Der Flugverkehr im August hat sich besser erholt als ursprünglich gedacht! Damit werden sogar die Erwartungen von Eurocontrol übertroffen.
Die Sommerferien kamen wie erwartet mit einer hohen Nachfrage an Flugreisen um die Ecke. Für die Branche dürfte es Balsam für die Seele gewesen sein. Tatsächlich konnte der Flugverkehr im August alle Erwartungen übertreffen. Bereits 71 Prozent des Flugverkehrsaufkommens vom Vergleichsmonat im Jahr 2019 konnte erreicht werden, wie Aero berichtet.
Gefälle von Süd nach Nord
Die schwerste Krise der zivilen Luftfahrt dürfte vorerst überwunden sein. Große Hoffnungen setzten Airlines, das Gastgewerbe und die einzelnen vom Tourismus abhängigen Länder in die Sommermonate – und wurden belohnt. Im August konnte sogar ein deutlich höheres Flugverkehrsaufkommen verzeichnet werden, als ursprünglich von Eurocontrol erwartet. Durchschnittlich lag das Verkehrsaufkommen bei 71 Prozent zum Vergleichsmonat des Jahres 2019. Dabei konnten aber nicht alle Länder von einer hohen Nachfrage profitieren. Auffällig ist vor allem, dass das Passagieraufkommen in Ländern mit starken Einschränkungen und Auflagen noch immer weit unter dem Durchschnitt liegen. Länder, vornehmlich im Süden Europas, konnten dabei mit lockeren Einreisebestimmungen überzeugen. Das Wetter und die Reiselust der Europäer dürfte wohl ihr Übriges dazu beigetragen haben.
In Zahlen zum Vergleichsmonat 2019 sieht es wie folgt aus: Deutschland befindet sich leicht unter dem Durchschnitt. Das Verkehrsaufkommen hat im August 61 Prozent betragen. Die Einreisebestimmungen wechselten häufig und dürften wohl auch weiterhin viele Reisende abgeschreckt haben. Noch drastischer wirkten sich die Auflagen in Großbritannien aus. Hier hat das Verkehrsaufkommen sogar nur 54 Prozent betragen. Erst zuletzt wurde die Einreise nach Großbritannien für vollständig Geimpfte gelockert. Diese Auflagen bei der Einreise führen auch zu mehr Verspätungen. Kontrollen waren alleine für bis zu 20 Prozent der Verspätungen verantwortlich. Anders sieht das im Süden Europas aus: In Griechenland war das Verkehrsaufkommen nur acht Prozent geringer als in 2019, in Spanien waren es hingegen immerhin 28 Prozent, liegt damit aber im Durchschnitt.
Diese Zahlen wirken sich auch direkt auf die Airlines aus. Vor allem die großen Fluggesellschaften haben mit den Folgen der Pandemie noch immer zu kämpfen. Das Flugaufkommen lag 46 Prozent unter dem Aufkommen im Vergleichszeitraum 2019. Auch deshalb bleibt die Lufthansa trotz steigender Passagierzahlen pessimistisch. Das liegt vor allem an die eigentliche Ausrichtung der Fluggesellschaften auf lukrative Langstrecken und Geschäftsreisende. Anders sieht das bei Billigfluggesellschaften aus. Die Eurowings hat bereits 81 Flugzeuge zurück in der Luft und will aufgrund steigender Passagierzahlen im nächsten Jahr zu voller Stärke mit über 100 Flugzeugen zurückkehren. Auch bei anderen Billigfluggesellschaften sieht es ähnlich aus – Ryanair führt die Liste mit nur einem 15 Prozent geringerem Verkehrsaufkommen an.
Fazit zum Verkehrsaufkommen im August
Selbst die optimistischsten Prognosen von Eurocontrol sind nicht von einem derartig starken Anstieg des Flugverkehrsaufkommens ausgegangen. Durchschnittlich hat das aber im August 71 Prozent zum Vergleichsmonat 2019 betragen. Zum einen profitieren aber vor allem südeuropäische Länder von der hohen Nachfrage. Zum anderen sind es vor allem Billigfluggesellschaften, die wieder mehr Passagiere befördern können. Eurowings kann diesen Trend in Deutschland bestätigen, die Lufthansa jedoch nicht.