Könnten Hotels doch noch zu Ostern öffnen? In einem Interview macht die Bundeskanzlerin nun Hoffnung, eine Öffnung scheint in Kombination mit Schnelltests möglich.

Die Diskussion um den Osterurlaub tobt in Deutschland seit nun mehr knapp zwei Wochen – ursprünglich, weil Sachsens Ministerpräsident dem Urlaub an Ostern eine Absage erteilt hatte. Obwohl die Fallzahlen stagnieren, scheinen Öffnungen auch für touristische Übernachtungen in Ostern mittlerweile etwas wahrscheinlicher. Mecklenburg-Vorpommern etwa hat schon einen entsprechenden Plan vorgestellt. Doch auch bundesweit könnte es bald Neuigkeiten geben, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung angedeutet hat.

Merkel spricht sich für bundesweites Vorgehen aus

In den letzten Wochen hatte sich Angela Merkel besonders mit Blick auf den Tourismus und die Mobilität durch Reisen sehr zurückhaltend gezeigt. Nun allerdings scheint sich die Bundeskanzlerin mehr an den Nöten der Branche zu orientieren, denn im Gespräch mit der Tageszeitung spricht Merkel konkret auch einen Plan für Hotelöffnungen an. Die Kanzlerin betont, dass sie sich “so gut es geht” eine bundesweite Vorgehensweise beim Thema der Hotelöffnungen für touristische Zwecke wünsche. Konkret erklärt Merkel, dass sie sich neben dem komplexen Bereich der Geschäfte auch für die Hotels eine “besondere Vorgehensweise” vorstelle. Was das konkret bedeutet, lässt Merkel noch offen. Erstmals allerdings in den letzten Monaten spricht die Kanzlerin überhaupt von Öffnungsschritten für die Hotellerie, was zweifelsfrei positiv zu bewerten ist.

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Schon bei den Beratungen am 3. März zwischen dem Kanzleramt und den Ministerpräsidenten der Länder könnte sich entsprechend ein Plan für die Öffnung von Hotels abzeichnen. Das bedeutet nicht zwingend, dass Hotelaufenthalte bereits an Ostern wieder möglich sein werden, allerdings gibt es für die Branche damit erstmals wieder Hoffnung auf einen konkreten Öffnungsplan. Möglich erscheint dabei auch, dass es zuerst zu regionalen Öffnungen – etwa nur für Einwohner des jeweiligen Bundeslandes – geben könnte. Möglich erscheint auch wieder eine Art Beherbergungsverbot für Reisenden aus besonders stark vom Coronavirus betroffenen Regionen in Deutschland. Eine solche Regelung galt bereits im Herbst in vielen Städten und Bundesländern.

Öffnungsschritte in Kombination mit Tests

In dem Interview zeigt sich Merkel nach dem zurückhaltenden Vorgehen der letzten Wochen generell überraschend offen gegenüber weiteren Schritten einer Rückkehr zur Normalität. Insbesondere die Kombination von Öffnungsschritten mit einer Teststrategie hebt Merkel dabei hervor. “Eine intelligente Öffnungsstrategie ist mit umfassenden Schnelltests, gleichsam als Freitesten, untrennbar verbunden”, heißt es von Merkel wörtlich. Diese Vorgehensweise könnte besonders auch für die Hotellerie relevant werden, so könnten bei einer Öffnung vorerst beispielsweise nur mit einem Schnelltest negative getestete Reisenden einchecken. Möglich erscheinen zudem gleichzeitige Lockerungen für diejenigen, die bereits vollständig geimpft sind. Für den Moment allerdings will Merkel zwischen den Gruppen der Geimpften und Nicht-Geimpften noch keine Unterscheidung vornehmen – privaten Anbietern eine eben solche aber auch nicht verbieten.

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Zwar konkretisiert Merkel keinen Zeitrahmen für die Kombination von Tests und Öffnungen, allerdings erklärt die Kanzlerin: “Wie lange es dann dauert, bis ein solches System installiert ist, kann ich auf den Tag genau noch nicht sagen. Es wird aber im März sein.” Sofern sich in den nächsten Wochen also weitere Öffnungsschritte andeuten und eine Kombination aus Tests und Hotelaufenthalten möglich gemacht wird, dürften Hotelaufenthalte zu touristischen Zwecken an Ostern wieder in den Bereich des Möglichen rücken. Gleichwohl allerdings betont Merkel auch: “Unabhängig davon, zu welchen Terminen Lockerungen erfolgen können, müssen wir erarbeiten, wie vor dem Hintergrund des Infektionsgeschehens eine mögliche Reihenfolge der Lockerungen aussehen kann, also unter welchen Voraussetzungen welcher Bereich aus welchem der drei Stränge geöffnet werden kann und soll.” Wann in dieser Reihenfolge Hotels an der Reihe wären, könnte sich aber immerhin bereits kommende Woche klären.

Fazit zu einer bundesweiten Öffnungsstrategie für Hotels

Die Bundeskanzlerin hat sich lange zurückhaltend gezeigt, was Öffnungsschritte für den Tourismus angeht. Nun allerdings sieht Angela Merkel scheinbar erstmals Spielraum, insbesondere in Kombination mit einer Teststrategie. Schon in der kommenden Woche könnte es für die Hotellerie einen klaren Fahrplan geben. Sofern es nach der Bundeskanzlerin geht, im Rahmen eines bundesweiten Vorgehens – ob sie sich mit den Ländern darauf einigen kann, steht allerdings noch in den Sternen.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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  • Es steht nicht nur in den Sternen, sondern ein bundeseinheitliches Vorgehen wird nicht kommen. Der Zustand wie schon so oft, wird dann wieder sein: Die Ministerpräsidentenkonferenz ist gerade zu Ende und die Pressekonferenz danach hat noch nicht mal begonnen, schon werden die ersten Ministerpräsidenten erklären, was sie alles in ihrem Bundesland anders machen und sich damit nicht an die bundeseinheitlichen Wünsche von Mutti Merkel halten.

    Der vermeintliche Schwenk von Mutti Merkel kommt nach meiner Meinung auch nicht ganz freiwillig. Was sie wunderbar kann: Analyse und Situationen beschreiben – aber ihr fehlt die Fähigkeit eine Zukunftsvision und Wege aus schwierigen Situationen aufzuzeigen. Mit der ständigen Wiederholgung von “Durchhalten, Durchhalten, Durchhalten” kommt hier auch nichts in Gang. Außerdem wird sie jetzt für sich selbst die Gefahr sehen, dass man sich ständig nur auf diesen einen Wert von 50 festgelegt hat, der jetzt in greifbare Nähe gerückt ist. Da muss eben mehr folgen als nun auf einmal die 35 auszurufen. Man hält sie nicht mehr für glaubwürdig. Wie viele Ankündigungen sind in der Corona-Zeit schon gemacht und dann doch nicht gehalten oder halbherzig umgesetzt worden, wenn überhaupt. Erinnert alles ein wenig an 2015 und den berühmten Satz “Wir schaffen das.”.

    Schön, wenn es anders wäre und vielleicht Ostern Hotels und Gastronomie geöffnet wird – aber ich glaube daran nicht.

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