Gute und schlechte Nachrichten! Die Lufthansa gibt den Taufnamen des ersten Dreamliners bekannt und teilt gleichzeitig mit, dass dieser erst im nächsten Jahr zum Einsatz kommen wird.

Die Vorfreude auf Flottenzuwachs dürfte im Falle der neuen Dreamliner besonders groß sein. Gemeinsam mit dem Flaggschiff der Lufthansa – dem Airbus A350 – wird der Zweistrahler eine neue Ära einläuten und prägen. Bis dahin müssen sich Passagiere aber noch gedulden. Die erste Boeing 787-9 wird nun doch erst im nächsten Jahr den Betrieb aufnehmen. Einen Namen trägt das Flugzeug aber schon jetzt, wie die Lufthansa bekannt gab.

Berlin, Berlin – wir fliegen nach Berlin

Das neue Flaggschiff der Lufthansa ist der Airbus A350. Die Airline setzt auf den modernen Zweistrahler und so wartet die Lufthansa aktuell auch noch auf 28 der insgesamt 45 bestellten des europäischen Flugzeugbauers Airbus. Um die Wartezeit zu überbrücken, baut die Lufthansa kurzfristig die Flotte mit geleasten Flugzeugen von Philippine Airlines aus. In Ergänzung dazu baut die Lufthansa aber auch kurzfristig auf neue Boeing 787-9. Ursprünglich sollten diese ebenfalls bereits dieses Jahr zur Flotte stoßen und mit Sonderflügen zu Weihnachten feierlich begrüßt werden. Mit den modernen Langstreckenjets wollte die Kranich-Airline dann vor allem eine neue Business Class einführen – Passagiere werden sich auf den Dreamliner aber noch gedulden müssen. Die erste Boeing 787 wird nun aber erst im nächsten Jahr den kommerziellen Betrieb aufnehmen.

Lufthansa Boeing 787

Gründe führt die Lufthansa dafür nicht an. Tatsächlich handelt es sich bei den Dreamlinern um bereits produzierte Flugzeuge, die zuvor für andere Airlines vorgesehen waren. Genauer gesagt wollte die Tata-Gruppe die Flugzeuge an ihre Airlines Vistara oder Air Asia übergeben – daraus wurde jedoch bekannter weise nichts. Während die Business Class aber noch an den eigentlichen Besitzer erinnern wird, verrät das Gewand nicht die ursprüngliche Geschichte. Die Dreamliner werden in der neuen Lufthansa-Lackierung zur Flotte hinzustoßen und Lufthansa-typisch deutsche Städtenamen tragen. Der erste Dreamliner wird dabei nach der Bundeshauptstadt Berlin benannt. Auch wenn heute nichts mehr daran erinnert, die Lufthansa wurde damals in Berlin gegründet. Die Beziehung heutzutage zu Berlin ist schwierig. Die Verzögerungen beim BER verleiteten die Lufthanseaten dazu, München als zweites Drehkreuz auszuwählen.

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Und auch heute will die Beziehung zu Berlin mit jüngsten Herausforderungen nicht aufleben. Berlin steht dennoch für Tradition und Fortschritt zugleich. Wie die Lufthansa schreibt, taufte einst Willy Brandt erstmals eine Boeing 707 auf den Namen „Berlin“. Zuletzt trug ein Airbus A380 mit der Kennung D-AIMI den Namen der Hauptstadt. Der Wandel wird damit offiziell. Der Superjumbo spielt in der jüngsten Planung der Lufthansa keine Rolle mehr. Vielmehr werden Flugzeuge wie die Boeing 787 den dringend benötigten Wandel in der Flotte vorantreiben. Der Dreamliner mit der Kennung D-ABPA und dem neuen Taufnamen wird vorerst die nächsten Jahre daran erinnern. Die übrigen vier Dreamliner werden ebenfalls im Laufe des Jahres 2022 zur Flotte hinzustoßen.

Fazit zum Berliner Dreamliner

Zugegeben: Der Dreamliner wird niemals regelmäßig nach Berlin fliegen, dafür aber die Bundeshauptstadt und die Geschichte der Lufthansa immer im Herzen tragen. Das will die Lufthansa würdigen und tauft daher die erste Boeing 787-9 auf den Namen Berlin. Zuvor trug ein Airbus A380 noch den Namen der Hauptstadt, befindet sich mittlerweile aber auf dem Parkplatz in Teruel und wird wohl nicht mehr zurückkehren. Während das ein erneutes und damit klares Signal gegen den Superjumbo ist, läutet die Lufthansa gleichzeitig eine neue Ära in der Flottenplanung ein.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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  • “Die Verzögerungen beim BER verleiteten die Lufthanseaten dazu, München als zweites Drehkreuz auszuwählen.”

    Das kann schon zeitlich nicht stimmen. Zitat Wikipedia zu MUC: “Am 30. Mai 1998 gaben die FMG und die Lufthansa … die Absicht bekannt, das geplante Terminal 2 gemeinsam zu bauen und zu betreiben…” Das war über 8 Jahre vor dem ersten Spatenstich am BER.

      • „…da man sich in Berlin uneinig war…“

        Diese Betrachtungsweise ist m.E. doch sehr oberflächlich. Da gibt es noch zahlreiche andere Faktoren und Einflüsse. Vergessen wir bitte nicht die Interessen und das Engagement der Bayerischen Staatsregierung am MUC sowie die Tatsache, dass der Bund als Miteigentümer des BER seinen Einfluss geltend gemacht hat und der damals beteiligte Staatssekretär im BmV Mitglied der CSU war. Und vergessen wir auch nicht verschiedene Berichte (u.a des Bayerischen Obersten Rechnungshofs) über mutmaßliche versteckte Subventionen der FMG an die LH.

      • Die Betrachtungsweise “über mutmaßliche verstecke Subventionen” ist auch durchaus interessant.

        Fakt ist, dass sich bereits in den 90er-Jahren die Planungen für den BER verzögert haben. Gleichzeitig hat man in München entschieden, den Flughafen massiv auszubauen.

      • Wobei – mal ganz vorsichtig formuliert – der Personenkreis, der in München gepusht hat, ganz eng mit manch einem verwoben war, der in Berlin “gebremst” hat.
        Hätte es eine frühzeitige Entscheidung pro Sperenberg mit großem Ausbaupotential und 24h Betrieb gegeben, wäre das Projekt T2 in MUC – und damit viele Arbeitsplätze im Münchener Norden – wohl akut gefährdet gewesen.

        In diesem Zusammenhang also von bloßen “Verzögerungen” und “Uneinigkeit” zu sprechen stellt also nur einen Teil der Geschichte dar.

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