Seit dem 2. November dürfen Hotels in Deutschland keine Gäste zu touristischen Zwecken beherbergen. Daran dürfte sich wenig ändern, denn die de-facto Schließungen werden mit großer Sicherheit bis zum 31. Januar verlängert.

Die Hotellerie in Deutschland erlebt aktuell die schwierigste Phase seit Jahrzehnten. Nachdem bereits im März und April viele Hotels infolge des Lockdowns schließen mussten, werden die temporären Schließungen im Winter nun noch länger. Die meisten Hotels mit Fokus auf Urlaubsreisen sind bereits seit dem 2. November geschlossen und auch viele Stadthotels – darunter etwa der Hotel Vier Jahreszeiten Hamburg oder der Breidenbacher Hof in Düsseldorf – haben ihre Türen zumindest temporär für Gäste geschlossen. Viel Hoffnung gibt es aktuell allerdings nicht, denn die aktuellen Schließungen werden am 5. Januar wohl noch einmal um mehrere Wochen verlängert. Mittlerweile deutet sich an, dass die Schließungen mindestens bis zum 31. Januar andauern werden.

Keine Lockerungen für Hotels in Aussicht

Infolge der Weihnachtstage und Neujahrestage ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den letzten Tagen zurückgegangen. Experten führen das allerdings auf weniger Tests und geringere Laborkapazitäten an den Feiertagen zurück. Gleichzeitig sind die Zahlen im Vergleich zur Vorwoche allerdings auch in den ersten Tagen im Januar gesunken. Aus der Politik heißt es infolge der unklaren Interpretation der weiter hohen Zahlen unisono, dass der aktuelle Lockdown noch einmal verlängert wird. Wenngleich einige Maßnahmen punktuell angepasst werden könnten, macht niemand Hoffnung auf eine schnelle Besserung. Gesundheitsminister Jens Spahn hat sogar noch einmal betont, dass die Verlängerung des Lockdowns über den 10. Januar hinaus im Prinzip als sicher gilt. Spahn erklärte in den Tagesthemen unter anderem, dass es “ohne Zweifel Maßnahmen geben” werde und man den Lockdown “lieber jetzt am Stück eine Woche zu lang als eine Woche zu wenig” verlängern wolle.

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Für Hotels sind das fraglos schlechte Nachrichten, denn über Lockerungen für die darbende Industrie wird nicht einmal debattiert. Gerade da Hotels bereits im sogenannten Lockdown Light im November schließen mussten, gibt es auch von Verbänden wie der DEHOGA keine hoffnungsvollen Worte mit Blick auf eine potenzielle Wiedereröffnung. Da der Lockdown voraussichtlich um mindestens zwei Wochen, möglicherweise aber auch drei oder vier Wochen verlängert wird, scheint eine Wiedereröffnung der Hotels im Laufe des Januar mittlerweile sehr unwahrscheinlich. Die meisten Hoteliers werden wohl nicht vor Februar mit einer Öffnung für touristische Gäste hoffen. Die Zahl der Geschäftsreisenden dürfte nach den Weihnachtstagen zwar wieder wachsen, rentabel betreiben lassen sich unter diesen Umständen allerdings auch die meisten Stadthotels nicht.

Mittlerweile wird auch klarer, wie lange das verlängerte Verbot für touristische Übernachtungen andauern dürfte. Wie es aus Kreisen der Bundesländer heißt, soll der aktuelle Lockdown inklusive der indirekten Schließung der Hotels, bis zum 31. Januar verlängert werden. Nur zwei Bundesländer wollen einen kürzen Lockdown nur bis 24. Januar verlängern, heißt es aus Verhandlungskreisen. Entsprechend ist davon auszugehen, dass der Lockdown über den 10. Januar hinaus noch mindestens drei Wochen andauern wird.

