Erst heute Nacht hat die mehrtägige Arbeitsniederlegung der GDL begonnen und schon kündigt der Gewerkschaftschef weitere Proteste an.

Der Bahnstreik ist in vollem Gange. Aktuell verkehren Züge in Deutschland lediglich auf einem Fünftel der regulären Strecken. Der Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Deutschen Bahn liegt missglückter Verhandlungen zugrunde und wird indessen auf Kosten der Verbraucher ausgetragen. Gewerkschaftschef Claus Weselsky setzt die Deutsche Bahn nun weiter unter Druck, indem er weitere Streiks ankündigt – sollte bis Freitag kein neues Angebot von der Deutschen Bahn vorgelegt werden, wie tagesschau berichtet.

Gewerkschaftschef bringt DB in Bedrängnis

Vor wenigen Tagen legte die Deutsche Bahn der GDL ein neues Angebot im Streit um die Tarifverträge vor. Dabei kommt die Deutsche Bahn der Gewerkschaft in einem ausschlaggebenden Punkt entgegen. Konkret geht es um die wöchentliche Arbeitszeit der Beschäftigten im Schichtdienst. Die Deutsche Bahn schlägt in dieser Weise vor, ein Wahlmodell einzuführen, sodass Beschäftigte selbstständig entscheiden können, ob sie 35, 38 oder sogar 40 Stunden wöchentlich arbeiten wollen – allerdings nicht ohne Verzichte bei der Lohnerhöhung. Weselsky stuft das Entgegenkommen der Bahn als Provokation ein und droht mit weiteren Arbeitsniederlegungen, sollte bis Freitag kein neues Angebot kommen.

Streik

Die Arbeitszeitverkürzung ist nach wie vor ein essenzieller Knackpunkt zwischen den Streitparteien. Weselsky zeigte sich vormals kompromissbereit. Es könne beispielsweise 2025 begonnen werden, die Wochenarbeitszeit bis 2028 von 38 auf 35 zu reduzieren. Anfangs forderte die GDL eine Verkürzung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Wochenstunden für Schichtarbeiter bei voller Vergütung, ein monatlicher Zuschuss in Höhe von 550 Euro und eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro bei einer Laufzeit von einem Jahr.

Nicht alleine die GDL protestiert

Die Einschränkungen im Bahnverkehr wirken sich mittlerweile auch auf die Straßen aus. Denn es sind auch Streiks des Deutschen Bauernverbands (DBV) und des Bundesverbands Güterverkehr und Logistik (BGL) vorgesehen. Der DBV kündigte eine Aktionswoche vom 8. bis zum 15. Januar 2024 an und der BGL beabsichtigt eine Demonstration am 18. und 19. Januar 2024 vor dem Brandenburger Tor in Berlin.

Forderung nach Lösung am Verhandlungstisch

Jüngst wandte sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) an die Streitparteien. Er fordert sie auf, sich nochmals an den Verhandlungstisch zu setzen und nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen:

Es muss ein Weg gefunden werden, mit dem beide Seiten zurechtkommen. Dazu muss miteinander gesprochen werden. Ich fordere beide Seiten dringend auf, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP)
Deutsche Bahn Tarifschlichtung

Überdies appellierten der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) und der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) schon Ende Dezember an die Entscheidungsträger, den Tarifstreit im Sinne aller am Verhandlungstisch zu lösen:

Die Sicherstellung einer zuverlässigen Mobilität ist eine interessenübergreifende Aufgabe. Im Mittelpunkt müssen die Kunden stehen – unabhängig davon, ob der Reiseanlass privat, touristisch oder geschäftlich ist. Verlässliche Mobilität ist ein unabdingbarer Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens sowie ein zentraler Aspekt für zahlreiche Wirtschaftszweige und muss für jeden zugänglich sein.

Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) und Verband Deutsches Reisemanagement (VDR)

Fazit zur Drohung des Gewerkschaftschefs

Der Januar ist gewiss ein Streik-intensiver Monat. Falls der Aufforderung des GDL-Chefs nicht nachgekommen wird, könnten sich die Ausstände sogar weiter in die Länge ziehen. Es bleibt spannend, ob sich die Deutsche Bahn der Gewerkschaft annähern oder ob es zu weiteren Protesten kommen wird.

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Autorin

Bereits zu ihrer Schulzeit an der Kärntner Tourismus Schule hat Beate das Reisen für sich entdeckt. So verbrachte sie jeden Sommer im Ausland. Auch während ihres Tourismusmanagement-Studiums in Wien war Beate viel unterwegs. Bei reisetopia kann sie nun ihre Leidenschaft zum Schreiben und Reisen perfekt miteinander kombinieren.

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