Der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer zufolge wird ab dem 8. Januar 2024 länger als 24 Stunden gestreikt.
Die missglückten Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der GDL machten sich vergangene Woche anlässlich eines bundesweiten Bahnstreiks ersichtlich. Zudem wurde bekannt, dass sich Mitglieder des Deutsche Bahn Vorstands Boni in Millionenhöhe auszahlen lassen, was die Situation nochmals deutlich zuspitzte. Nun warnt die Gewerkschaft, dass es ab dem 8. Januar 2024 zu unbefristeten Bahnstreiks kommen könnte. Überdies äußerte sich der Gewerkschaftschef Weselsky zu einer Kompromissbereitschaft, wie fvw berichtet.
Urabstimmung wird entscheiden
Die Lokführergewerkschaft GDL hält ihre Streikdrohung im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn aufrecht. Dies bekräftigte Weselsky gegenüber der Augsburger Allgemeinen:
Ab dem 8. Januar sollte man mit längeren Arbeitskämpfen rechnen. Wir werden die Blockadehaltung der Bahn aufbrechen.
Claus Weselsky, Vorsitzender GDL
Dahingehend soll es dem Gewerkschaftschef zufolge im Januar zu längeren Streiks kommen. Sofern die Urabstimmung erfolgreich ist, werden die Arbeitsniederlegungen nach der Streikpause bis zum 7. Januar 2024 über 24 Stunden hinaus gehen. Die Auszählung der Stimmen erfolgt am 19. Dezember 2023. Sollten drei Viertel der Mitglieder ihr Votum für die Urabstimmung hinterlassen, wird künftig mit unbefristeten Streiks zu rechnen sein. Was die Bedeutung hinter dem Wort “unbefristet” betrifft, so äußert sich Weselsky folgendermaßen:
Wir sind so verantwortungsbewusst, dass wir nicht auf ewige Zeiten streiken werden.
Claus Weselsky, Vorsitzender GDL
Kompromissbereitschaft vorhanden
Zur selben Zeit verkündete der Gewerkschaftschef, dass man sich dem Vorschlag der Deutschen Bahn annähern könnte, denn die Gewerkschaft wäre in Bezug auf die Umsetzung kompromissbereit. So könne beispielsweise 2025 gestartet werden, die Wochenarbeitszeit bis 2028 von 38 auf 35 zu senken. Die Ausgangsforderung der GDL war eine Verkürzung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Wochenstunden für Schichtarbeiter bei voller Vergütung, ein monatlicher Zuschuss in Höhe von 550 Euro und eine Inflationsausgleichsprämie bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die Deutsche Bahn präsentierte demzufolge ein Entgegenkommen von einer elfprozentigen Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von 32 Monaten sowie eine Inflationsausgleichsprämie von bis zu 2.850 Euro. Darüber hinaus verlangte die Bahn eine Friedenspflicht bis Ende der Weihnachtsfeiertage. Weselsky lehnte das Angebot damals ab.
Fazit zu den potenziell unbefristeten Streiks ab Januar 2024
Die Differenzen zwischen der GDL und der Deutschen Bahn polarisieren. Erst gestern wurde das Feuer durch die Bekanntmachung der DB-Manager-Boni weiter entfacht. Inzwischen äußerte sich Weselsky zu den harten Maßnahmen, die im Tarifkampf ab 8. Januar 2024 an den Tag gelegt werden. Zugleich zeigt sich der Gewerkschaftschef offen für Kompromisse. Vielleicht besteht doch noch die Chance auf eine Einigung zwischen den beiden Streitkräften.