Die internationale Reisewarnung wird noch deutlich länger aufrechterhalten. Von Reisen in bestimmte Länder könnte aber schon vor dem 31. August nicht mehr abgeraten werden.

Am 17. März 2020 erfolgte in Deutschland ein historischer Schritt: Außenminister Heiko Maaß verkündete eine weltweite und damit allgemeine Reisewarnung – ein nie dagewesener Schritt. Seitdem hat sich rund um die Ausbreitung des Coronavirus viel getan, weswegen zum 15. Juni die Warnung für Reisen innerhalb der Europäischen Union, nach Großbritannien sowie in vier Staaten des Schengen-Raums (Island, Norwegen, Schweiz, Liechtenstein) wegfällt. Spanien & Norwegen folgen mit leichter Verspätung, andere internationale Reisen allerdings werden in diesem Sommer wohl kaum ein Thema sein, wie der Spiegel berichtet.

Von Reisen in 160 Länder wird weiterhin abgeraten

Demnach will die Regierung auch weiterhin davon abraten, Reisen in Länder außerhalb der Europäischen Union bzw. des Schengen-Raums zu unternehmen. Gelten soll die verlängerte internationale Reisewarnung bis zum 31. August 2020 und damit noch einmal zweieinhalb Monate länger. Die doch gravierend ausgeweitete Reisewarnung hat sicherlich auch mit dem weltweiten Anstieg bei den Infektionen mit dem Coronavirus zu tun, das in vielen Regionen weiterhin nicht unter Kontrolle ist. In den meisten Staaten der Europäischen Union sowie des Schengen-Raums fallen die Zahlen dagegen seit Wochen oder stagnieren zumindest, weswegen die Reisewarnung hier zurückgenommen werden konnte.

Mercure NIzza Promenade Des Anglais Ausblick
Die Reisewarnung für die Europäische Union wird aufgehoben

Ob von Reisen in alle 160 Länder außerhalb der EU und des Schengen-Raums allerdings wirklich bis zum 31. August abgeraten wird, gilt nicht als ausgemacht. Wie die Tagesschau in Berufung auf das ARD Hauptstadtstudio berichtet, will das Bundeskabinett am heutigen Mittwoch einen Kriterienkatalog ausarbeiten, nachdem die Reisewarnung für bestimmte Länder oder Regionen wegfallen könnte. Mithilfe eines “Beurteilungs-Verfahrens” soll geklärt werden, ab wann die Warnung teilweise aufgehoben werden kann. Komplett vom Tisch sind auch interkontinentale Reisen damit in diesem Sommer nicht.

Entwicklung unterscheidet sich je nach Weltregion deutlich

Dass es voraussichtlich punktuelle Ausnahmen von der internationalen Reisewarnung geben wird, erscheint sinnvoll. Die Ausbreitung des Coronavirus ist weltweit sehr unterschiedlich. Als neuer Hotspot gelten hierbei Nord- und Südamerika sowie Afrika, wo die Fallzahlen zuletzt weiter stark gestiegen sind. Besonders in Ozeanien, aber auch in den meisten Ländern des östlichen Asiens ist das Coronavirus sehr gut unter Kontrolle. Die Fallzahlen sind hier noch einmal deutlich niedriger als in Europa. Gleichzeitig gibt es etwa in Südasien, aber auch in wichtigen Industrieländern wie Brasilien oder den USA weiterhin mehrere zehntausend neue Infektionen am Tag.

Brooklyn Bridge New York City
Reisen nach New York sind wohl noch länger nicht möglich

Während also davon auszugehen ist, dass beispielsweise die Reisewarnung für Japan oder Südkorea deutlich früher zurückgenommen werden könnte, wird es bei den USA wohl noch eine Weile dauern. Trotz der wichtigen wirtschaftlichen Beziehungen scheint eine Rücknahme der Reisewarnung aktuell noch utopisch – auch dass könnte sich allerdings ändern, wenn die Zahlen in den USA in den kommenden Wochen stärker fallen. Generell kann man gespannt sein, wie die genauen Kriterien der Bundesregierung aussehen. Besonders relevant wird dies etwa auch für Länder wie Montenegro, Tunesien, Ägypten oder Marokko, für die Touristen aus Deutschland eine wichtige Einnahmequelle sind.

