Inmitten der Hauptreisezeit kommt es vermehrt zu Protestaktion von Klimaaktivisten – weitere Aktionen sind bereits geplant.

Nachdem am Dienstagmorgen der Flugverkehr am Köln/Bonn Airport für etwa drei Stunden unterbrochen war, richteten sich die Proteste der Letzten Generation am Donnerstag gegen den größten deutschen Flughafen in Frankfurt. Und auch am Flughafen Stuttgart protestieren Aktivisten erst kürzlich für den Umweltschutz. Dabei soll dies erst der Anfang der Gruppe sein, wie FVW berichtet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Proteste fanden auch an den Flughäfen in Barcelona, Oslo, Helsinki und Zürich statt
  • Die Letzte Generation plant, in den kommenden Wochen an mehreren Flughäfen weltweit zu protestieren
  • Regio-Airport Kassel soll am 25. September mit einer Protestaktion lahmgelegt werden

Teil einer international koordinierten Kampagne

An den wichtigsten deutschen Flughäfen wurde der Betrieb in der Hauptferienzeit von Klimaaktivisten bereits lahmgelegt. Die Folgen waren gravierend: Während in Köln 31 Flüge ausfielen und zahlreiche Verspätungen verzeichnet wurden, traf es Frankfurt noch härter. Laut dem Flughafenbetreiber Fraport mussten etwa 200 der für Donnerstag geplanten 1.400 Flüge gestrichen werden. Dabei wurde erst vor wenigen Tagen dem Bundestag eine Reform des Luftsicherheitsgesetzes präsentiert. Diese stellt “vorsätzliches, unberechtigtes Eindringen” am Flughafen unter Strafe.

Flughafen Frankfurt

Die Aktionen in Deutschland sind Teil einer international koordinierten Kampagne. Zeitgleich zu den Ereignissen in Köln und Frankfurt fanden auch an den Flughäfen in Barcelona, Oslo, Helsinki und Zürich ähnliche Proteste statt. In der Schweiz blockierten die Aktivisten eine Zufahrt zum Flughafen, und auch in Großbritannien, Kanada und den USA kam es zu Vorfällen. In einer Pressekonferenz kündigten die Sprecher der Letzten Generation – Rolf Meyer und Lars Werner – an, dass weitere Proteste folgen werden. Unter anderem soll der kleine Regio-Airport Kassel im Herbst zum Schauplatz einer weiteren Aktion werden. Geplant ist, den Betrieb am 25. September lahmzulegen, um auf die klimaschädliche Politik aufmerksam zu machen. Insgesamt sollen in mehr als zehn Ländern Proteste an Airports stattfinden.

Weitere Proteste in den kommenden Wochen

Laut den Aktivisten stehen Flughäfen symbolisch und faktisch für die massiven Treibhausgas-Emissionen, die zur globalen Erwärmung beitragen. Werner erklärte in der Pressekonferenz, dass die Proteste nicht gegen die Urlauber gerichtet seien, sondern gegen die verfehlte Klimapolitik der Regierung. Flughäfen seien Orte der Ungerechtigkeit, und daher genau die richtigen Orte für ihre Proteste. Die Aktionen der Letzten Generation haben jedoch weitreichende Auswirkungen.

Klimaaktivisten Themenbild Protest

Neben den Fluggesellschaften und Flughafenbetreibern sind vor allem die Reisenden direkt betroffen. Flugausfälle und Verspätungen führen zu erheblichen Unannehmlichkeiten, insbesondere während der Sommerferienzeit. Trotz der negativen Auswirkungen auf die Urlauber hält die Gruppe an ihren Protesten fest und plant, diese in den kommenden Wochen noch auszuweiten.

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Autor

Anna Schulte ist als Duale Studentin seit September 2022 im reisetopia Content-Team tätig. Mit einer Ausbildung startete ihr beruflicher Weg in die Reisebranche und mittlerweile hält sie Euch mit aktuellen News des Reisealltags immer up to date.

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  • Jedesmal wenn ich von diesen Klimaidioten lese stellen sich viele Fragen.
    Wie kommt man in einen angeblich so hoch gesicherten Bereich wie eine Flughafen? Wenn ich als normaler Spaziergänger dahin gehen will, komme ich nicht weit….Da muss es Absprachen oder Anweisungen geben. Wer lässt diese Kriminellen gewähren? Wo ist die Polizei? Warum kommt die immer erst so spät? Warum landen diese Leute nicht sofort im Gefängnis? Wer kommt für die immensen finanziellen Schäden auf? Bin immer wieder fassungslos wie solche “Aktionen” möglich sind. Und es sind keine Aktivisten sondern hoch kriminelle Terroristen. Absolut kein Verständnis für diese Bande.

