Neuer Ärger für Lufthansa, aber dieses mal kommt dieser ausnahmsweise nicht aus den eigenen Reihen, sondern von ganz hoher Stelle: demnach droht dem Kranich eine Millionenstrafe in den USA.
Denn die US-amerikanische Luftaufsichtsbehörde FAA belegt den deutschen Flag-Carrier mit einem saftigen Bußgeld, weil der Airline bei zwei Streckenanmeldungen nicht unerhebliche Fehler unterlaufen sind.
Lufthansa setzte andere Flugzeuge ein als angemeldet
So hat die Lufthansa in den Jahren 2018 und 2019 gut 900 Flüge in Richtung der USA absolviert, von denen etwa zwei Drittel laut FAA so nicht hätten stattfinden dürfen. Durch diesen gröberen Regelverstoß droht dem Kranich nun ein Strafgeld in Höhe von mehr als 6,4 Millionen US-Dollar, also fast 5,8 Millionen Euro. So teilte die für die Luftsicherheit innerhalb der USA zuständige Behörde dazu mit, dass ausländische Airlines “ausschließlich Linienflüge von und zu Flughäfen durchführen, die in ihren von der FAA herausgegebenen Betriebsspezifikationen aufgeführt sind”. Doch genau dagegen scheint die Lufthansa in der Vergangenheit wiederholt verstoßen zu haben und das laut FAA durchaus bewusst.
Genauer geht es bei dem nun behandelten Fall um Flüge, bei denen eigentlich der Einsatz von Maschinen des Typs Airbus A340 vorgesehen war. Jedoch wurden bei rund 600 Flügen in die US-amerikanischen Städte Philadelphia und San Diego aus Frankfurt abgehend, andere Flugzeugtypen eingesetzt als geplant und angemeldet. Demnach wurden dabei im Zeitraum vom 22. März 2018 bis zum 27. Mai 2019 statt den A340, Boeing 747 und A330 für die betroffenen Routen genutzt. Das Problem: Lufthansa setzte die genannten Maschinen ohne eine vorherige und entsprechende Genehmigung durch die FAA ein.
Lufthansa verspricht “uneingeschränkte” Zusammenarbeit
Nun hat die Lufthansa noch bis Ende Dezember Zeit, zu den Vorwürfen der US-amerikanischen Luftaufsichtsbehörde Stellung zu beziehen. So kommt es häufiger vor, dass Airlines, die in den USA zu hohen Geldstrafen verurteilt werden, diese nachträglich noch deutlich senken können. Inzwischen teilte die Kranich-Airline dazu mit, dass man in dem konkreten Fall mit der FAA “uneingeschränkt” zusammen arbeiten und sich mit “allen regulatorischen Fragen befassen” werde. Außerdem betonte die Lufthansa, dass die Sicherheit auf den betroffenen Flügen zu jederzeit gewährleistet und durch den Einsatz anderer Maschinen nicht beeinträchtigt gewesen sei.
Fazit zur Geldstrafe durch die FAA
Als hätte die Lufthansa aktuell nicht schon genug Baustellen, die den deutschen Flag-Carrier gehörig in Atem halten, droht nun noch eine beachtliche Geldstrafe durch die FAA in den USA. Ein wenig erstaunt die der Kranich mit der Aktion, dass die sonst so penible Airline scheinbar ohne die offizielle Behörde zu informieren, einfach die Maschinen ‘nach Belieben’ getauscht hat. So ist die durch die FAA auferlegte Geldbuße auch nicht ganz unverständlich, wenngleich diese letztlich noch geringer ausfallen dürfte.