Am Flughafen München wird derzeit das Terminal 1 ausgebaut. Die prognostizierten Kosten können nach aktuellen Schätzungen nicht eingehalten werden.
Vor drei Jahren haben die Bauarbeiten am Flughafen München für den Ausbau des Terminal 1 begonnen. Trotz Fertigstellung der Rohbauarbeiten kann der Zeitplan bis zur Eröffnung des Anbaus nicht eingehalten werden, wie einer Medieninformation der Flughafen München GmbH (FMG) zu entnehmen ist. Nach Neuschätzungen geht die Flughafengesellschaft von deutlich höheren Kosten für das Gesamtprojekt aus.
Der Anbau am Terminal 1 macht den Flughafen München zukunftsfähig
Nachdem am 28. Juni 2018 der Aufsichtsrat der FMG der Erweiterung des Terminal 1 zugestimmt hat, haben vor drei Jahren die Bauarbeiten begonnen. Der Anbau befindet sich an den Terminalbereichen A und B und ragt rechtwinklig in das Vorfeld hinein. Mit seinen 320 Metern Länge können hier bis zu zwölf Flugzeuge gleichzeitig ihre Parkposition einnehmen. Auf drei Ebenen und 95.000 Quadratmetern wird laut FMG der Bedarf an Non-Schengen Flügen besser gedeckt. Durch Pass- und Sicherheitskontrollen soll ein effizienterer Umstieg sowie eine schnellere Ein- und Ausreise gewährleistet werden. Ebenfalls sind am sogenannten “Marktplatz” im Zentrum des neuen Gebäudes Geschäfte und Gastronomie aufzufinden. Auch Lounges sind für den neuen Bereich vorgesehen, um die Gesamtqualität des Flughafens weiterhin hochhalten zu können.
Wir gehen davon aus, dass sich das Verkehrsaufkommen am Münchner Airport ab 2024 – spätestens aber 2025 – wieder auf dem Vorkrisenniveau bewegt. Mit den attraktiven neuen Aufenthaltsbereichen sorgen wir dann für einen Qualitätssprung im Terminal 1, der den hier operierenden Airlines eine langfristige Entwicklungsperspektive an unserem Flughafen verschafft und damit die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Münchner Five-Star-Airports sichert.
Jost Lammers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der FMG, Jost Lammers, sieht zuversichtlich in die Zukunft, sodass mit dem Anbau das prognostizierte Verkehrsaufkommen bedient werden kann und der Flughafen München seine Qualitätsansprüche hochhält, um weiterhin als Skytrax Five-Star-Airport der beste Airport Europas zu sein.
Späterer Eröffnungstermin und höhere Kosten
Die Rohbauarbeiten sind nahezu abgeschlossen. Doch das erklärte Ziel zur Fertigstellung im Jahr 2023 wird weit überschritten. Grund dafür ist auch hier die Corona-Pandemie. Zurzeit werden noch Stahlbauarbeiten für die Fluggastbrücken und Baumaßnahmen an der Fassade durchgeführt. Diesen Sommer sollen die vier Brücken, welche den Anbau mit dem A und B Bereich des Terminal 1 verbinden, erbaut werden. Zum Ende des ersten Quartals 2023 sollen dann alle Baumaßnahmen an Fassade und Dach abgeschlossen sein, um mit dem Innenausbau zu beginnen. Nach dem aktuellen Stand soll der Anbau frühestens Ende 2025 in Betrieb genommen werden.
Auch die Kosten steigen enorm. Bei Projektstart waren noch 400 Millionen Euro vorgesehen, was sich 2018 schon um 55 Millionen Euro erhöht hat, so der Münchner Merkur. Wie der Medieninformation der FMG zu entnehmen ist, werden aktuell 600 Millionen Euro für das Gesamtprojekt geschätzt. Grund dafür sind neben der Verlängerung der Bauzeit auch die stark angestiegenen Preise in der Bauwirtschaft, unter anderem auch der Preisanstieg der Rohstoffe. Die FMG wird das Projekt weiterhin fortsetzen und mit höherem Investitionsvolumen den Bau fertigstellen.
Fazit zum teureren Anbau des Terminal 1 am Flughafen München
Die Corona-Pandemie hat auch Auswirkungen auf den neuen Anbau am Terminal 1 des Flughafens in München. Die Eröffnung wird sich um mindestens zwei Jahre verschieben und die Investitionen erhöhen sich deutlich. Trotzdem wird der Bau fortgesetzt. Für das 30 Jahre alte Terminal 1 wird die Erweiterung eine große Bereicherung sein und die Qualität des Flughafens weiterhin hochhalten. Damit kann der Airport auch in Zukunft an der Weltspitze der besten Flughäfen weiter mitspielen.
Irre, schon wieder 30 Jahre. Ich kann mich noch an die Einweihung entsinnen. Damals konnte man u.a. am Rande des Rollfeldes den Start einer TU-134 erleben. Die hatten wir zuvor gar nicht so selten genutzt.
Aber von außer zu sehen, wie schwerfällig das Ding gegenüber einer 737 in die Luft kam und gleichzeitig unter erheblichem Lärm zwei nicht gerade unsichtbare Rußschwaden hinter sich her zog, fand ich schon beängstigend.