Im Vergleich zum Sommer 2022 kürzt Eurowings für diesen Winter die Fluganzahl auf einigen Strecken um bis zu 60 Prozent. Vor allem Inlandsstrecken sind betroffen.
Viele europäische Airlines fahren das eigene Flugangebot in den Wintermonaten herunter. Dies hat mit der saisonalen Nachfrage zu tun, die im Winter vergleichsweise gering ausfällt. Auf deutschen Inlandsstrecken kürzt Eurowings das Angebot teilweise um 60 Prozent, wie aerotelegraph berichtet.
Weniger Eurowings Flüge im Winter 2022
Der Chaos-Sommer scheint überstanden und für den Winterflugplan 22/23 kürzt Eurowings viele Verbindungen oder stellt diese komplett ein. Die griechischen Inseln Rhodos oder Kreta fliegt man beispielsweise gar nicht an, wohingegen die Frequenzen auf vielen Routen reduziert werden. Betroffen von Kürzungen sind in beachtlicher Anzahl auch Inlandsverbindungen. Demnach führt Eurowings im Winter weniger als die Hälfte der Flüge im Vergleich zum Sommer zwischen Berlin und Stuttgart durch.
Die Pendelstrecke von Berlin nach Köln kürzt Eurowings sogar um ganze 56 Prozent, während aus der Hauptstadt nach Düsseldorf sogar 60 Prozent weniger Flüge angeboten werden. Nicht nur die Hauptstadt ist betroffen, auch Flüge zwischen Köln und München und Düsseldorf-Dresden reduziert man in erheblichen Maße. Die Flugverbindungen ins nahegelegene europäische Ausland sind zwar nicht so stark betroffen wie innerdeutsche Strecken, aber auch hier ist die Reduktion deutlich spürbar.
Von einem Rückgang der Flugbewegung seitens Eurowings sind auch die Städte Wien, Zürich, und Genf betroffen.
Gründe für die Reduzierung des Flugplans
Eurowings äußert sich zu den Gründen wie folgt:
Üblicherweise wird bei uns im Winter nur etwa halb so viel geflogen wie im Sommer – wegen der Saisonalität unseres stark auf Touristik fokussierten Geschäftsmodells.
Eurowings Sprecher
Von einem Pilotenmangel oder dem Stopp der Wachstumspläne ist aber nicht die Rede. Die touristische Nachfrage nach Flügen im Dezember oder Januar ist, vom Jahreswechsel abgesehen, die sogenannte Saure-Gurken-Zeit. Heißt: Es wird viel weniger geflogen und die Airlines wollen ein Überangebot an Flügen vermeiden. Daraus resultiert hauptsächlich die deutlich merkbare Reduzierung des Flugplans. Zudem ist die Nachfrage nach typischen Sommerdestinationen wie Ibiza oder Mykonos im Winter schlicht kaum existent.
Auch ein neuer Konkurrent macht Eurowings zu schaffen: die Deutsche Bahn. Aufgrund einer guten und schnellen ICE-Anbindung zwischen vielen Großstädten steigen immer mehr Passagiere auf die Bahn um. Die vielen negativen Erfahrungen an deutschen Flughäfen im Sommer haben wohl deutliche Spuren hinterlassen. Zudem ist bei einer Bahnfahrt keine Sicherheitskontrolle notwendig und die Hauptbahnhöfe in Deutschland sind im Großen und Ganzen schneller von der Haustür erreichbar, als ein Flughafen. Carsten Spohr, CEO der Lufthansa, beklagte zuletzt auch noch hohen Flughafengebühren in Deutschland und möchte dementsprechend weniger Flüge innerdeutsch durchführen. Bis auf den Flughafen Berlin (im Vergleich zu Tegel), gab es aber seitens der deutschen Flughäfen keine nennenswerte Gebührenerhöhung innerhalb der letzten Zeit.
Fazit zum reduzierten Eurowings Flugplan
Da die Nachfrage nach Flugreisen sich stark von der Saison unterscheidet, ist es logisch in Zeiten der schwächeren Nachfrage weniger Flüge durchzuführen. Auf den Inlandsstrecken bietet die Bahn enger getaktete Verbindungen. Fällt ein Zug aus, kommt im Zweifel innerhalb der nächsten Stunde ein weiterer. Kommt es zu einer Flugstreichung im Winter, gibt es teilweise am gleichen Tag keine mögliche Alternativverbindung. Deswegen kann ich nachvollziehen, wenn mehr Passagiere derzeit mit der Bahn fahren. Für den Sommer gehe ich aber davon aus, dass Eurowings die Frequenzen wieder hochfahren wird.