Wenig Perspektive für die Öffnung von Hotels

Die Entwicklungen sind für die Hotellerie zweifelsfrei eine Katastrophe, denn der mittlerweile mehrfach verlängerte Lockdown nimmt jegliche Planungssicherheit. Dass auch im Laufe des Dezembers noch mehrere Hotels den Betrieb temporär eingestellt haben, zeigt, wie schwer sich die Industrie mit der schrittweisen Verlängerung der Maßnahmen tut. Besonders kritisch ist sicherlich, dass völlig offen ist, wann die Hotels in Deutschland wieder touristische Gäste beherbergen dürfen. Im Januar erscheint dies mittlerweile ausgeschlossen, aber auch für eine Öffnung im Februar gibt es noch keine sichere Perspektive. Das ist mit Blick auf die unklare Entwicklung der Pandemie sicherlich nachvollziehbar, für Hotels aber dennoch ein schwerer Schlag. In Österreich etwa sollen Hotels ab dem 24. Januar – zwischenzeitlich war für Teilnehmer an einem breit angelegten Schnelltest sogar der 17. Januar im Gespräch – wieder touristische Reisende beherbergen dürfen, in der Schweiz mussten Hotels generell keine großen Einschränkungen hinnehmen.

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Für Hotels in Deutschland ändert sich dabei auch noch die Art der Entschädigungen, denn nach den großzügigen Hilfen im November und Dezember gibt es im Januar nicht mehr eine Umsatzerstattung, sondern stattdessen nur eine anteilige Erstattung der Fixkosten. Das dürfte die Kalkulation für viele Hotels noch schwieriger machen, weswegen weitere (temporäre) Schließungen im Raum stehen. Ob alle Hotels die erneute Verlängerung der Einschränkungen überleben werden steht trotz der Hilfen in den Sternen. Gerade dann, wenn die Hotelschließungen noch bis in den Februar andauern, dürfte die Luft für immer mehr Hotelbetreiber dünn werden.

Fazit zur Verlängerung der Hotelschließungen bis Ende Januar

Dass Hotels im Januar wieder touristische Gäste beherbergen dürfen, ist mittlerweile mehr oder minder ausgeschlossen. Schon jetzt ist klar, dass der Lockdown in die Verlängerung geht und die punktuellen Veränderungen werden mit großer Sicherheit nicht die Hotellerie betreffen. Zudem wird immer klarer, dass die Verlängerung bis zum 31. Januar und nicht nur bis zum 24. Januar gelten wird. Damit dürfte klar, dass Hotelaufenthalte in den nächsten Wochen nur in einem sehr begrenzten Maße möglich sein werden. Eine Perspektive für die Wiedereröffnung gibt es zudem weiterhin nicht.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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  • Unfassbar…nachzuvollziehen kann ich es nicht. Aber mein reden das der Virus nicht nur unsere Wirtschaft schadet und viele Leute in die Arbeitslosigkeit treibt darf man ja nicht sagen.
    Man sollte nicht nur an die Toten denken, sondern auch an die die alles richtig gemacht haben und trotzdem nicht arbeiten dürfen.

  • Hallo Moritz!
    Ich sehe und befürchte das genau wie Du auch! Das wird ein weiterer harter Schlag der ohnehin gebeutelten Hotellerie. Insbesondere die Mitarbeiter*innen, die sich teilweise schon seit mehreren Monaten in Kurzarbeit befinden, wissen schon jetzt nicht mehr, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen. Wenn man sich aber die Infektionszahlen von heute (Silvester 2020) anschaut, darf man sich nicht wundern, wenn der bisherige Lockdown mindestens wohl den gesamten Januar 2021 noch anhält. Ich hoffe sehr, dass die Hotellerie dies mit “mehreren blauen Augen” übersteht, habe aber die Befürchtung, dass einige Betriebe das nicht mehr lange überleben werden!

    Zum Kommentar von Michael:
    Ich sehe es auch so, dass die Hotels nicht die Treiber sind! Wenn ich an mein Hotel denke, welches ich regelmäßig auch in Corona-Zeiten in Hamburg aufsuche, kann ich nur sagen: Hier fühle ich mich persönlich mehr als sicher, vorbildliches Hygiene-Konzept, perfekt geschulte Mitarbeiter*innen, große Abstände usw.! Übrigens: Ich rede vom Park Hyatt Hamburg!

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