Die italienische Fluggesellschaft hat große Wachstumspläne. Um für die notwendigen finanziellen Mittel zu sorgen, werden nun Kredite aufgenommen – mit Italien als Bürgen.
ITA Airways baut ihr Streckennetz kontinuierlich aus, erst kürzlich hat die Airline neue Langstreckenverbindungen im nächsten Jahr nach Nordamerika angekündigt. Die deutsche Lufthansa will sich unterdessen spätestens 2024 41 Prozent an der nationalen Fluggesellschaft Italiens sichern, muss dafür aber gegebenenfallls selbst Langstreckenverbindungen reduzieren. Nun wurden Details zur Finanzierung von ITA Airways’ Wachstumsplänen bekannt, wie aero.de berichtet.
300 Millionen Euro für 95 Flugzeuge
Der italienische Flag-Carrier will weiter wachsen, 95 Jets sollen zukünftig in die Flotte aufgenommen werden. Um die Neuzugänge zu finanzieren, ist ITA nun mit mehreren Banken im Austausch. So braucht die Airline 300 Millionen Euro und will dazu laut Angaben der italienischen Zeitung Il Messaggero bei den Banken Santander, Credite Agricole Italia, Unicredit, Bper oder Mps einen Kredit aufnehmen. Dafür garantiert das staatliche Kreditversicherungsunternehmen Sace. Ende Mai hatte die Lufthansa offiziell die Übernahme der italienischen Fluggesellschaft angekündigt. Doch der Deal ist noch nicht durch – vorerst muss noch die europäische Wettbewerbskommission grünes Licht geben. Allerdings fordert Brüssel dafür einen hohen Preis: Die Lufthansa soll ihre Kapazitäten auf der Langstrecke von Frankfurt und München nach Asien und Nordamerika reduzieren. Indessen wurde der Deal noch nicht bei der EU-Kommission eingereicht.
Die italienische Fluggesellschaft, welche aktuell auch im Markenstreit mit Alitalia steckt, hat unterdessen vor wenigen Tagen ihren ersten neuen von neun A321neo übernommen. Die Besonderheit? Die Maschine ist auch mit einer vollwertigen Business Class ausgestattet. Auch für ITA Airways sollte eine schnelle Genehmigung des Deals von Interesse sein, da bevorstehende Winter generell einen schwächeren Umsatz mit sich bringt und die Finanzierung knapp werden könnte.
Fazit zur Kreditwirtschaft von ITA Airways
Den Kosten für die Wachstumspläne will die italienische Fluggesellschaft nun mit einer Finanzspritze in Millionenhöhe entgegenwirken. Der italienische Staat bürgt dafür. Die Lufthansa behält sich indessen einen Rücktritt vor, falls es zu Urteilen von Arbeitsgerichten in Bezug auf ehemalige Angestellten kommen sollte. Auch deswegen ist der italienische Staat im Prozess, eine klare Trennung zwischen ITA Airways und Alitalia zu definieren.
Hallo.
Mir stellt sich da eine Frage. Wenn ein A321 gute 120 Millionen kostet, dann kommt man nach Adam Riese mit 300 Millionen nicht auf die 95 Flieger. Oder hab ich da einen Fehler?
Hallo Michael, da hast du absolut recht! Deswegen steht im Artikel auch an keiner Stelle, dass ITA allein mit diesen 300 Millionen Euro die 95 Flieger finanzieren will. Herzliche Grüße 🙂