Am Montag droht ein großes Reise-Chaos deutschlandweit. Die meisten Flughäfen sowie die Deutsche Bahn werden bestreikt. Und auch der ÖPNV sowie der Regionalverkehr wird größtenteils betroffen sein. Das müssen Reisende aktuell wissen.
Am Montag drohen deutschlandweit massive Beeinträchtigungen durch die angekündigten Warnstreiks. Die ver.di fordert für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Die EVG dagegen fordert mindestens 650 Euro mehr Lohn und strebt eine Steigerung um zwölf Prozent. Die nächsten Verhandlungsrunden sind dafür bereits angesetzt, dennoch will man mit den Warnstreiks am 27. März den Forderungen nochmals Nachdruck verleihen. An den meisten Flughäfen sowie im Fern-, Nah- und Regionalverkehr kommt es mitunter zu massiven Beeinträchtigungen. Lediglich ein Flughafen wird nicht betroffen sein, ein anderer hingegen muss den Betrieb auch am Sonntag einstellen.
Wie ist die Lage an den drei größten Airports?
Die drei größten Flughäfen Deutschlands befinden sich in Berlin, Frankfurt und München. Zwei davon werden bestreikt – das sind die Flughäfen in Frankfurt und München. Der Flughafen Frankfurt hat bereits am Donnerstag mitgeteilt, den kompletten Flugbetrieb einstellen zu müssen. Die insgesamt 1.170 geplanten Starts und Landungen werden an diesem Tag nicht erfolgen. Betroffen sind etwa 160.000 Fluggäste.
Wir raten Passagieren, den Flughafen gar nicht erst aufzusuchen. In erster Linie sollten sich die Reisenden aber bei ihrer Fluggesellschaft erkundigen.
Pressesprecher des Flughafens Frankfurt
In München fällt der Streik sogar noch intensiver aus. Hier wird nicht nur am 27. März gestreikt, sondern auch bereits am 26. März. Wie der Flughafen München selbst in einer Pressemitteilung verlauten lässt, wird kein regulärer Flugbetrieb sowohl am Sonntag als auch am Montag stattfinden können. Für beide Tage waren insgesamt 1.509 Starts und Landungen geplant, die allesamt nicht stattfinden können. Schätzungsweise 200.000 Passagiere werden vom zweitägigen Streik in München betroffen sein.
Während in Berlin die Tarifverhandlungen bereits vor einigen Wochen erfolgreich abgeschlossen wurden, sind auch alle anderen Flughäfen in Deutschland vom Warnstreik am Montag betroffen. Wie weit die Auswirkungen hier, also beispielsweise in Düsseldorf, Hamburg, Köln/Bonn, Leipzig und Stuttgart, ausfallen werden, ist bislang noch unklar. Der Flughafen Hamburg sowie die Mitteldeutsche Flughafen AG, unter anderem zuständig für die Flughäfen Dresden und Leipzig, gehen von weitreichenden Einschränkungen aus und halten die Passagiere für den 27. März an, die Flugpläne regelmäßig zu überprüfen.
Auch auf der Schiene wird es schwierig
Nicht nur die meisten Flughäfen Deutschlands werden am Montag – und in München sogar am Sonntag – bestreikt, sondern auch auf der Schiene soll es zu massiven Einschränkungen kommen. Die Deutsche Bahn hat hier bereits ebenfalls am Donnerstag mitgeteilt, dass der Fernverkehr gänzlich für den Montag eingestellt werden muss. Darüber hinaus kann es wegen des Warnstreiks am Montag bereits am Sonntag zu Einschränkungen kommen. Alle Kunden, die für Montag oder Dienstag eine Zugfahrt gebucht haben, könnten das Ticket noch bis einschließlich zum 4. April flexibel nutzen.
Da am Montag nicht nur Beschäftigte des öffentlichen Dienstes an Flughäfen, sondern auch in den kommunalen Betrieben des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zum Streik aufgerufen wurden, wird neben dem Fernverkehr auch der Regional- und S-Bahn-Verkehr der Deutschen Bahn sowie weiterer Eisenbahn-Unternehmen vom Streik am Montag betroffen sein. Der öffentliche Nahverkehr in den Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern soll laut Angaben von ver.di von den Arbeitskämpfen ebenfalls betroffen sein.
Fazit zu den Warnstreiks am Montag
Der Flughafen in Berlin wird als einziges nicht bestreikt, und auch der ÖPNV der BVG ist in Berlin nicht vom Streik betroffen. Dementsprechend können Reisende hier wie gewohnt zu ihren Zielen aufbrechen. Lediglich zu Beeinträchtigungen auf den Inlandsstrecken wird es kommen. Der Grund: Alle anderen Flughäfen sind vom deutschlandweiten Warnstreik der ver.di betroffen. Die Alternative – die Deutsche Bahn – ist am Montag ebenfalls keine. Dabei ist besonders enttäuschend, dass es hier sogar schon am Sonntag zu Beeinträchtigungen kommen kann. Davon abgesehen kann auch der Weg zur Arbeit äußerst beschwerlich werden, denn der Regional- und Nahverkehr ist in weiten Teilen des Landes ebenfalls vom Streik betroffen. Reisende sind dazu angehalten, sich bereits rechtzeitig um eine Alternative zu kümmern und möglichst nicht an den Flughäfen zu erscheinen.
Die Gewerkschaften haben trotz Betroffenheit die vollste Unterstützung, die Niedeiglöhne im ÖD müssen massiv erhöht werden.