Keine IT-Probleme, keine Streiks! Vielmehr ist es der andauernde Personalmangel, welcher die Lufthansa dazu veranlasst, bereits jetzt für den kommenden Sommer über 30.000 Flüge zu annullieren.
Der Chaos-Sommer 2022 scheint sich auch 2023 zu wiederholen. Diesmal aber immerhin mit etwas mehr Vorbereitungszeit. Um die eigenen Drehkreuze zu entlasten, hat die Lufthansa bereits jetzt 34.000 Flüge im Sommer annulliert. Und weitere Flugstreichungen werden folgen, wie die Tagesschau berichtet.
Ein andauerndes Problem
Nein, das Murmeltier grüßt nicht täglich. Stattdessen scheint sich der Sommer 2022 auch 2023 zu wiederholen. Andauernde Personalengpässe in der Luftfahrt veranlassen die größte deutsche Fluggesellschaft, ihren Sommerflugplan massiv zu kürzen. In nackten Zahlen liest es sich wie folgt: Allein die Lufthansa streicht im Sommerflugplan 2023 über 34.000 Flüge. Das entspricht etwa zehn Prozent des geplanten Flugplans für die Sommermonate. Pro Tag sollen so 500 Flüge weniger vom Kranich durchgeführt werden, wie ein Pressesprecher bestätigte.
Die Lufthansa hat den Sommerflugplan 2023 ab Frankfurt und München angepasst
Pressesprecher der Lufthansa gegenüber Wirtschaftswoche
Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Der Personalmangel in der gesamten Branche, aber auch im eigenen Konzern, veranlasst die Lufthansa zum Handeln. So würde die Branche “insbesondere in Europa weiterhin unter Engpässen und Personalmangel” leiden. Mit dem verringerten Flugplan will man die Last an den europäischen Flughäfen, in diesem Fall vornehmlich an den eigenen Drehkreuzen, wegnehmen. Eine Maßnahme, die sich auch im letzten Jahr als wirkungsvoll gezeigt hatte. Nicht nur die Airline selbst beklagt den massiven Personalmangel, auch andere Bereiche der Branche.
Mehr Flugstreichungen wahrscheinlich
So hat die Flugsicherung bereits prognostiziert, dass mit einem weiteren Chaos-Sommer zu rechnen sei. Auch die Flughäfen selbst und ihre Bodenverkehrsdienste würden besonders unter dem Personalmangel leiden. Die einzig wirksame Maßnahme dagegen: Personal einstellen. So arbeitet die Lufthansa mit ihrer Tochter Eurowings bereits an einer Einstellungsoffensive, die circa 20.000 neue Mitarbeiter in den Konzern bringen soll. Eurowings vermeldete hier bereits vor einigen Wochen Erfolg. Eurowings hat bereits über 1.300 neue Mitarbeitende im eigenen Unternehmen eingestellt. Damit verfügt die Lufthansa-Tochter über 4.000 Mitarbeitende weltweit.
Zudem wird Eurowings auch auf Partnern im Wet-Lease zurückgreifen. So wird unter anderem TUIfly mit zwei Flugzeugen im Sommer 2023 für Eurowings unterwegs sein. Zudem wird die eigene Flotte um neue Airbus A320neo und A321neo sowie älteren Airbus A321ceo von Lufthansa ergänzt Alles Maßnahmen, um den Flugbetrieb in den Sommermonaten, wie er auch gerade angeboten wird, stabil umzusetzen. Die Lufthansa selbst entgegnet jedoch, dass die aktuellen Zahlen noch nicht final sind. Möglich wären weitere Flugplananpassungen bei der Lufthansa, aber auch bei ihrer Tochter Eurowings. Und auch der Sommerflugplan der Swiss soll noch nicht in Stein gemeißelt sein.
Fazit zum drohenden Sommer-Chaos
Die Lufthansa muss bereits Mitte Februar den Sommerflugplan um über 30.000 Flüge ausdünnen. Und ein Ende könnte noch nicht in Sicht sein. Weitere Flugplananpassungen sind sehr wahrscheinlich, sodass das tatsächliche Ausmaß jetzt noch nicht absehbar ist. Der Grund liegt auf der Hand: Personalmangel. Um die Flughäfen zu entlasten, sieht man sich gezwungen, Flugstreichungen als einzig wirksame Maßnahme zu nutzen. Die aktuelle Krise in der Branche ist also noch nicht überwunden und auch hier scheint kein Ende mehr in Sicht.
Na mal gucken…mein Flug nach Teneriffa im Sommer wurde schon gestrichen, musste dann teurer bei einer anderen Fluggesellschaft buchen. Mal gucken ob sie meinen Flug in die USA im Frühling durchziehen 🙁
Dass Lufthansa Millionen von Plätzen verkauft und den Flugpreis direkt bei Buchung kassiert ohne die Passagiere zu befördern, ist gewerbs- und bandenmässiger Betrug.
Die Vorkasse bei Buchung sollte endlich abgeschafft werden.
Der Grund für diese Streichungen ist nicht der Personalmangel, sondern dass man aus letztem Jahr nichts gelernt hat bzw. nicht lernen wollte. Wieder hat man Flüge ins Blaue hinein verkauft und wieder muss man die zahlende Kundschaft vor den Kopf stoßen. Ich frage mich nur, wie lange sich die Kunden das noch bieten lassen.
Stimmt so nicht ganz, Personalmangel herrscht quasi überall in der Branche, es fehlen Loader, Lademeister, Bodenpersonal, Flugbegleiter etc. viele wurden in der Coronawelle entlassen oder haben sich was anderes gesucht und diese fehlen nun auch genauso wie in der Hotellerie und Gastgewerbe.
Personalmangel wäre der Grund, wenn das Personal ausgefallen wäre.
Hier wurden aber mal wieder Dienstleistungen verkauft, zu deren Erbringung schon zum Buchungszeitpunkt nicht ausreichend Personal vorhanden gewesen war.