Seit Ende 2020 sind Einreisende verpflichtet vor Einreise in Deutschland mittels eines Formulars anzumelden. Bei einer Stichprobe wurde festgestellt, dass sich nicht jeder daran hält.
Im Zuge sich stetig wechselnder Einreisebeschränkungen wurde bereits im Sommer beschlossen, dass eine Einreiseanmeldung verpflichtend für jeden eingeführt werden soll. Schließlich folgte der Entschluss, welcher im November des vergangenen Jahres umgesetzt wurde. Nun berichtet rnd.de, dass laut einer Kontrolle jeder Zehnte Einreisende diese Anmeldung nicht tätigt.
Über 185.000 Anmeldungen
Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet, wurde bei einer Stichprobe der Bundespolizei festgestellt, dass jeder Zehnte ohne die verpflichtende Anmeldung nach Rückkehr aus einem Risikogebiet in Deutschland einreiste. Diese Anmeldung ist zur Nachverfolgung essenziell. Melden sich Einreisende nicht an, können beispielsweise ungeahnt Hotspots entstehen oder die notwendige Quarantäne nicht nachvollzogen werden. Seit Einführung der Einreiseanmeldung wurden im Luftverkehr insgesamt 185.000 Registrierungen erfasst.
Seit Einführung der Einreiseanmeldung am 8. November wurde nach der Kontrolle der Registrierungen festgestellt, dass etwa 13 Prozent von allen Registrierungen fehlerhaft waren. Das kann bedeuten, dass die Einreiseanmeldungen falsch oder unvollständig ausgefüllt wurden bzw. gänzlich fehlten. In jedem Fall gestaltet sich damit die Kontaktnachverfolgung für die zuständigen Behörden schwierig oder sogar unmöglich.
Schriftliche Ersatzmitteilungen notwendig
Sollte eine fehlerhafte Einreiseanmeldung festgestellt werden, kann die Bundespolizei diese in manchen Fällen immerhin noch nachvollziehen. Im Anschluss werden sogenannte schriftliche Ersatzmitteilungen den jeweiligen Gesundheitsämtern zur Verfügung gestellt in der Hoffnung, dass eine Nachverfolgung dennoch möglich ist.
Aktuell müssen sich alle Einreisenden aus Risikogebieten, Hochinzidenzgebieten oder Virusvariantengebieten verpflichtend vor der Einreise nach Deutschland online registrieren oder alternativ ein Schriftstück bei Einreise ausfüllen. Dieser Nachweis muss permanent mit sich geführt werden. Ausnahmen treffen nur auf Einreisende zu, die lediglich durch ein Risikogebiet gereist sind. Reist man jedoch aus einem der oben genannten Gebiete ein, ist ein Nachweis über einen bereits geleisteten COVID-19-Test ebenfalls verpflichtend vorzuzeigen. Unabhängig des Testergebnisses besteht eine Quarantänepflicht, die sich je nach Bundesland unterscheiden kann.
Fazit zur Kontrolle der Einreiseanmeldungen
Leider ist zu erwarten gewesen, dass sich nicht alle Einreisenden an die aktuell geltenden Maßnahmen hält. Dafür fällt der Anteil meiner Meinung nach noch relativ gering aus. Dennoch wäre es im allgemeinen Interesse wünschenswert, dass zumindest der erste Schritt zur Nachverfolgung und damit zur Eindämmung des Corona-Virus aller Einreisenden erfolgen kann.
erfahrungen von meiner gestrigen rückreise von der algarve:
strengste kontrollen von seiten des lufthansa personals beim einchecken: man musste seine digitale reiseanmeldung vorzeigen, wenn noch nicht geschehen – vornehmen. negatives covid testergebniss vorzeigen und in einem fall war der test am donnerstag morgen gemacht worden, wäre somit bei einreise über 48 stunden alt gewesen – diese passagiere wurden zurückgewiesen und mussten erst einen antigen test am flughafen machen.
bei boarding wurden auf einmal alle ausländischen fluggäste nicht an bord gelassen – kurzfristig durfte die lufthansa anscheinen nun doch keine transitpassagiere nach deutschland mitnehmen.
