Der Verband des deutschen Gastgewerbes sieht die Existenz der gesamten Branche bedroht, sollte ein weiterer Lockdown kommen. Deshalb richtet sich die Verbandschefin direkt an die Politik.
Der Deutsche Hotel- und Gastgewerbeverband (DEHOGA) befürchtet existenzbedrohende Auswirkungen auf die gesamte Branche, sollte es tatsächlich zu einem weiteren Lockdown kommen. So würde das Gastgewerbe einen erneuten Lockdown besonders „emotional“ und „mental“ nicht überleben, wie die Vorsitzende des Verbandes im Fernsehen sagte und merkur.de berichtet. Die DEHOGA-Chefin richtet sich dabei auch direkt an die Politik, beziehungsweise an die kommende Ampelkoalition und stellt für die Branche wichtige Forderungen.
Dauerhafte Öffnung muss sichergestellt werden
Der DEHOGA, der Deutsche Hotel- und Gastgewerbeverband, blickt mit großer Sorge auf die derzeitig äußerst zugespitzte Corona-Lage in Deutschland. Dabei geht besonders die Sorge vor einem neuen Lockdown um, den das Hotel- und Gaststättengewerbe laut des Verbandes nicht überleben würde. Deshalb richtet sich DEHOGA auch direkt an die Politik, trotz der täglichen Rekordzahlen bei den Infizierten von einem weiteren Lockdown abzusehen, zum Schutze des Gastgewerbes. So erklärte Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Verbands, Ende vergangener Woche in der Sendung „Frühstart“ auf RTL und ntv, dass sichergestellt werden müsse, „dass unsere Betriebe jetzt dauerhaft geöffnet bleiben“. Besonders „mental und emotional“ würde das Gastgewerbe einen erneuten Lockdown nicht durchstehen können.
Doch auch allein aus rechtlicher Sicht, sei es laut Hartges schwierig, einen Lockdown für den geimpften Teil der Bevölkerung durchzukriegen. Im selben Zuge appellierte die DEHOGA-Vorsitzende an die kommende Ampel-Regierung, die coronabedingten Finanzhilfen für das Gastgewerbe nicht Ende des Jahres auslaufen zu lassen, sondern zu verlängern. Das müsse man laut Hartges machen, „man kann die Branche jetzt nicht auf den letzten Metern im Stich lassen“. Immerhin zeigte sich Hartges mit der Ankündigung der Koalition, die Sonderregelungen ob des Kurzarbeitmodells verlängern zu wollen, zufrieden. Nun sei es jedoch „absolut unverständlich, wenn nicht auch die Überbrückungshilfen“ verlängert würden, „bis zumindest 31. März [2022]“, wie die Verbandschefin weiter argumentierte.
Ein weiterer Lockdown scheint angesichts der Lage immer näherzurücken – zumindest für ungeimpfte Bürger. Grünen-Chef Habeck sieht etwa Einschränkungen im öffentlichen Leben für ungeimpfte Bürger inzwischen im Bereich des Möglichen. So seien Kontaktbeschränkungen zwar „schmerzliche Einschnitte“, doch „angesichts der dramatischen Lage können sie für Ungeimpfte regional nötig werden. Entsprechendes sollte in das Infektionsschutzgesetz aufgenommen werden.“ Insgesamt wären zudem strikte 2G-Regeln notwendig, sowie die Einhaltung dieser für Geimpfte und Genesene.
Fazit zu den Sorgen des Gastgewerbes
Sieht man sich die täglichen Rekordzahlen bei den Corona-Infizierten an, scheint ein Lockdown mehr und mehr wahrscheinlich. Diese Befürchtungen werden dabei auch von den Aussagen von Politikern der Ampelkoalition befeuert, die einen solchen zumindest für die ungeimpfte Bevölkerung sehen. Das Gastgewerbe fürchtet indes einen erneuten Lockdown immens, da dieser gar die Existenz der gesamten Branche bedrohen könnte. Deshalb stellt die DEHOGA-Chefin auch klare Forderungen an die Politik. Ob diese ankommen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.