsenz eine äußerst unsichere Option” gewesen wäre. Der Austausch zwischen Führung und Aktionären war dennoch rege. Viel Zustimmung dürfte der CEO vor allem für seine Pläne erhalten haben, bis spätestens 2025 wieder mit voller Kapazität fliegen zu wollen. Kritik kam aber ebenfalls auf, wie aero.de berichtet.

“Besser durch die Krise gekommen als die meisten Wettbewerber”

Die virtuelle Hauptversammlung der Lufthansa im Jahr 2022 ist gemeistert. Bereits eine Woche zuvor veröffentlichte der Kranich den Redetext von Lufthansa-CEO Carsten Spohr. Dementsprechend stellte der Konzern am 10. Mai 2022 wenig überraschende Aspekte vor. Dennoch hat vor allem die Aussage, dass die Lufthansa bis spätestens 2025 wieder in voller Vorkrisen-Kapazität unterwegs sein möchte, für viel Zustimmung gesorgt. Allerdings trübt die Corona-Krise sowie der aktuelle Angriffskrieg die Stimmung einiger Aktionäre. Trotz optimistischer Aussichten verlangten Deka und Union Investment eine klare Strategie, um die seit zwei Jahren andauernde Krise vollends überwinden zu können. Gleichzeitig verweist die Deka auf den hohen Schuldenberg. Kredite der Bundesregierung sowie von den Regierungen Österreichs, Belgiens und der Schweiz sind zurückbezahlt.

Erst Corona, dann der Krieg in der Ukraine: Lufthansa ist seit zwei Jahren im Dauerkrisenmodus. Dennoch sollte das Management auch der dritten Krise unserer Zeit, dem Klimawandel, aktiv entgegentreten.

Ingo Speich, Vertreter von Deka
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Dafür hat die Lufthansa zum Ende des Jahres Anteile in Milliardenhöhe an private Aktionäre vergeben. Doch zwei Krisen sind noch nicht genug. Vor allem Weitblick verlangten die Aktionäre und verweisen damit auf die Klimakrise. Die Lufthansa solle diesbezüglich eine Strategie vorlegen, die den Luftverkehr nachhaltig umstrukturiert. Carsten Spohr will trotz erhöhter Kapazitäten auf deutlich klimafreundlichere Flugzeuge setzen und damit vor allem dem Klimawandel entgegenwirken. Das zeigen bereits jüngste Bestrebungen. Die Lufthansa hat den Airbus A350 zum Flaggschiff des Kranichs auserkoren. Dazu kommen neue Boeing 787 -, die Bestellung diesbezüglich und weiterer Boeing 777-9 wurde kürzlich erst erweitert. Bis 2030 will die Lufthansa die CO₂-Emissionen halbieren, bis 2050 will der Kranich spätestens gänzlich klimaneutral fliegen.

Nach zwei Jahren Pandemie lassen wir die Krise heute mental hinter uns und blicken gestärkt in die Zukunft.

Carsten Spohr, CEO der Lufthansa
Lufthansa Airbus A350

Ein Vertreter der Umweltorganisation Robin Wood warf der Lufthansa dafür Greenwashing vor und forderte den Konzern auf, Flugzeuge am Boden stehenzulassen – nur so wären diese wirklich klimafreundlich. Bei aller Kritik blickte Spohr bei der Hauptversammlung in die Zukunft und will mit der 69. Hauptversammlung, die erneut virtuell stattfinden musste, die Krise hinter sich lassen. Anlass dafür sind die Zahlen aus dem Geschäftsbericht 2021, die den Aktionären positiv vermittelt wurden. In vielen Punkten gab es prozentual zweistellige Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr (Passagieraufkommen plus 30 Prozent, Gesamtumsatz plus 25 Prozent). Für das Umsatzwachstum sind vor allem die Tochterfirmen Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo maßgeblich mitverantwortlich.

Fazit zur 69. Hauptversammlung der Lufthansa

Die Corona-Krise, der Angriffskrieg in der Ukraine und die Klimakrise – drei Aspekte, die aktuell nicht nur der Lufthansa mächtig zusetzen. Carsten Spohr sieht die Krise jedoch bereits überwunden und blickt in Richtung Zukunft. Das liege auch daran, dass man die Krise deutlich besser gemeistert hätte als die meisten anderen Airlines. Zudem habe man die Krise als Chance genutzt, neue Stärken zu entwickeln. Vor allem aber war die Corona-Krise der perfekte Anlass für die Lufthansa, die viel zu bunte Flotte zu bereinigen. Deutlich jüngere und klimafreundlichere Modelle werden in den nächsten Jahren für die Lufthansa unterwegs sein – Ikonen wie der Airbus A380 mussten dafür weichen. Das sorgt aber auch für eine einheitlichere Flottenstruktur in der gesamten Gruppe. Dennoch sorgen die Pläne für Kritik. Finanziell sehen einige Aktionäre den Kranich weiterhin in Gefahr. Zudem sehen einige andere Aktionäre die Lufthansa im Kampf gegen den Klimawandel nicht entsprechend aufgestellt.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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