Die Übernahme von Air Europa ist noch nicht abgeschlossen. Nun hat auch die EU-Kommission ihre finalen Bedenken zum Ausdruck gebracht.
Bis zum 15. Juni muss die Europäische Union eine endgültige Entscheidung über die 400 Millionen Euro schwere Fusion von IAG und Air Europa treffen. Bis dahin hat IAG noch Zeit, die jetzt in einer Pressemitteilung veröffentlichten Beschwerdepunkte der EU-Kommission zu verbessern und anzupassen. Andernfalls könnte es für die Übernahme kritisch werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Europäische Kommission äußert Bedenken wegen der geplanten Übernahme von Air Europa durch die IAG
- Es wird befürchtet, dass die Übernahme den Wettbewerb auf dem Markt für Passagierluftverkehrsdienste in Spanien beeinträchtigen könnte, insbesondere auf Inlands-, Kurzstrecken- und Langstreckenflügen
- Nun haben die beteiligten Parteien die Möglichkeit, Stellung zu nehmen und Maßnahmen vorzuschlagen, um die Bedenken auszuräumen
Drei Hauptbedenken
Die Europäische Kommission hat offiziell Bedenken bezüglich der geplanten Übernahme von Air Europa durch die International Consolidated Airlines Group, S.A. (IAG) geäußert. Diese Übernahme könnte den Wettbewerb auf dem Markt für Passagierluftverkehrsdienste beeinträchtigen. So ergab die Untersuchung der Kommission, dass die geplante Übernahme durch IAG zu einer Verringerung des Wettbewerbs auf spanischen Inlandsstrecken sowie auf Strecken zwischen dem spanischen Festland und den Balearen und den Kanarischen Inseln führen könnte. Auch der Wettbewerb auf bestimmten Kurzstrecken zwischen Spanien und Ländern in Europa sowie im Nahen Osten könnte beeinträchtigt werden. Darüber hinaus besteht die Gefahr einer Einschränkung des Wettbewerbs auf Langstreckenflügen, insbesondere zwischen Spanien und Nord- beziehungsweise Südamerika.
Die Kommission hat die beteiligten Parteien über ihre Bedenken informiert und ihnen die Möglichkeit eingeräumt, dazu Stellung zu nehmen und geeignete Maßnahmen vorzuschlagen, um die Bedenken auszuräumen. Vor diesem Hintergrund hat die IAG bereits signalisiert, bereit zu sein, mehr als 40 Prozent der Streckenrechte von Air Europa an andere Fluggesellschaften abzugeben, um den Bedenken der Europäischen Kommission entgegenzuwirken.