Das leidige Thema – Langstreckenverbindungen ab Berlin. Hierfür wollen sich die Regierungen von Berlin und Brandenburg jetzt gemeinsam einsetzen.

Zuletzt im August hatte die Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) erneut mehr Langstreckenverbindungen ab Berlin gefordert. Durch eine Zusammenarbeit der Landesregierungen von Berlin und Brandenburg soll jetzt erreicht werden, dass der Flughafen Berlin-Brandenburg seine Funktion als Drehkreuz für Ostdeutschland gerecht wird, so berichtet airliners.

Forderung zur Beseitigung der Hindernisse

Schon seit Jahren gibt es den Wunsch der Berliner Landesregierung nach mehr Langstreckenverbindungen von der Hauptstadt aus. Während von Frankfurt und München täglich etwa 180 Flüge auf die Langstrecke starten, sind es ab Berlin lediglich sechs im Schnitt. Das wird einer Hauptstadt und Brandenburg, die Regionen mit dem größten Wirtschaftswachstum innerhalb Deutschlands, nicht gerecht. Durch die Zusammenarbeit beider Landesregierungen soll bei der Bundesregierung eine Abschaffung von Regeln erreicht werden, die dem Ausbau der Langstreckenverbindungen bisher im Wege standen.

Flughafen BER
Flughafen BER

Die Anbindung des BER werde der eines Hauptstadtflughafens nicht gerecht. In Sachen Erreichbarkeit bleiben wir deutlich hinter anderen, westdeutschen Regionen zurück.

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD)

Nach Aussage des brandenburgischen Wirtschaftsministers Jörg Steinbach (SPD) erwarten zudem auch die Menschen in der Region und ansässige Unternehmen mehr Direktverbindungen ab Berlin. Unnötige Umsteigeverbindungen innerhalb Deutschlands belasten auch zusätzlich die Umwelt und könnten vermieden werden. Unternehmen sind über die geringe Anzahl der Verbindungen besorgt. Beide Regierungen wollen auf Bundesebene Druck aufbauen, damit die Metropolregion entsprechend ihrer Größe ein Streckennetz bekommt, so IHK-Vizepräsident Robert Rückel. In diesem Zusammenhang geht es auch immer wieder darum, dass Emirates seit Jahren gerne mit Berlin eine fünfte deutsche Stadt anfliegen würde, dies aber aufgrund eines bilateralen Abkommens bisher nicht möglich war.

Fazit zur Langstreckensituation ab Berlin

Die Landesregierungen von Brandenburg und Berlin haben ihre Zusammenarbeit bekannt gegeben, Druck auf die Bundesregierung aufzubauen, um mehr Langstreckenflüge ab Berlin zu ermöglichen. Sowohl die Menschen als auch Unternehmen in der Metropolregion haben diesen Wunsch geäußert. Die Region gehört zu der mit dem größten Wirtschaftswachstum, demnach müssten auch direkte Langstreckenflugverbindungen ermöglicht werden. Ohne diese entsteht hier ein Nachteil. Innerdeutsche Umsteigeverbindungen belasten außerdem unnötig die Umwelt.

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Wenn Simone unterwegs ist ist sie glücklich. Das Reisen selbst, aber auch die Planung dazu, sind Dinge, die für sie unter anderem das Leben so lebenswert machen. Ganz nach dem Motto: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub.

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  • Wann kommt endlich das Lufthansa-Interkontinental-Drehkreuz am BER?

    Kann es sein, dass der BER das LH-IK-Drehkreuz braucht, um (mittel-/langfr./dauerh.) “schwarze Zahlen” zu schreiben?

