In den USA wird JetBlue oft als die beste Airline für Inlandsflüge, insbesondere zwischen den Küsten genannt. Dabei handelt es sich ursprünglich um einen Billigflieger, der aber mittlerweile immer weiter zum Konkurrenten für die drei Großen in den USA, Delta, American und United wird.
Das liegt nicht zuletzt auch an der fortlaufenden Reduzierung des Service-Angebots der drei sogenannten Legacy Carier. Nun hat die blau-weiße Airline allerdings einen neuen Vorstoß bekanntgegeben, denn JetBlue möchte bald über den Atlantik und das aus einem ziemlich interessanten Grund.
JetBlue bezeichnet Business Class Preise über den Atlantik als “obszön”
Die Begründung für den geplanten Vorstoß ist nämlich nicht, dass man den Markt interessant findet oder hier neue Wachstumsmöglichkeiten sieht – die typischen CEO Aussagen eben. Nein, JetBlue ist sehr klar im Ausdruck und verweist darauf, dass in der Business Class auf Strecken zwischen Europa und Amerika schlicht und ergreifend die Preise einfach zu hoch sind. Die Rede ist sogar von “obszönen Preisen”. Der CEO will das nun ändern:
Ich glaube wir könnten da mehr Disziplin reinbringen!
Das passt zu dem Modell, das JetBlue auf Strecken zwischen der Ost- und Westküste der USA fährt. Hier bietet man Business Class Flüge mit komplett flachen Betten ebenfalls zu Kampfpreisen an. Mit einem ähnlichen Modell könnte man auch das Preisgefüge auf Strecken zwischen den USA und Europa durcheinander bringen, das durch viele Geschäftsreisende als attraktiv für Airlines gilt. Ebenfalls ähnlich zum Angebot zwischen den Küsten wird JetBlue wahrscheinlich nicht nur Preisvorreiter sein, sondern auch in Sachen Produkt ganz vorne mitspielen. Das eigene Business Class Produkt unter dem Namen Mint gilt nicht umsonst unter den US-Bloggern TPG und OMAAT als eines der besten Angebote zwischen den Küste. In den Airbus A321 werden abwechselnd in einer 2-2 und 1-1 Bestuhlung angeordnete Einzel- und Doppelsitze verbaut, die in den Einzelreihen sogar durch eine Tür verschlossenen werden können.
Darüber hinaus punktet JetBlue mit sehr gutem Service und ansprechender Verpflegung.
Mit Airbus A321 LR über den Atlantik
Interessant ist an den Neuigkeiten auch die Wahl des Flugzeugs. Obwohl Großraummaschinen auf Langstrecken wie über den Atlantik die Regel sind, sind mittlerweile auch Kleinraummaschinen in der Lage die Ostküste der USA mit Europa zu verbinden. Diese Vorhaben hat auch JetBlue, das von New York und Boston in Richtung Europa starten will, sodass es sich hier anbieten würde auf kleine, effiziente Flugzeuge zu setzen. Dazu passt auch, dass JetBlue aktuell eine Order bei Airbus über 15 Airbus A321 Neo offen hat, die sich auch einfach in die Long-Range Variante verwandeln ließe.
JetBlue hatte sich bei der Bestellung vor zwei Jahren explizit vorbehalten, die Bestellungen in die Variante für längere Flüge umwandeln zu lassen. Weitere Informationen über das neue Vorhaben, wie etwa das Datum, an dem die Flüge aufgenommen werden sollen oder die möglichen Ziele gibt es zur Zeit noch nicht.
Fazit zu den Plänen von JetBlue
Es herrschtnicht unbedingt eine Knappheit an Airlines, die Flüge über den Atlantik anbieten, vor allem von und nach New York. Trotzdem sind die Pläne von JetBlue durchaus spannend, auch wegen des Vorhabens kleine Flugzeuge mit einem trotzdem mehr als kompetitiven Business Class Produkt über den großen Teich zu schicken. Hoffen wir auf baldige Details zu Zielen und Flugdaten!
Danke für den Tipp an Aerotelegraph!
Fotos: JetBlue; Titelbild: Quintin Soloviev / wikipedia.org