Italiens neuer Flag-Carrier und Alitalia-Nachfolgerin ITA Airways plant die SkyTeam-Mitgliedschaft und will sich schnell vom Alitalia-Auftritt trennen.
Alitalia ist nicht mehr. Der ehemalige italienische Flag-Carrier absolvierte am vergangenen Donnerstag seinen allerletzten Flug. Ab sofort übernimmt Nachfolgerin Italia Trasporto Aereo (kurz: ITA) das Geschäft. Sehen wird man von Alitalia indes noch länger was, denn ITA wird nicht allzu schnell mit Umlackierungen und dem Ersetzen von Schildern etc. beginnen, wie airliners.de berichtet. Allerdings hat ITA Airways nun die eigene Lackierung präsentiert, sowie Pläne der SkyTeam-Allianz beitreten zu wollen, wie Simple Flying berichtet.
„Aufbruch in eine neue Ära“
ITA Airways wird den Namen ihrer Nachfolgerin Alitalia zunächst nutzen, denn schließlich fliegt Italiens neuer Flag-Carrier mit den Jets von Alitalia; schließlich ist noch kein Flugzeug umlackiert. Auch die Crews tragen zunächst die Uniformen der Vorgängerin, zudem bleiben Schilder und Abzeichen, etwa an den Flughäfen, bestehen. Das ist alles Teil einer Vereinbarung zwischen beiden Airlines. Das soll ITA besonders finanziell einiges ersparen, denn allein das Ersetzen der Schilder würde demnach mehrere Millionen Euro kosten – kein guter Anfang. Nun wurde jedoch die geplante Lackierung für ITA Airways präsentiert und scheint gemischte Gefühle bei den Betrachtern auszulösen. Die neuen Farben sollen zuerst auf neu ausgelieferten Airbus-Jets zu sehen sein. Hier dürften die bestellten Airbus A220, A320neo und A330neo den Anfang machen. Auch geleaste Maschinen sollen in der neuen Lackierung daherkommen.
Der Rumpf der Maschinen soll dabei ein Himmelblau tragen, während das Leitwerk mit der italienischen Trikolore geschmückt ist. Bei der vordersten Tür prangt der Airline-Name in weißen großen Buchstaben. Das gewählte Blau soll laut ITA Airways „den Aufbruch in eine neue Ära aber auch den Stolz des Landes“ repräsentieren und würde zudem für den „italienischen Sport und die Nationalmannschaft“ stehen, die ebenfalls blaue Trikots tragen.
Theoretisch hätte ITA auch weiter unter dem Namen Alitalia fliegen können. Schließlich hat sich die junge Airline auch die Markenrechte dazu gesichert. Doch laut ITA habe man dies nur getan, damit sich die Konkurrenz nicht den Namen schnappt. Zudem erneuerte ITA die Pläne, wonach die Fluggesellschaft eine Mitgliedschaft in der SkyTeam-Allianz anstrebe, der auch Alitalia angehörte. Entsprechend soll es dann auch Codeshare-Flüge mit den Allianz-Partnern geben, zumindest bis ein eigener strategischer Partner gefunden ist. Anfangs bedient ITA Airways insgesamt 44 Ziele und 59 Routen. Im kommenden Jahr soll das Angebot dann bereits auf 58 Ziele und 74 Routen ausgeweitet werden und bis zum Jahr 2025 auf 74 Destinationen und 89 Routen.
„Eine teure Familie, aber eben doch Familie“
Mit Alitalia ist es aus – endgültig. Der ehemalige italienische Flag-Carrier hat am Donnerstagabend seinen allerletzten Flug durchgeführt. Seit vielen Jahren konnte Alitalia keine Gewinne mehr erzielen und flog immer höher werdende Verluste ein. Die Corona-Krise bildete dabei lediglich den Sargnagel. Alles auf Anfang soll dabei die Nachfolgerin Italia Trasporto Aereo (kurz: ITA) machen, während Alitalia mit einem Flug von Cagliari auf Sardinien nach Rom, der gegen 23:10 Uhr in der italienischen Hauptstadt landete, zum letzten Mal am vergangenen Donnerstag abhob. Seit Freitag hat ITA Airways die Geschäfte ihrer Vorgängerin übernommen, wobei die Neue aus EU-Sicht nicht die „wirtschaftliche“ Nachfolgerin stellt. ITA soll ein kompletter Neuanfang bedeuten.
Der letzte Flug Alitalias markiert das Ende der insgesamt 74-jährigen Geschichte der Fluggesellschaft. Das erste Flugzeug Alitalias hob demnach am 5. Mai 1947 ab und flog die Strecke von Turin über Rom nach Catania. Alitalia bedeutete den Italienern einiges, so bezeichnete etwa auch der italienische Regierungschef Mario Draghi die Airline im April als „eine etwas teure Familie, aber eben doch Familie“. Das sehen die insgesamt 10.000 Beschäftigten so, die für bessere Arbeitsbedingungen und Sicherheiten immer wieder auf die Straßen gingen, um zu protestieren. Denn ITA plant unter anderem mit 2.800 weniger Mitarbeitern. Auch die Päpste haben Alitalia für ihre Flugreisen genutzt und waren der Fluggesellschaft eng verbunden. So kam es etwa auch, dass Papst Franziskus auf einer vergangenen Reise nach Budapest vor Journalisten quasi nebenbei erwähnte, dass das Ende Alitalias nahe sei.
Fazit zu den Plänen ITA Airways‘
ITA Airways hat übernommen und Alitalia ist Geschichte. Wenngleich Alitalia so schnell noch nicht aus Europas Himmel verschwinden wird, möchte ITA schnellstmöglich den eigenen Markenauftritt etablieren. Über Geschmack lässt sich streiten, besonders mit Blick auf die präsentierte Lackierung. Immerhin scheint ITA nun sicher in dem Bestreben, der SkyTeam-Allianz beitreten zu wollen.
naja, all zu schnellstmöglich ist es ja doch nicht