Nach dem Ende der gestern durch die Lufthansa-Piloten durchgeführte Arbeitskampfmaßnahme, gibt es neue Informationen zu den Forderungen.

Am Freitag, den 2. September, fand der angekündigte Streik der Piloten der Lufthansa statt, nachdem diese über mehrere Wochen hinweg keine Einigung mit der Fluggesellschaft erzielen konnten. Nun berichtet das rnd, dass der Arbeitskampf wie geplant nach 24 Stunden um Punkt Mitternacht endete. Was gestern genau passierte und wie es um die mittlerweile auch rechtlich nicht unbedenklich klassifizierten Forderungen steht, zeigen wir Euch im Folgenden.

Verspätungen auch am Samstag möglich

Der Streik am vergangenen Freitag ist nach 24 Stunden beendet und dementsprechend kann nun eine erste Bilanz gezogen werden. Während rund 130.000 Fluggäste von den mehr als 800 ausgefallenen Flügen, welche im Vorhinein abgesagt wurden, betroffen waren, gibt es Neuigkeiten rund um die von den Piloten geforderten tariflichen Änderungen. Am heutigen Samstag kündigt die Lufthansa an, dass der Flugbetrieb sich weitestgehend normalisieren soll.

Lufthansa Check In

Obwohl laut eigener Aussage wohl noch Verspätungen möglich sein könnten, gebe es wohl keine Flugausfälle mehr, die durch die Arbeitskampfmaßnahme bedingt sind. Am frühen Morgen fanden bereits wieder die ersten Abflüge von den größten Drehkreuzen Frankfurt und München statt. Durch die vorsorgliche Absage der am Freitag betroffenen Flüge sollte erreicht werden, dass das letzte Wochenende der Sommerferien in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland geregelt und ohne größere Beeinträchtigungen verläuft.

Bedenkliche Forderungen der Piloten

Die Arbeitsniederlegung sollte dafür sorgen, die von der Gewerkschaft der Piloten geforderten tariflichen Neuerungen durchzusetzen. Während die Lufthansa den Streikaufruf kritisierte und eine Rückkehr an den Verhandlungstisch forderte, war an ebendiesem selbst nach mehreren intensiven Gesprächsrunden keine Einigung erzielt worden. Gemäß den Äußerungen der Airline würden die aktuell erhobenen Ansprüche der Piloten die Personalkosten um ganze 40 Prozent in die Höhe treiben. Dies sei selbst ohne Rücksicht auf die finanziellen Einbußen durch die Pandemie zu nehmen, nicht im Rahmen des Machbaren.

Lufthansa Crew Cockpit Pilot

In den besagten Verhandlungsrunden, die dem Arbeitskampf vorausgingen, wurde vonseiten der Lufthansa der Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent in diesem Jahr bereits zugestimmt. Nun wurde eine weitere Anforderungen der Piloten publik. Unter anderem soll es mehr Geld für Urlaubs- und Krankheitstage sowie für Trainingseinheiten geben. Über den Verlauf von zwei Jahren ergäbe sich so eine Mehrbelastung von 900 Millionen Euro für die Fluggesellschaft.

Neue Kompromissbereitschaft?

Ein weiterer Streitpunkt war auch der für das kommende Jahr angestrebte automatische Inflationsausgleich. Dieser sorgte bereits dafür, dass die Lufthansa auch die juristischen Möglichkeiten, gegen den geplanten Streik vorzugehen, nicht außer Acht ließ. Trotzdessen, dass das Arbeitsgericht München die einstweilige Verfügung der Airline gegen die Arbeitsniederlegung ablehnte, gibt es auf der Pilotenseite Einsicht.

Nachdem das Gericht den automatischen Inflationsausgleich für juristisch nicht unbedenklich befand, ruderte die Vereinigung Cockpit zurück und strebt nun eine Umformulierung der an die Realinflation im Jahr 2023 gekoppelten Lohnerhöhung an.

Fazit zum Streik der Lufthansa-Piloten

Ein kurzer, aber aussagekräftiger Streik der Piloten des deutschen Flag-Carriers geht nach genau einem Tag zu Ende. Im Moment sieht es allerdings danach aus, als ob die Gewerkschaft zunächst doch mit ihren Forderungen zurückrudern müsste. Ob die Maßnahme tatsächlich Wirkung entfaltet, wird sich vermutlich erst in nächster Zeit zeigen. Noch sind keine weiteren Verhandlungen angekündigt. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO erklärte sich ausdrücklich und uneingeschränkt solidarisch mit dem Arbeitskampf der Piloten. Diese will im Herbst selbst für ihre Mitglieder verhandeln.

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Autor

Sandro ist Content Editor und seit Januar 2022 bei reisetopia tätig. Seitdem er mit nur einem Jahr seinen ersten Langstreckenflug antrat und danach 6 Jahre lang im Ausland aufwuchs, war er von Reisen begeistert. Heute versorgt er Euch vor allem am Wochenende mit interessanten Inhalten.

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