Der Flughafen Frankfurt wird die Gebühren für Airlines zukünftig mitunter deutlich erhöhen. Damit könnten die Ticketpreise für Passagiere ebenfalls bald steigen.
Mit der neuen Ampel-Koalition auf Bundesebene soll auch das Klimathema weiter in den Fokus rücken. Das Land Hessen will sich mit einer Schwarz-Grünen-Landesregierung da bereits weiter wissen und hat dementsprechend der Erhöhung der Flughafen-Gebühren am größten deutschen Airport zugestimmt. Diese sollen um knapp fünf Prozent steigen, wie FVW berichtet. Für nachhaltigere, effizientere und geräuschärmere Flugzeuge soll es aber Nachlässe geben.
Emissionsabhängige Flughafengebühren der Zukunft?
Nicht nur die Fluggesellschaften wie Lufthansa & Co. erleben seit dem Sommer 2021 einen deutlichen Aufschwung, auch Flughäfen wie das internationale Drehkreuz Frankfurt können sich ein weiteres Stück aus dem coronabedingten Tief befreien. Hier wurden laut Flughafenbetreiber gut 2,9 Millionen Passagiere gezählt. Auch die kurzfristige Zukunft des größten deutschen Flughafens sieht wieder deutlich zuversichtlicher aus. Die Lufthansa hat bereits ihren breiten vorläufigen Sommerflugplan 2022 veröffentlicht und mitgeteilt, dass die neuen Boeing 787 Dreamliner in Frankfurt stationiert werden sollen. Doch noch ist die Krise nicht überstanden, wie die Fraport nah und fern verzeichnen kann. Während der Flughafen Frankfurt-Hahn bereits die Insolvenz anmelden musste, läuft auch am Rhein-Main-Airport nicht alles rund. Warnstreiks einer kleinen Gruppe von Angestellten spiegelten die derzeitige Stimmung wider. Den aktuellen Umständen zum Trotz – oder vielleicht auch gerade deswegen – erhöht der Flughafen Frankfurt nun die Entgelte für Airlines.
Ab dem kommenden Jahr sollen diese durchschnittlich um 4,3 Prozent erhöht werden. Dabei sollen aber vor allem Airlines mit emissionsarmen Flugzeugen belohnt werden. Nachlässe soll es für leise und energieeffiziente Flugzeuge geben, die in der Nacht jedoch nicht mehr gelten sollen. Damit folgt die Fraport AG sowie die hessische Landesregierung einer Regelung aus Schweden, die vorsieht, Flughafengebühren für internationale Airlines an den Flughäfen Stockholm Arlanda und Landvetter in Göteborg von den Emissionen der Flugzeuge abhängig zu machen. Europaweit war Schweden bisher das einzige Land mit einer solchen Gesetzesplanung. Frankfurt will mit der Erhöhung der Flughafengebühren aber noch weitere Anreize schaffen. Noch mehr Airlines sollen auf den Gedanken der Dekarbonisierung aufmerksam gemacht und zum schnellen Handeln gebracht werden. Darüber hinaus will man Anreize zur Vermeidung von Nachtflügen schaffen.
Der hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Die Grünen) lobte das Vorgehen der Fraport. Die will aber nicht nur Anreize dafür schaffen, sondern gleichzeitig auch in der aktuellen Situation dafür sorgen, wieder mehr Passagiere in Frankfurt abzufertigen. Airlines winkt ein weiterer Nachlass auf die erhöhten Entgelte, sofern das gemeinsame Ziel von 22,1 Millionen Passagiere im kommenden Kalenderjahr erreicht wird. Im letzten Vorkrisenjahr 2019 hat die Fraport AG am Flughafen Frankfurt über 800 Millionen Euro mit den Flughafengebühren eingenommen, die in den Erhalt und Betrieb der Flughafeninfrastruktur investiert werden und will dabei ebenfalls nachhaltiger werden. Die Lufthansa indes kritisierte bereits in der Vergangenheit die hohen Gebühren am Flughafen Frankfurt. Der Kranich merkte vor allem die unterschiedlich hohen Gebühren für den Platzhirsch selbst im Vergleich mit beispielsweise Billigflieger Ryanair an.
Fazit zu den Flughafengebühren in Frankfurt
Der Flughafen Frankfurt wird inmitten der Corona-Krise die Flughafengebühren im kommenden Jahr um durchschnittlich 4,3 Prozent erhöhen. Die Gebühren fallen auch unterschiedlich hoch aus, weil damit Anreize für Airlines geschaffen werden, die besonders nachhaltige, effiziente und leise Flugzeuge einsetzen. Da passt es, dass die Lufthansa ihre neuen Dreamliner in Frankfurt stationieren wird. Dennoch dürfte die Erhöhung zunächst bei den Airlines für viel Unmut sorgen, in der Konsequenz aber vermutlich auch bei den Passagieren. Die erhöhten Flughafengebühren werden voraussichtlich auf die Passagiere umgelegt. Erhöhte Ticketpreise könnten damit erwartet werden. Wie hoch diese ausfallen, ist von den Airlines und auch dem Passagieraufkommen im kommenden Jahr 2022 abhängig.
Ich dachte, die Flughafengebühren richten sich schon seit Jahrzehnten auch nach der Lärmentwicklung der Flugzeuge?