Die Reformation des Streikrechts für französische Flugsicherungspersonal soll mehr Ordnung in das Chaos künftiger Streiks bringen.
Sowohl der Generalstreik in Frankreich, als auch die Arbeitsniederlegung der Fluglotsen im November sorgten im letzten Jahr für eine Vielzahl an Flugverspätungen und Flugstornierungen. Um eine zuverlässigere Schätzung der verfügbaren Fluglotsen während eines Streiks machen zu können, wurde jetzt das Streikrecht für das Flugsicherungspersonal reformiert, wie unter anderem aerotelegraph berichtet.
Änderung der Streikankündigung
Die vergangenen Streiks der französischen Flugsicherungen hatten Folgen für den Flugverkehr in ganz Europa. Laut dem Airline-Verband Airlines for Europe A4E wurden 2023 aufgrund der Fluglotsenstreiks über 4.000 Flüge gestrichen und 24.000 Flüge verspäteten sich. Der Verband gibt an, dass mehr als elf Millionen Passagiere davon betroffen waren. Frankreich ist bekannt als Brennpunkt für Streiks.
Bisher mussten die Flugsicherungsgewerkschaften den Streik nur fünf Tage im Voraus ankündigen, wie viele Streikende sich beteiligten, blieb jedoch offen. Dem soll das angepasste Streikrecht für Fluglotsen entgegenwirken. Nun müssen Mitarbeitende ihre Streikabsicht bis zwei Tage vorher bis 12 Uhr erklären. Dies gilt für diejenigen, deren Abwesenheit einen Einfluss auf die Flugabfertigung hat.
Gemischte Meinungen der französischen Gewerkschaften
Am 28. Dezember hat die französische Regierung das Streikrecht für das Flugsicherungspersonal in Frankreich reformiert. Dieser Beschluss sorgt für gespaltene Meinungen. Positiv aufgenommen hat die aktuelle Gesetzesänderung dabei die führende Gewerkschaft der Fluglotsen SNCTA, weil sie Missbrauch durch andere Gewerkschaften einschränke, was zu einer Verschlechterung des Images des Berufs geführt hat.
Auch der französische Verkehrsminister Clément Beaune äußert sich positiv zu der neuen Streikregelung. Das Gesetz soll ein wesentlicher Fortschritt für alle Beteiligen bringen, ohne die französischen Verfassung mit dem garantierten Streikrecht zu missachten. Dahingegen lehnt die drittgrößte Vertretungsorganisation der Fluglotsen USAC-CGT die Änderung ab und betitelt die Reform als undurchführbar und ineffektiv.
Fazit zu der Reformation des französischen Streikrechts
Die Streiks bei der französischen Flugsicherung haben zweifellos erhebliche Auswirkungen auf den europäischen Flugverkehr. Die jüngste Reform des Streikrechts für Fluglotsen in Frankreich versucht, die Situation zu verbessern, indem sie eine klarere Vorankündigung und individuelle Streikerklärungen verlangt. Es ist ein Schritt, der die Vorhersehbarkeit im Luftverkehr erhöhen könnte und damit den Reisenden zugutekommt.