Die italienische Regierung erwägt einen Entwurf zu einer neuen, erhöhten Touristenabgabe. Die neue Obergrenze könnte bei 25 Euro am Tag liegen.
Strände, Eiscreme, Dolce Vita – Italien zählt besonders im Sommer zu einem der beliebtesten Reiseziele. Doch die italienische Regierung erwägt, Touristen zukünftig mehr zur Kasse zu bitten, wie die italienische Nachrichtenagentur Agenzia Nazionale Stampa Associata berichtet. Wir zeigen Euch, was auf Euch zukommen könnte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Touristensteuer könnte auf maximal 25 Euro pro Tag steigen
- Zudem wird diskutiert, die Abgabe auf alle Gemeinden italiens auszuweiten, welche eine solche Steuer erheben möchten
- Bisher wird die Abgabe nur in touristischen Regionen erhoben
Mehr Geld in mehr Gemeinden
Noch ist nichts beschlossen, doch die Regierung im Stiefel prüft aktuell einen neuen Entwurf zur Touristensteuer, die einen Italien-Urlaub künftig teurer machen könnte. Neben höheren Abgaben soll die Touristensteuer auch auf alle Gemeinden ausgeweitet werden, die eine solche erheben möchten. Bislang wurde die Kurtaxe nur an touristischen Hotspots verlangt und die Summe konnte von den Regionen frei gewählt werden – bis zu einer Obergrenze von sieben Euro.
Mit einer neuen Regelung würden potenziell in insgesamt 7904 Gemeinden des Landes eine solche Abgabe eingeführt werden können. Auch die Staffelungen je nach Unterkunftspreis würden neu definiert.
Bei einem Übernachtungspreis von bis zu 100 Euro würden Besucher bis zu fünf Euro bezahlen. Wenn eine Schlafmöglichkeit 100 bis 400 Euro kostet, wird die Kurtaxe auf bis zu zehn Euro angehoben. Bis zu 15 Euro kostet es für Übernachtungen bis 750 Euro. Der Höchstsatz beträgt 25 Euro pro Tag und wird für besonders hochpreisige Hotels berechnet.
Kritik von Touristenverbänden
Bisher wurde das Geld der Touristenabgabe in den Ausbau der touristischen Infrastruktur investiert. Auch das könnte sich mit einer neuen Regelung ändern. Die neuen Gelder sollen potenziell auch der Abfallsammlung und Abfallentsorgung zugutekommen.
Die italienischen Tourismusverbände Federalberghi und Confindustria Alberghi wehren sich gegen diesen neuen Gesetztes-Entwurf. Sie stehen einer Erhöhung kritisch gegenüber, unter anderem, da der Verwendungszweck sich vom Tourismus entfernt.
Auch das beliebte Tropen-Paradies Bali erwägt eine Erhöhung der Touristensteuer und für die Färöer-Inseln kommt ab Herbst nächsten Jahres eine Abgabe auf Reisende zu.
25€ pro Tag für jemanden, der ein 750€+ Hotel bucht ist auch ein Scherz. Da wird sich niemand von abschrecken lassen. Genau wie die Besuchsgebühr in Venedig. Setzt mal eine 0 da dran oder vervielfacht den Betrag, dann fängt es an, eine Wirkung zu haben
unverständlich weshalb man Müllgebühren, Abwasser etc. über extra Steuern in dieser Form eintreiben muss?
Am meisten stört mich, dass 90% der Anbieter diese Gebühren – absichtlich! – verschweigen oder nur im Kleingedruckten erwähnen, ohne die Höhe zu nennen. Es ist für den Gast völlig undurchsichtig, welche Gebühren verlangt werden und ob die den örtlichen Gesetzen wirklich entsprechen!
Die Behörden müssten die Hotels dazu verpflichten, dass ALLE Preise IMMER die City tax enthalten müssen, also keine Überraschungen wie “ach ja da komemn 70€ für die Woche drauf” –
Ich hatte schon Hotels in der Toskana, die über die eigene Website Apartements für 50€/Nacht anbieten und dann am Ende obligatorische Gebühren von 60€/Nacht berechnet haben (für Bettwäsche, Endreinigung, Kinderkurtaxe, Poolgebühr etc.)