Mit Blick auf die Delta-Mutation und Bedenken zu einer möglichen vierten Welle steigen die Forderungen zu strengeren Einreiseregelungen stetig – besonders bemängelt werden zu lockere Quarantäneregeln und zu lückenhafte Kontrollen der Testergebnisse.

In den vergangenen Wochen konnten viele Länder von der Liste der Risikogebiete entfallen, was wiederum lockere Reisebestimmungen bedeutet, die einen Sommerurlaub im Ausland für viele immer realistischer erscheinen lassen. Was für die deutsche Tourismusbranche als langersehnter Lichtblick gesehen werden kann, löst bei vielen Politikern Zweifel und Bedenken aus. Gefordert werden strengere Kontrollen der negativen Testnachweise, ebenso wie eine erneut striktere Quarantänepflicht für Rückkehrer aus Virusvariantengebieten, wie die Tagesschau berichtet.

Schon bald strengere Kontrollen für Reiserückkehrer?

Vor wenigen Monaten trat die Doppel-Mutante des Coronavirus erstmals in Indien auf. Seither ist sie auch als sogenannte Delta-Mutation bekannt und verbreitete sich in den letzten Wochen rasch auch innerhalb Europas. Während größere Infektionsherde bereits in Lissabon und Großbritannien aufgetreten sind, wurden ebenfalls innerhalb Deutschlands erste Fälle gemeldet. Bereits vor einigen Tagen drängte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf strengere Einreisebeschränkungen für Reisende aus Virusvariantengebieten. Dabei betonte sie, dass diese einheitlich für alle Länder der EU gelten sollten. Auch innerhalb Deutschlands steigen Forderungen zu strikteren Kontrollen stetig. Gefordert werden demnach erneut striktere Kontrollen der Testnachweise sowie allgemein strengere Quarantäneregelungen.

Corona Test

Bemängelt werden vor allem die lückenhaften Kontrollen der Testergebnisse nach einer Reiserückkehr. Gerade im Hinblick auf die Ausbreitung der Delta-Variante werden die stichprobenartigen Kontrollen kritisiert, da sie nicht die benötigten Sicherheiten liefern können, die in der aktuellen Pandemielage noch von großer Bedeutung sind. Im Zuge dessen sprach sich Ministerpräsidentin Schwesig im Einklang mit Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bereits vor einigen Tagen für eine mögliche Einführung einer “Doppel-Test-Strategie” aus. Momentan genügt bereits ein einfacher Antigentest, um eine zweiwöchige Quarantäne zu umgehen – zumindest bei Rückkehr aus einem Risikogebiet, sollte man noch nicht vollständig geimpft sein -, was aus Sicht des Hamburger Bürgermeisters Tschentscher als zu risikoreich eingestuft wird.

Diese Stichproben reichen nicht, die im Moment von der Bundespolizei umgesetzt werden. Sie können schon bei der Anreise kontrollieren, wer hat den entsprechenden negativen Testnachweis. Und dann hier nach einer bestimmten Quarantänezeit auch mit einem erneuten Test gegenchecken, dass man auch wirklich negativ ist. Es ist schön, wenn die Menschen Urlaub machen können, aber wir wollen die Gefahren ja nicht zurückbekommen hier nach Deutschland.

Michael Müller, Bürgermeister von Berlin

Auch Berlins Bürgermeister Michael Müller fordert strengere Test- und Quarantäneregelungen, um eine vierte Welle im kommenden Herbst vermeiden zu können. Dabei wird vor allem auf einen ausreichenden Impfschutz der Bevölkerung gesetzt, welcher vor einem erneuten Lockdown schützen soll. Trotz der aktuell gut voranschreitenden Impfkampagne und der rückläufigen Zahlen der Neuinfektionen hat Achtsamkeit auch weiterhin oberste Priorität.

Ich unterstütze ausdrücklich die Forderung nach Kontrollen an den Grenzen, ob aktuelle Negativtests vorliegen. Genau daran hat es bislang gemangelt.

