Bald können sich Reisende in der EU digital ausweisen. Die EU-Kommission strebt an, die Flughäfen zu entlasten und das Reisen zu erleichtern.

Weniger Papierkram, schnellere Kontrollen und mehr Komfort – eine neue App soll helfen, Passagiere zukünftig stressfreier durch die Passkontrolle zu bringen. Wie der SPIEGEL berichtet, plant die EU-Kommission den digitalen Reisepass und möchte so Flughäfen entlasten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Zukünftig sollen Reisedokoumente digital in der ID-Wallet App abrufbar sein
  • Alle Bürger mit einem biometrischen Ausweisdokument können diese App bei der Ein- oder Ausreise in den Schengenraum nutzen
  • Vorraussichtlich ist der digitale Pass ab 2030 in der gesamten EU verfügbar

Die Zukunft des Reisens wird digital

Wir kennen es alle: endlose Warteschlangen an den Passkontrollen zur Ein- und Ausreise, hektisches Wühlen nach dem Reisepass und die ständige Angst, ein wichtiges Dokument zu vergessen. Genau hier setzt die EU-Kommission an – mit dem digitalen Reisepass soll das Reisen einfacher, schneller und stressfreier werden. Zukünftig soll es möglich sein, wichtige Reisedokumente wie den Reisepass oder den Personalausweis in der sogenannten digitalen Brieftasche auf dem Handy speichern zu können.

Reisepass Deutschland
Der digitale Reisepass soll Flughäfen entlasten

Die EU-Kommission plant, diese App in Zusammenarbeit mit EU-LISA zu entwickeln. Sie wird sowohl für EU-Bürger als auch für Nicht-EU-Bürger verfügbar sein, die aus der Schengenzone ein- oder ausreisen möchten. Voraussetzung ist, dass jeder Nutzer einen EU-Ausweis oder einen biometrischen Pass besitzt. Reisende sollen künftig die Möglichkeit haben, ihre Daten vorab über die App an die zuständigen Behörden zu übermitteln, wodurch die Einreise erheblich beschleunigt wird. Bereits im letzten Jahr präsentierte die International Air Transport Association (IATA) die Vision von biometrischen Gates. Die Einführung des digitalen Reisepasses soll nicht nur den Reiseprozess optimieren, sondern auch das gesamte Flugreiseerlebnis für alle Beteiligten stressfreier gestalten.

Datenschutz: Wie sicher sind unsere digitalen Reisedaten?

Genaue Angaben zum Datenschutz machte die EU-Kommission bisher noch nicht. Wie aus einem offenen Brief hervorgeht, warnten IT-Spezialisten jedoch bereits, dass der ID-Wallet bisher keinen ausreichenden Schutz vor Tracking bietet. Aktuell wäre es noch möglich, dass EU ID-Wallet Anbieter prüfen können, ob ein Dokument noch gültig ist. Zudem sieht die Durchführungsverordnung ein offizielles Verzeichnis vor, welches erfasst, wenn Identifizierungsdaten von Anbietern widerrufen wurden. Hier besteht die Sorge, dass diese sensiblen Daten an die Öffentlichkeit gelangen könnten.

Hacker
Genau Informationen zum Datenschutz folgen

Genauere Informationen zum Datenschutz wird die EU-Kommission in der nächsten Zeit bekannt geben. Aktuell können bereits Bürger aus Finnland, Kroatien und der Niederlande digitale Dokumente bei der Einreise verwenden. Ab 2030 soll die ID-Wallet APP dies vereinheitlichen und die digitale Einreise für die gesamte EU möglich machen. Zudem gab es im Sommer Lieferschwierigkeiten bei gedruckten Reisepässen. Es dauerte bis zu acht Wochen, bis beantragte Pässe fertig waren. Auch dieses Problem würde ein digitaler Reisepass lösen.

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Autor

Anna ist Studentin und immer auf der Suche nach einem neuen Abenteuer. Sie ist nie lange an einem Ort und ist immer bereit neue Länder und Kulturen kennenzulernen. Dafür kommt ihr ihr Tourismusstudium sehr entgegen. In ihrer Freizeit sucht sie nach dem nächsten Reiseziel und lässt ihrer kreativen Seite freien Lauf.

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  • ich weiß ja nicht wie es anderen geht, aber am Gate oder bei der Einreise habe ich noch nie lange nach meinem Pass suchen müssen… den hatan einfach dabei, und die neuen biometrischen sind doch schon ziemlich digital.

    Dass mein Akku schlapp macht, ist mir dagegen schon häufiger passiert, und Smartphones neigen schon mal gerne dazu, der Gravitation in Richtung Granitfußboden zu folgen.

    Ich glaube nicht, dass die Bürokraten einfach so ihre feuchten Träume von der Flächenüberwachung aufgeben werden, und Europa ist die ideale Plattform, bei der die Betroffenen nicht allzuviel persönliche Verantwortung übernehmen müssen.

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