Finnair ist die erste Airline überhaupt, die von geimpften Reisenden keine Corona-Tests mehr verlangt. Wenngleich das ein interessanter Schritt ist, werden damit die Reisebestimmungen der jeweiligen Länder natürlich dennoch nicht obsolet.

Die finnische Fluggesellschaft Finnair hat bekannt gegeben, dass sie künftig geimpfte Reisende ohne ein negatives COVID-19-Testergebnis an Bord lassen wird. Derzeit verlangen viele Airlines von geimpften Personen auch weiterhin die Vorlage eines negativen COVID-19-Testzertifikats. Mit diesem Schritt wird Finnair zu einer der ersten Fluggesellschaften, die diesen Schritt gehen. Das berichtet unter anderem fvw.de.

„Impfstoffe haben ihre Kraft im Kampf gegen die Pandemie bewiesen“

Impfstoffe wurden als eines der Hoffnungsbringer der Luftfahrtindustrie angepriesen. Man hofft, dass mit einer geimpften Bevölkerung das Risiko von COVID-19 sinkt und die Länder ihre Grenzen wieder öffnen können. Doch dazu müssen natürlich auch die Impfzertifikate für Reisen akzeptiert werden. Finnair wird damit beginnen, Impfzertifikate als Nachweis für den COVID-19-Status zu akzeptieren. Natürlich werden die Regeln für vorgeschriebene Zertifikate in der Regel vom Zielland festgelegt. So kann Finnair zum Beispiel keine Impfbescheinigungen für Flüge nach Großbritannien akzeptieren, da ein Testzertifikat vorgeschrieben ist.

Finnair 2

Aus diesem Grund hat die Fluggesellschaft mit dem finnischen Institut für Gesundheit und Wohlfahrt zusammengearbeitet. Ab dem 11. Mai können geimpfte Personen, die nach Finnland fliegen, mit einem Impfzertifikat reisen. Dabei ist sogar nur die erste Impfdosis erforderlich, um mit der Fluggesellschaft fliegen zu können. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern akzeptiert Finnland auch den Nachweis, dass sich jemand bereits von COVID-19 erholt hat und entsprechend über Antikörper gegen das Virus verfügt. Nach Angaben der Fluggesellschaft muss die erste Impfdosis mindestens 21 Tage vor dem Reisedatum verabreicht worden sein, um akzeptiert zu werden. Das Zertifikat muss den Namen des Passagiers, das Geburtsdatum, den Impfstoffhersteller, die Zeit und den Ort der Impfung sowie den Aussteller des Zertifikats enthalten. Kimmo Ketola, medizinischer Direktor bei Finnair, kommentierte die Nachricht wie folgt:

Vaccines have proven their power in fighting the pandemic, and vaccination certificates will play a key role in the upcoming EU Digital Green Certificate to ensure the health and safety of travellers. The likelihood of a vaccinated person being infected and transmitting COVID-19 is very small.

Kimmo Ketola, medizinischer Direktor bei Finnair

Anerkennung gegenseitiger Impfzertifikate als wichtiger Bestandteil

Es ist fast sicher, dass andere Länder und damit auch Fluggesellschaften irgendwann nachziehen werden. Es ist mehr eine Frage des Wann als des Ob. Allerdings müssen noch viele Fragen geklärt werden, bevor es sich durchsetzen kann. Dabei müssen natürlich aber auch zum einen die Länder die Anerkennung der Impfnachweise der anderen Länder koordinieren.

Finnair Airbus A350

Die Europäische Union arbeitet beispielsweise daran, ein Standardzertifikat zu schaffen, das in der gesamten Union akzeptiert wird. Bekannt als das „digitale grüne Zertifikat“, wird es in allen Mitgliedsstaaten akzeptiert werden – so der Plan. Es wird zeigen, ob der Inhaber kürzlich einen negativen Test erhalten hat, gegen COVID-19 geimpft wurde oder sich von dem Virus erholt hat. Das Zertifikat soll sicherstellen, dass die derzeitigen Reisebeschränkungen innerhalb des Blocks aufgehoben werden können, so dass die Freizügigkeit wieder aufgenommen werden kann. Die EU hofft, das Programm in diesem Sommer starten zu können. Da Finnland in der EU ist, müsste es das Zertifikat für Reisende akzeptieren oder die Entscheidung, es nicht zu akzeptieren, gegenüber der Europäischen Kommission begründen.

Fazit zu den Plänen Finnairs

Während die Pläne Finnairs für geimpfte Reisende natürlich positiv sind, ist die Frage, welche Informationen die jeweiligen Impfzertifikate des jeweiligen Landes enthalten, die von Finnair gefordert werden. Spätestens aber, wenn der EU-Impfpass tatsächlich weitreichend Anwendung findet, wird auch Finnair die Zertifikate zumindest aller EU-Länder akzeptieren müssen – oder sich erklären müssen, wenn nicht. So oder so sehen wir mit Finnair hier nun aber die erste Fluggesellschaft, die überhaupt diesen Weg geht und es könnten noch einige folgen.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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