Stephan Weil, Niedersachsens Ministerpräsident

Im Zuge dessen spricht sich ebenfalls Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil für eine mögliche “Doppel-Test-Strategie” aus. Diese würde einen negativen Testnachweis aller nicht geimpften Reisenden direkt nach der Ankunft, ebenso wie ein fünftägige Quarantäne direkt im Anschluss verlangen. Erst nachdem ein zweiter negativer Testnachweis nach Ende dieser fünf Tage vorliegt, wären die Reisenden von einer weiteren Verlängerung der Quarantäne befreit.

Fazit zu den Forderungen für strengere Einreisebeschränkungen

Aufgrund der aktuell schnellen Ausbreitung der Delta-Mutation nehmen stetig Forderungen zu Verschärfungen der Test- und Quarantänepflichten zu. Viele Politiker äußern sich kritisch über die risikoreiche und lückenhafte Kontrolle der Testnachweise nach Reiserückkehr und fordern die Verschärfung dieser. Damit eine vierte Welle im Herbst verhindert werden kann, ist weiterhin Achtsamkeit von oberster Bedeutung und darf neben Lockerungen und Urlaubsplanungen nicht vergessen werden. Denkt Ihr, dass eine Einführung der genannten doppelten Testung sinnvoll ist?

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Autor

Seit Ann-Cathrin ihr erstes Praktikum in der Reisebranche absolviert hat stand fest, dass sie beruflich in die Welt des Reisens eintauchen möchte. Ihr Tourismusstudium und viele Kurztrips während der Semesterferien haben ihr bereits viele Einblicke in die Hintergründe und Abläufe und genauso die wunderschönsten Orte in den verschiedensten Ländern gezeigt.

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  • Nachdem Untersuchungen ergeben haben, daß die Reiserückkehrer letztes Jahr nicht ausschlaggebend waren für das Infektionsgeschehen, ignoriert man diese Informationen und behauptet dasselbe wie letztes Jahr, macht Aktionen wie letztes Jahr etc.
    Entweder beratungsresitent, oder einfach überfordert, oder Spaß am Herrschen.

    • Wie im letzten Jahr gibt es aktuell auch wieder zahlreiche Meldungen von zwangsweise aufgelösten Partys unter freiem Himmel. Man geht scheinbar immer noch davon aus, dass die Teilnehmer anschließend brav jeder für sich alleine nach Hause gehen…

  • Die Einreisebeschränkungen in Australien sind seit über 1 1/4 Jahren viel rigeroser, die Kontrollen lückenlos. Trotzdem hat man es nicht geschafft, das Virus draußen zu halten…

    Wir können hier also an jedem Feldweg und jedem Trampelpfad kontrollieren, es wird nicht viel nützen. Aber die täglichen Predigten vom bösen Reiserückkehrer lenken schön vom Versagen der Politik ab.

  • Immer wieder Schwachsinn! Testen ist ja ok … aber dieser Irrsinniger Versuch eine nahezu 100%tige Sicherheit einbauen zu wollen ist einfach nicht mehr zu ertragen! Die Politiker sollten sich lieber darum kümmern ihre Aufgaben richtig zu erledigen.

  • Ich halte davon nur wenig…es wird jetzt Druck aufgebaut, der nur dazu führt, dass man den Menschen den Urlaub vermiest. Siehe Portugal wo viele Urlauber jetzt überstürzt abreisen müssen. Ich bin sowieso der Meinung, dass Geimpfte schnellstens ihre Grundrechte wieder zurückerhalten. Wenn es hier keine Vorteile gibt, dann werden sich auch immer weniger Impfen lassen. Die permanente Panik- und Angstmache führt jedenfalls nicht weiter.

    • Im Allgemeinen stimme ich Ihnen zu. Allerdings nicht, was geimpfte Menschen angeht. Mit diesen sollte genauso verfahren werden wie mit gesunden Menschen. Wenn sie einen Test machen müssen, sollte das Geimpfte genauso machen müssen. Vorteile durch Impfung darf und kann juristisch nicht sein.

      • Grundsätzlich stimme ich Ihnen auch zu. Aber so wie die Politk gerade agiert, bedeutet es: Wir kommen aus diesem Modus nicht heraus! Und: Wenn wir so weiter verfahren, dann wird auch die Impfbereitschaft nachlassen!

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