Eine monatelange Untersuchung der Federal Aviation Administration (FAA) stellte Mängel bei der Qualitätssicherung von Boeing fest.

Seitdem Anfang des Jahres eine Boeing 737-9 MAX von Alaska Airlines die Tür verlor und notlanden musste, steht der Flugzeughersteller unter scharfer Kritik. In weiterer Folge startete die FAA Ermittlungen gegen Boeing, die nun auf eine konzerninterne Missachtung von Qualitätsmängeln hindeutet. Demnach sollen Mitarbeiter die Bedienung verschiedener Berichtssysteme nicht verstanden haben, wie die FAZ mitteilt.

Boeing-Mitarbeitern fehlt ein allgemeines Verständnis

Die Schlagzeilen rund um produktionsbedingte Mängel bei Boeing nahmen in den letzten Wochen kaum ab. Neben den intensiven Untersuchungen der US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) kamen zudem schwere Behauptungen eines Whistleblowers gegenüber der Boeing-Produktion ans Licht. Dessen Aussagen decken sich mit dem jetzt veröffentlichten Bericht der FAA, der Mängel bei der Qualitätssicherung von Boeing anprangerte.

Delta Boeing 737 Max
Seit Anfang des Jahres inspizierte die FAA das Boeing 737-9 MAX Modell

Hierbei fand die FAA-Kommission unter anderem keinen klaren und einheitlichen Weg für Boeing-Mitarbeiter, Qualitätsmängel weiterzuleiten. Es fehle ein allgemeines Verständnis unter den Beschäftigten, wie verschiedenste Berichtsysteme zu bedienen sind sowie welches System wann genutzt werden sollte. Dadurch zogen Mitarbeiter es vor, Probleme direkt ihren Vorgesetzten mitzuteilen und formelle Verfahren zu vermeiden.

Verbesserung der Qualitätskultur bei Boeing in Planung

Des Weiteren resultierten Gespräche mit der Belegschaft in der Annahme, dass Boeing-Mitarbeiter für interne Meldungen über Qualitätsprobleme negative Konsequenzen befürchten konnten. Damit würden Beschäftigte eventuell entmutigt werden, Mängel zu melden. All dies zeigte eine Verwirrung unter den Mitarbeitern über ihre Rolle im Sicherheitsmanagement. Denn Schulungen als auch Verfahren seien dafür zu komplex und würden sich ständig ändern.

Alaska Airlines
Alaska Airlines forderte 150 Millionen US-Dollar von Boeing

Die FAA-Kommission forderte als Teil ihrer Untersuchungen Boeing dazu auf, die Wichtigkeit ihres Sicherheitsaspektes zu belegen. Allerdings führten Befragungen, Unterlagen sowie Gespräche mit den Beschäftigten eher zu der Annahme, dass Boeing nicht so viel in ihre Sicherheit investiert, wie der Konzern selbst behauptete.

Fazit zu den Qualitätsproblemen bei Boeing

Nach einer längeren Investigation der FAA wurden jetzt Schwächen in Boeings Qualitätsmanagement aufgedeckt. Die Kommission bemerkte dabei eine allgemeine Verwirrung unter den Boeing-Mitarbeitern gegenüber der Weiterleitung von Qualitätsmängeln sowie der Befürchtung negativer Konsequenzen. Der Flugzeughersteller zog bereits Konsequenzen aus dem Alaska Airlines Vorfall und entließ einen ihrer Manager. Welche Schritte somit als Nächstes folgen werden, um ihren Kunden mehr Sicherheit zu bieten, bleibt jedoch abzuwarten.

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Autor

Durch sein erstes Flugerlebnis mit zehn Jahren hat Samuel die Liebe zum Verreisen für sich entdeckt. Seither lässt er keine Möglichkeit mehr aus, verschiedene Kulturen und neue Orte zu erkunden - egal ob mit dem Rucksack, per Roadtrip oder vom Hotel aus.

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