Im nächsten Jahr werden voraussichtlich sieben Ziele ab dem Hamburger Flughafen aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr angeflogen.
Dass die hohen Standortkosten dem deutschen Luftverkehr immer mehr zur Last fallen, ist bereits bekannt. Das zeigt sich auch an den Passagierzahlen, die sich in Deutschland nur schleppend erholen, und an vielen Flughäfen des Landes, die sich um ihre Wettbewerbsfähigkeit sorgen. Diese Kosten machen auch der Lufthansa-Tochter Eurowings zu schaffen, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Die Airline zieht Konsequenzen, die Passagiere deutlich einschneiden.
Das Wichtigste in Kürze
- Eurowings reduziert ihr Flugangebot ab Hamburg um 1.000 Flüge
- Die Änderungen werden ab nächstem Jahr eintreten und vorraussichtlich sieben Ziele betreffen
- Durch die geringere Kapazität wird Fliegen ab dem Hamburger Flughafen künftig teurer
Teurere Flüge ab 2025
Ab dem kommenden Jahr 2025 wird das Eurowings-Flugangebot ab Hamburg deutlich reduziert. Konkret werden mehr als 1.000 Flüge weniger vom hanseatischen Airport starten und abheben. Unter anderem betroffen ist die Strecke von Hamburg nach Köln/Bonn, die nicht mehr in den Sommerflugplan 2025 aufgenommen wird. Diese Verbindung ist primär für Geschäftsreisende von Bedeutung.
Doch auch Verbindungen nach Europa und Nordafrika sollen ab Hamburg gestrichen werden – voraussichtlich wird es sechs Ziele betreffen. Zwei davon sind bereits bekannt, wie der NDR berichtet. Santorini und Keflavik werden aus dem Flugplan genommen. Grund für die einschneidenden Änderungen sind die hohen Standortkosten.
Nach Angaben der Airline werden die Verbindungen an andere Standorte verlagert. Aufgrund der geringen Kapazität ab Hamburg werden Flüge dort für Passagiere deutlich teurer werden:
Das reduzierte Angebot wird die direkte Anbindung Hamburgs deutlich schwächen und Fliegen aus der Hansestadt spürbar verteuern. Diese Entwicklung wäre vermeidbar gewesen. Aber die Pläne des Flughafens für eine völlig unverhältnismäßige Erhöhung der Entgelte lassen uns keine Wahl.
Jens Bischof, Eurowings-Chef
Der Chef des Hamburger Flughafens, Christian Kunsch, kann die Entscheidung der Lufthansa-Tochter nicht nachvollziehen. Seiner Meinung nach würden die Entgelte am Hamburger Flughafen um 2,30 Euro pro Passagier ansteigen, was den Airport im Norden auf eine Ebene stelle mit anderen Flughäfen – etwa Düsseldorf oder Berlin. Er begründet diesen Anstieg mit hohen Kosten für Energie, Personal und Fremdleistung sowie umweltpolitischen Aspekten.
Ob es auch zu Kürzungen des Flugangebots an anderen deutschen Flughäfen kommt, muss noch geprüft werden, ist aber nicht ausgeschlossen.