Die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg hatten erst vor wenigen Tagen bei der Forderung nach mehr Langstrecken ab Berlin ihre Zusammenarbeit bekannt gegeben. Jetzt wird infrage gestellt, ob diese überhaupt gewinnbringend wären.
Die Etablierung von mehr Langstreckenflügen ab Berlin ist seit Jahren eine Forderung der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB). Bisher jedoch ohne großen Erfolg. Wie aero jetzt berichtet, ist die fehlende Profitabilität der Hauptgrund für die geringe Anzahl der Langstreckenflüge.
Hauptstadtregion fehlen die Voraussetzungen
Um Langstreckenflüge ökonomisch durchzuführen, muss die Nachfrage dafür vor Ort auch groß genug sein. Genau das wird vom Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Fluggesellschaften, Michael Engel, angezweifelt. Die Region um den Flughafen herum ist seiner Meinung nach zu klein, um diese Voraussetzung zu erfüllen. Berlin kommt aus seiner Sicht als O&D-Markt (Origin and Destination), bei dem es sich um Verbindungen zwischen zwei Städten handelt, nicht in Betracht. Dieser Gesichtspunkt wird seiner Aussage nach zu wenig berücksichtigt.
Kontinent übergreifende Langstreckanflüge aus deutschen Städten lohnen sich den Ausführungen von Michael Engel nach nur von Drehkreuzen aus, an denen genug Passagiere umsteigen oder zusteigen. Diese Bedingungen liegen am Flughafen BER seiner Auffassung nach nicht vor. Ab Berlin starten im Höchstfall täglich sechs Langstreckenflüge. Einige Airlines haben ihre Flugrouten wieder gestoppt. So stellt beispielsweise United Airlines die Verbindung zwischen den beiden Hauptstädten Washington und Berlin zum Winter wieder ein und wird sie im kommenden Jahr auch nicht wieder aufnehmen. Mit der Direktverbindung von Eurowings nach Dubai seit 29. Oktober ist jedoch eine neue Flugstrecke dazugekommen.
Fazit zur fehlenden Rentabilität von Langstreckenflügen ab Berlin
Der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Fluggesellschaften, Michael Engel, äußert Zweifel an der Wirtschaftlichkeit von Langstreckenflügen ab Berlin. Auch wenn sich die Regierungen von Berlin und Brandenburg für den Ausbau des Streckennetzes einsetzen wollen, erfüllt die Hauptstadtregion seiner Meinung nach nicht die Voraussetzungen für einen O&D-Markt (Origin and Destination). Das sei auch der Grund dafür, dass es so wenige Langstreckenverbindungen ab Berlin gibt, für die Airlines rechne sich das nicht.
Naja es fehlt halt aber vor allem auch der Cargo-Load. Die Lage hat sich zu Tegel nicht verbessert in dem man des Ding jetzt auch noch in die Pampa geschustert hat. In MUC ist der Cargoload halt enorm, sonst hätte es da auch kaum Langstreckenverbindungen gegeben.
Soso, nicht genug Fluggastaufkommen ab BER. Aha.
Wie war das eigentlich früher ab TXL möglich? Da flogen DL und CO täglich nach NYC., RJ nach Amman, MS nach Kairo. AB flog nach BKK, PUj u.a. und die Flieger waren voll. Sind diese Leute jetzt alle weggezogen?
Die, die heute fliegen dürften, leiten die Leute zur Gewinnmaximierung lieber über andere Drehkreuze, die die gern wollen dürfen nicht, wofür sich wiederum die ersteren einsetzen.
Das ist nichts neues und wird seit vielen Jahren behauptet und als Lobbyarbeit für LH bzw. gegen Berlin als Standort genutzt. Die Reisebranche boomt wieder und es gibt eine hohe Nachfrage. Mag sein, dass Business Class vielleicht etwas weniger von Berlin gebucht wird, aber wenn ich im QR Langsteckenflugzeug sitze, ist es immer sehr voll. Emirates will auch und darf nicht. Und kein Wunder, wenn alle Langstrecken-Flieger oft oder fast immer über andere Drehkreuze fliegen müssen. Recht viel Deutschland-Besucher wollen nach Berlin, nicht Frankfurt oder München. Sie werden jedoch gewzungen über diese LH Hubs zu fliegen. Wenn es mal ein paar mehr Flüge ab dem BER gibt, wird LH vielleicht zu einem anderen Handeln bewegt, da sonst Kunden verloren gehen.
Es fehlt in Berlin einfach in Business-Kunden, die die BC buchen würden. In Berlin ist der Anteil von Sozialhilfeempfängern etc. sehr hoch, aber dafür der Kreis der Besserverdiener und Leistungsträger eher gering. Das Umland ist relativ dünn besiedelt.
Emirates wollte ja gern den BER anfliegen-für viele aus dem Osten sicherlich super und würde dem Flughafen sicherlich weiter bringen. Ich würde mit Eurowings nicht nach Dubai fliegen wollen.
Die Insel (um) Berlin ist einfach zu wenig und wer keine innerdeutschen feeder möchte, bekommt auch keine Langstecken.
Somit wird es – alleine schon aus wirtschaftlichen Gründen – völlig zurecht auch so bleiben.