Der Flughafen Paderborn hat die Insolvenz in Eigenverantwortung überstanden und kann nun den regulären Geschäftsbetrieb wieder aufnehmen.
Auch der Flughafen Paderborn-Lippstadt hat mit der Coronakrise schwer zu kämpfen. Als ab März letzten Jahres die Passagiere weggefallen sind, hat der Regionalflughafen hohe Verluste eingefahren. Doch nun konnte sich der Flughafen mit den Gläubigern einigen und hat somit die Insolvenz überstanden. Allerdings mussten zahlreiche Mitarbeiter den Flughafen verlassen, wie unter anderem aero berichtet.
Von ursprünglich 170 auf nur noch 64 Mitarbeiter
Wie wir bereits berichteten, hat der Flughafen Paderborn-Lippstadt im September letzten Jahres eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Nun ist das Insolvenzverfahren abgeschlossen und ab dem 1. Mai kann der Flughafen wieder die eigenständige Geschäftsführung aufnehmen. Der Kreis Paderborn ist nun mit 77,9 Prozent der größte Gesellschafter neben Soest, dem Hochsauerlandkreis und anderen kleinen Gesellschaftern. Ebenso ist die Stadt Bielefeld ausgestiegen und hat ihre Anteile an die Stadt Paderborn weitergegeben und dafür 2,5 Millionen Euro gezahlt. Zudem haben die Gläubiger auf 75 Prozent des Geldes verzichtet, ohne diesen Schritt wäre die Neuaufstellung nicht möglich gewesen. Zudem sinkt der jährliche Zuschuss der Gesellschafter nun von ursprünglich fünf Millionen Euro auf 2,5 Millionen Euro. Dafür sollen die Aufgaben des Flughafens weiterhin finanziert werden, da dieser rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr im Betrieb ist. Ein Großteil dieser Gelder geht an die eigene Flughafenfeuerwehr, welche bekanntermaßen immer einsatzbereit sein muss.
Die Flughafenfeuerwehr muss sogar nun auch die Bodendienste übernehmen, weil die Mitarbeiteranzahl von ursprünglich 170 auf 64 Beschäftigte reduziert wurde. Für die Mitarbeiter, die den Flughafen verlassen haben, wurde eine sozialverträgliche Lösung gefunden, hieß es. Laut Angaben des Flughafens reicht die Anzahl der Beschäftigten für insgesamt 300.000 Passagiere pro Jahr aus. Falls diese jedoch steigen sollte, könne sich der Flughafen jederzeit darauf einstellen und reagieren.
Wir haben so vorsichtig geplant, dass die finanziellen Mittel auch bei etwas länger als erwartbar anhaltenden Einschränkungen des Flugverkehrs ausreichen würden. Der Paderborn-Lippstadt Airport sei zurück und werde bleiben. Jetzt kommt es darauf an, dass die Wirtschaft und Urlaubsreisende ihrem Heimatflughafen weiterhin die Treue halten.
Dr. Mark Cezanne, Geschäftsführer des Flughafens Paderborn-Lippstadt
Man hoffe, dass im Sommer mehrere Fluggesellschaften den Regionalflughafen in Ostwestfalen anfliegen werden, um somit Geld in die Kassen zu spülen. Vor der Coronakrise hat der Flughafen um die 700.000 Passagiere jährlich gezählt.
Fazit zur erfolgreich überstandenen Insolvenz
Der Regionalflughafen Paderborn-Lippstadt hat erfolgreich die Insolvenz überstehen können und startet somit am 1. Mai die eigenhändige Geschäftsführung. Um dies möglich zu machen, mussten 106 der ursprünglich 170 Mitarbeiter den Flughafen verlassen und die Gläubiger haben auf 75 Prozent der Gelder verzichtet. Nun sieht sich der Flughafen finanziell für die Zukunft gewappnet, auch wenn die Coronakrise noch länger anhalten sollte.
Wie steht Ihr zu Regionalflughäfen in Deutschland?
Der Meldung entnehme ich, dass es einen Flughafen Paderborn-Lippstadt gibt… Wofür wird so etwas eigentlich gebraucht, außer zur Selbstberäucherung gewisser Provinzfürsten und als Versorgungsposten für gescheiterte Politiker?
Schon klar, da hat es mal irgendwelche Fördertöpfe gegeben, wo das Geld einfach weg musste, aber selbst ohne Corona kann so ein Kleinflughafen doch niemals kostendeckend arbeiten. Ich meine, Münster und Osnabrück sind so weit ja auch nicht weg, vom Drehkreuz Düsseldorf ganz zu schweigen.
Hallo Ralf, Sinn und Zweck werden wohl Betreiber und andere Verantwortliche rechtfertigen müssen. Viele werden argumentieren und sagen, dass solche Regionalflughäfen sowohl für den Arbeitsmarkt als auch für die Reisenden wichtig sind, andere werden wie Du argumentieren. Dennoch wäre ich mit solchen Behauptungen vorsichtig.