Seit Oktober 2021 können Deutsche im Zuge des Brexits nur noch mit einem Reisepass nach Großbritannien einreisen. Das beeinflusst den Tourismus negativ.
Bis zum 30. September 2021 konnten europäische Bürgerinnen und Bürger mit dem Personalausweis nach Großbritannien einreisen. Seit dem Tag danach ist das nicht mehr möglich. Im Zuge des Brexits müssen Reisende seit dem 1. Oktober 2021 aus der Europäischen Union, dem Europäischen Wirtschaftsraums und der Schweiz bei der Einreise einen Reisepass vorweisen. FVW berichtet, wie sich das negativ auf den Tourismus auswirkt.
Negative Auswirkungen bereits befürchtet
Ende 2020 waren die Sorgen um die Folgen des Brexits im Tourismussektor groß. Ein Thema waren unter anderem die Besitzverhältnisse von der International Airlines Group (IAG), der ungarischen Wizz Air sowie der irischen Ryanair. Drei Jahre später lässt sich bereits eine Tendenz der Auswirkungen des Brexits auf die Tourismusbranche erkennen. Während früher lediglich ein Personalausweis zur Einreise genügte, ist seit dem 1. Oktober 2021 für Personen aus der Europäischen Union, dem Europäischen Wirtschaftsraums und der Schweiz ein Reisepass notwendig.
So äußert sich der Tourismusverband UKinbound gegenüber der Sonntagszeitung “Observer”, dass der zwingende Reisepass zur Einreise abschreckend wirkt. Dies wird besonders bei größeren Gruppen wie Schulklassen bemerkt. Die Regelungen führen zu mehr Organisationsaufwand und höheren Kosten. Auch Anbieter von Fähren oder geführten Touren spüren den Rückgang an Touristinnen und Touristen. Nachdem der Tourismussektor während der Corona-Pandemie bereits stark gelitten hat, führte der Brexit zu weiteren Umsatzeinbussen. Um das in Zahlen zu verdeutlichen, zeigt Brittanny Ferries ihre Jahreszahlen auf. Das Unternehmen verbindet Großbritannien unter anderem mit Frankreich. Während der Anbieter 2019 338.000 Gäste an Bord hatte, waren es 2022 weniger als die Hälfte mit 155.000 Gästen.
Neues Einreiseprogramm bis 2025
Doch die Änderungen der Einreise nach Großbritannien sind noch nicht vorbei. Weiter plant das britische Innenministerium bis 2025 die ETA, die elektronische Reisegenehmigung, einzuführen. Ausgenommen der eigenen Bürger, müssen ab 2025 alle Reisenden vorab eine ETA beantragen. Die elektronische Einreiseerlaubnis ist für zwei Jahre gültig. Wie hoch die Kosten für die Beantragung sein werden, ist aktuell noch nicht klar.
Fazit zur Schmälerung Großbritanniens Beliebtheit als Reiseziel
Wie befürchtet, wirkte sich der Brexit negativ auf die Beliebtheit des Reiseziels Großbritannien aus. Seit 2021 ist zur Einreise ein Reisepass notwendig, was mit mehr Aufwand und Kosten verbunden ist. Das hat negative Folgen auf den Tourismussektor im Vereinigten Königreich. Auch die nächste Änderung der elektronischen Einreiseerlaubnis könnte Folgen haben für die Tourismusanbieter vor Ort.