    Warum lassen sich Menschen und Politik – gegenüber LH – noch immer mit solch einer provinziellen Anbindung der Hauptstadt abspeisen? Macht es den Politikern, Berlinern und Berlin-Gästen und Menschen aus Hamburg/Nord-/Ost-Dtl. so viel Spaß, in München umzusteigen und wesentlich dazu beizutragen, dass der durch die Lage in der US-Zone schon “reiche” Süden mit Deutschland-/ Europasitzen dank des LH-IK-Drehkreuzes am MUC “reicher und reicher” wird? Macht es den Berlinern, Nord-/Ost-Dt. so viel Spaß, die Wirtschaftsleistung und den Wohlstand in München/Bayern weiter und weiter zu steigern? Anders gefragt: Entspricht das dem “föderalen Gedanken” des Grundgesetzes nur Drehkreuze im südlichen Landesteil (MUC und FRA) zu haben und kein einziges im nördlichen Landesteil? Ist das im Sinne der “Angleichung der Lebensverhältnisse im gesamten Bundesgebiet”, dass die “Armen” aus Norden/Osten die “Reichen” im Süden noch “reicher” machen? Wäre es nicht eher angebracht, dass die Leute aus “reichen” Landesteilen in “armen” Landesteilen umsteigen, als umgekehrt? Kann es zudem sein, dass Berlins “Weltmetropolenflair” – das hier viele Menschen aus dem In- und insbesondere auch Ausland sehen – ohne Interkontinental-Drehkreuz in der Nähe nur eine “leere Hülle” bleibt? Wer aber möchte, dass “globales Talent” nicht nur nach London und Co. ab-/auswandert, sondern auch hierzulande bleibt oder sogar aus aller Welt hierher kommt, der braucht eine ausstrahlungsstarke Metropole und das kann in Dtl./Zentraleuropa wohl nur Berlin sein- aber dafür braucht es eine hervorragende Anbindung über Direktflüge in alle Welt und dafür braucht es ein Interkontinental-Drehkreuz, das über zahlreiche ICE-Direkt-Verbindungen nach Hamburg, Hannover, Bremen, Nord-NRW, Leipzig, Dresden, Polen, Tschechien usw. “gefüttert” wird?!

  • Viel Glück. Wenn BER nicht mal die zweite United strecke halten kann und Delta auch seine Strecke aufgeben wird.

    Berlin sollte alles daran setzen eine Fluglinie wie United davon zu überzeugen BER-SFO oder BER-DEN aufzubauen zusätzlich zu BER-EWR oder BER-IAD. Und das Emirates immer noch nicht vom BER fliegen darf ist auch ein Skandal. Das nützt nur Lufthansa die sowieso kein Interesse an einem erfolgreichen BER hat.

    Schwer zu glaube das Berlin die Hauptstadt von Deutschland ist.

  • Wenn sich das rechnen würde, kämen die Airlines ganz alleine auf die Idee dahin zu fliegen.

    Sechs Flüge täglich… ich will nicht zu deutlich werden und niemandem auf die Füße treten, aber arm aber sexy reicht einfach nicht.

    Und Berlin/Brandenburg mit den viel bevölkerungsreicheren Regionen Rhein-Main, Rhein-Ruhr oder Bayern zu vergleichen ist schon ein wenig peinlich.

    Oder anders herum gesagt, ohne massive Subventionen mit Geld, das man dort schlicht nicht hat, wird man die Airlines kaum überzeugen können.

    • “Wenn sich das rechnen würde, kämen die Airlines ganz alleine auf die Idee dahin zu fliegen.”

      Genau so ist es! United hat doch festgestellt, dass für BER-IAD im Winter zu wenig Aufkommen ist und man die Passagiere lieber über FRA/MUC verteilt; LH hält hier als Codeshare-Partner doch genug Zubringerflüge bereit.

      LH wird sich die Verkehrsströme auch ansehen und zu der Feststellung gekommen sein, das sich Langstreckenmaschinen ex BER nicht lohnen würden und die Verkehre über die bisherigen Hubs ausreichen. (Ich verweise hier z.B. auf den Versuch, in DUS Langstreckenflüge zu etablieren)

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