    • Klimaidioten würde ich diese Menschen nicht nennen, denn sie verhalten sich weniger idiotisch als die meisten der Flugreisenden, die aufgeklärt und sehenden Auges mit der Wahl einer Mittel- oder Langstreckenflugreise mit kaum einer anderen Entscheidung das Klima mehr schädigen könnten als mit dieser.

      Die wohlinformierten Vertreter der Letzten Generation setzen sich ganz eigensüchtig für eine lebenswerte Zukunft von ihnen in 30 oder 50 Jahren ein (und damit automatisch auch die eine lebenswerte Zukunft der Gleichaltrigen).
      Für eine Welt mit nicht mehr als 1,5 Grad globaler Erwärmung* gegenüber vorindustriellem Niveau.

      * Nebenbei: Wir haben aktuell 1,1 Grad globale Erwärmung, und da wird schon gejammert wegen akuter Trockenheit (aktuell in Spanien), Waldbränden (aktuell in Griechenland), hohen Temperaturen (in den letzten Wochen bis zu 50 °C in Indien, Iran oder Kuwait) und Starkregenereignissen (man denke an die Überschwemmungen im Ahrtal und in der Umgebung mit 30 Mrd Euro Schäden).
      Das ist erst ein milder Anfang. Viele Menschen werden bei weiterer Erwärmung nicht mehr da leben können, wo sie derzeit wohnen. Müssen dann also woanders hin.

      • Passen Sie sich dem Leben an und versuchen nicht etwas zu verändern, was man nicht verändern kann! Würden sich diese Klimaidioten auf den Mond schießen, wäre der Gesellschaft am besten gedient.

  • Schön die kleinen Leute ärgern die noch die Unterstützer sind und danach selbst mit den Flieger in Urlaub und nicht zur Gerichtsverhandlung können deswegen.
    Diese Doppelmoral kenn ich von der Politik, die 186km fliegt und das Nachflugverbot aushebelt.
    Naja, ab 2025 können die ja wieder selbst die Moralapostel spielen und die Politik quälen mit Ihren Vorstellungen.

  • Danke für den Beitrag.
    Ich verstehe ja, dass die Staatsgewalt die Proteste der Klimaschützer (hier der Letzten Generation) verhindern will, weil diese die Reiseplanungen von Flugreisenden stören.

    Allerdings möchte ich diese Messlatte auch an die Reiseplanungen von Bahnreisenden anlegen.
    Wer öfter mit dem Fernverkehr der Deutschen Bahn AG unterwegs ist, hat bestimmt schon wahrgenommen, dass es eine Gruppierung* gibt, die den Bahnverkehr unattraktiv machen und Reisende von der Bahn wegtreiben will.
    Ähnlich wie die Letzte Generation bei ihren Aktionen um den Flugverkehr nutzt diese von den Geheimdiensten bisher noch wenig verstandene Gruppierung den Mechanismus aus, den Fahrweg (in ihrem Fall: die Schienenstrecke) durch Anwesenheit zu blockieren.
    Und ich stelle dazu die Frage.
    Warum kommt die Letzte Generation teilweise verbreitet in den Medien vor, es gibt von vielen Seiten Aufrufe zu Maßnahmen, die eine Wiederholung ihrer Aktionen verhindern sollen, und hingegen nimmt so gut wie niemand die die Bahnreisenden teilweise sehr störenden** Aktionen der Gruppierung ‚’Personen im Gleis‘ wahr, und der Staat fällt dabei weitgehend durch Nichtszun auf?

    * Da sie bisher kaum Bekennerschreiben mit Angabe des Absenders ausgesandt hat, nennen wir sie der Einfachheit halber ‚Personen im Gleis‘.

    ** Wie schnell können deshalb Anschlusszüge verpasst werden, was für die Bahnreisende zu stundenlangen Zeitverlusten führen kann!

  • Wenn ich das richtig überblicke, haben sie sich bislang nicht getraut in München zu protestieren… da weiß man, wie man mit diesem Gesindel umgehen muss. Und die Aktivisten wissen das.

    Das selbe Rezept taugt bestimmt auch anderswo.

    Strafen und Schadenersatz werden von der “Community” übernommen… Organisiertes Verbrechen. Da helfen also nur angemessene Freiheitsstrafen als wirksame Strafe, von Anfang an.

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