an bord wurde noch einmal darauf hingewiesen, dass beim aussteigen die bundespolizei die digitale reiseanmeldungen kontrollieren wird und die negativen testergebnisse. UND DANN WAR BEI AUSSTEIGEN IM FLUGHAFEN NIEMAND ZU SEHEN!!! ALLE PASSAGIERE SIND IHRES WEGES GEGANGEN UND KONNTEN UNGESTÖRT DEN FLUGHAFEN VERLASSEN!
der gipfel war dann der anruf meines zuständigen gesundheitsamtes, ob wir schon in deutschland sind – nein, wir sind noch am flughafen in faro – dann möchte. wir doch bitte bei ankunft innerhalb von 48 stunden einen covid test machen, gerne auch am testcenter am flughafen und diesen ihnen zukommen lassen. WIR KOMMEN AUS EINEM HOCHRISIKO- UND HOCHINZIDENZGEBIET UND DÜRFEN NUR MIT EINEM NEGATIVEN TESTERGEBNIS EINREISEN! dies ist anscheinend bei meinem zuständigen gesundheitsamt noch nicht angekommen. was soll man hierzu noch sagen?!
Ich versteh dieses ganze hin und her, kreuz und quer nicht. Warum sind wir nicht in der Lage, bei so einer Pandemie einheitliche Bestimmungen zu haben. Warum muss jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kochen? Klar leben wir in einer Demokratie, aber manchmal müssen wir zum Wohle aller auf ein paar Freiheiten verzichten.
Ich finde, es sollte keine Ausnahmen geben und klare Kontrollen. Ein Test könnte bei allen durchgeführt werden bei Einreise und dann auch gleich die Kontaktdaten aufgenommen. Klar ist es mit Aufwand verbunden, aber nur so lässt sich wenigstens etwas die Lage eindämmen. Auch überlegen sich dann auch die Leute, ob Sie in der aktuellen Lage auf die Malediven oder anders wo hin in Urlaub fliegen. Denn wer will schon danach in Quarantäne.
Bei der Online Anmeldung zur Einreise sollte ein QR-Code generiert werden, der bei Einreise gescannt werden sollte und nur derjenige kann einreisen. Der Passagier hat zur Not noch Zeit, dies Online vor Ort zu machen.
Auch wer die Ersatzmeldung dabei hatte, bei uns wurde vor dem 11.1.21 nicht danach gefragt und auch nicht eingesammelt.
So ist das zumindest in anderen Ländern der Fall. Warum Deutschland hier so lax unterwegs ist, verstehe ich auch nicht.
Es gibt auch einen Haufen weiterer Ausnahmen, die alle keine Einreiseanmeldungen geben müssen (!), da sie nicht quarantänepflichtig sind (kurze Geschäftsreisen, etc.) und/oder anderweitig ausgenommen sind.
Und darin die Vielfalt der Unterschiede von Bundesland zu Bundesland. Einige der genannten Prozente sind also durchaus gesetzeskonform und keine Überraschung wenn Anmeldungen in durchaus größerer Zahl fehlen. Falsch ausfüllen ist natürlich ein anderes Thema für sich, und das meine ich hier nicht.
Jep, Nachverfolgbarkeit wäre wünschenswert. Ist aber bei symptomfreier Dunkelziffer von Faktor 5-20 (es werden also nur gemittelt weniger als 15 Prozent aller Infektionen überhaupt erfasst und nur diese sind überhaupt nachverfolgbar) ohnehin eine Illusion, die Teil der Misere, warum wir’s nicht in den Griff bekommen, darstellt.
Dass gegen die Anordnung verstoßen wird ist natürlich nicht in Ordnung (wenngleich mangels Durchsetzbarkeit vorhersehbar), aber auch bei vollständiger Beachtung wäre der Effekt winzig.
Stimmt. Und ganz ehrlich…woher soll man noch wissen wer was wofür benötigt? Ich weiß es nicht. Darum bitte endlich sämtliche Reisen wieder ohne Einschränkung möglich machen. Die Normalität muss zurück.