Fazit zur verlängerten Reisewarnung

Es erscheint sinnvoll, dass die Reisewarnung der Bundesregierung verlängert wird. Noch immer ist das Infektionsgeschehen rund um das Coronavirus weltweit keineswegs unter Kontrolle gebracht und Einschleppungen könnte die Fortschritte bei der Virusbekämpfung wieder zunichtemachen. Gleichzeitig erscheint eine punktuelle Lockerung für Länder, in denen es wenig Infektionen und ein gutes Gesundheitssystem gibt, durchaus sinnvoll.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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  • Hallo Moritz,
    Danke für den Beitrag.
    Ich habe bereits wieder einen Flug in die USA (Miami) gebucht und das First Class Angebot ab Budapest genutzt!
    Zwar fliege ich erst in 02/21 aber bis dahin ist hoffentlich wieder ein Stück Normalität zurückgekehrt.
    Selbst US-Ex-Botschaftler Grenell hat sich heute sehr positiv über die Öffnung der Grenzen ausgesprochen, insbesondere betonte er, dass Deutschland das erste Land sein wird, die wieder in die USA reisen dürften!
    Im übrigen war ich von meiner letzten Hotelbuchung im Februar (Hawaii) über Euch wirklich sehr zufrieden, so dass ich meine Hotels auch für MIA wieder bei Euch buchen werde – Anfrage läuft schon.
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    Super Service!

  • Moin …wie sieht es eigentlich mit Geschäftsreisen in nicht EU Länder aus ? Gibt es irgendwo eine Übersicht was man beachten muss ?
    Gruß
    Bernd

    • Hey Bernd, was meinst du genau mit “beachten”? An sich sollten Geschäftsreisen ab 15. Juni in den Großteil der EU Länder wieder möglich sein. Viele Grüße

  • Moin,
    danke für den Beitrag!

    Ich musste meine Westcoast Reise in der USA leider vor zwei Monaten verschieben. Aus zeitlichen Gründen habe ich den Start der Reise auf den 26.08 verlegt. Am 29.08 wäre ich allerdings nach Ägypten geflogen. Daher war mein Plan eine Reise nochmal umzubuchen.
    Wie seht ihr die Chancen am 26.08 nach Amerika zu fliegen?
    Und wie liegen die Chancen Ägypten kostenfrei umzubuchen wegen der Reisewarnung?

    Ich wäre dankbar über jede Meinung 🙂
    Liebe grüße
    Marvin

  • Ein Schritt in die richtige Richtung, ABER:
    Warum fällt die Reisewarnung für GB mit derzeit weit über 1000 Fällen pro Tag per se weg (gehört nicht mehr zur EU!), für Länder wie Japan oder Südkorea mit derzeit 20-40 Fällen pro Tag (oder Neuseeland mit 0 Fällen!) muss aber erst mal geprüft werden, ob denn vielleicht eventuell möglicherweise eine Reise dorthin wirklich nicht zu gefährlich sein könnte. Diese Logik erschließt sich mir nun wirklich nicht.

    • Hallo Mike,
      das ganze wird von Politikern gesteuert/beschlossen, da ist Logik doch eh ein Fremdwort.

      Das einzig wirklich sinnvolle wäre eine konsequente per Land Regelung, nicht so eine pauschale für die EU, aber das lässt sich von Leuten mit begrenztem Politikerverstand kaum durchsetzen, weil nicht Fakten und Vernunft sondern Geld regiert.

      Gruß
      Ivon

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