Für viele Airlines sind positive Prognosen nach Corona bisher undenkbar, doch easyJet-Chef Lundgren blickt stets positiv in die Zukunft. Er rechnet mit einer Rückkehr auf ein Vorkrisenniveau bis 2023 und erwartet danach einen spürbaren Aufschwung im Luftverkehr.
Nach der düsteren Zeit in den letzten Monaten, bei der auch easyJet von enormen Kapazitätskürzungen und finanziellen Verlusten betroffen war, zeigt sich der CEO des britischen Low-Budget-Carriers, Johan Lundgren, dennoch optimistisch in Hinblick auf die kommenden Jahre. Mit den positiven Aussichten ist die Airline aber nicht alleine, so hat vor kurzem auch der Emirates-Chef für das kommende Jahr 2021 seine Einschätzung für eine deutlich erkennbare Erholung in der Luftfahrtbranche mitgeteilt.
easyJet plant Passagierzahlen bis 2023 auf Vorjahresniveau zu bekommen
Im Zuge der weltweit verbreiteten Pandemie hat es auch easyJet – gleichermaßen wie die meisten Low-Cost-Airlines – in diesem Jahr nicht besonders leicht gehabt. So war die Airline ebenfalls gezwungen im März einen Großteil ihrer Flotte über elf Wochen lang am Boden zu lassen. Zwar konnte die Airline über den Sommer einige Strecken wieder aufnehmen, musste sich aber im August schon wieder Gedanken über weitere Reduzierungen ihrer Flugkapazitäten aufgrund einer zu geringen Nachfrage machen. Diese Durststrecke setzte sich über die Monate danach weiterhin fort und stellt die Fluggesellschaften über den Winter vor eine große Herausforderung. In diesem Zusammenhang hat auch easyJet ihre Flugkapazitäten für den Winter auf 25 Prozent nach unten korrigieren müssen, was bedeutet, dass die Flotte ab Dezember von 34 auf 18 Maschinen herabgesetzt werden soll. Zudem sollen auf Mitarbeiterebene aktuell bis zu 418 Stellen allein in Berlin gekürzt werden. Dennoch lässt sich der CEO der Airline von den negativen Schlagzeilen und außergewöhnlichen Umständen nicht unterkriegen und behält seinen Optimismus für die kommenden Jahre bei, wie aerotelegraph.com kürzlich bekannt gab.
Es besteht kein Zweifel, dass der Aufschwung, wenn er stattfindet, außergewöhnlich und stark sein wird.
Johan Lundgren, easyJet-CEO
Er ist sich sicher bis 2023 wieder ein Passagieraufkommen vom Vorjahr erreichen zu können und erklärt der französischen Tageszeitung La Tribune, dass das Problem nicht die fehlende Nachfrage, sondern viel mehr die Reisebeschränkungen seien, die dann die geringe Nachfrage bewirken. In diesem Zusammenhang berichtet er auch über den Zeitraum nach dem Jahr 2023 und sieht einen klaren Aufwärtstrend im Luftverkehr. Die Sehnsucht sei so groß und die Menschen bräuchten es, ihre Freunde und Familie wiedersehen zu können, so Lundgren.
Schnelltests wichtig für die Erholung
Trotzdem weiß der CEO, dass seine Airline zunächst einen “sehr, sehr schweren Winter” überstehen muss, der mit Sicherheit für die gesamte Branche nicht leicht werden wird. Die Airline ist dennoch überzeugt, nach einer Flaute in den nächsten Monaten, wo sich die Zahlen noch einmal deutlich verschlechtern werden, wieder gestärkt aus der Krise herauszukommen und sie nicht als einen neuen Normalzustand anzusehen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Corona-Schnelltests, welche laut dem Manager unbedingt koordiniert, zuverlässig und preiswert sein müssen. Mittlerweile ist bereits im Gespräch die Antigen-Schnelltests verstärkt an den wichtigen europäischen Drehkreuzen auszuweiten.
Austrian Airlines hat seit heute gemeinsam mit dem Flughafen Wien in Schwechat einen Probelauf der Schnelltests auf freiwilliger Basis auf den Flugstrecken nach Berlin gestartet. Dieses Konzept wurde wenige Tage zuvor auch am Flughafen Marseille eingeführt, welches ab dem 26. Oktober dann verpflichtend in den Reiseplan der Passagiere integriert werden soll. Auch wenn die Zuverlässigkeit der Schnelltests zunächst noch erprobt wird, ist diese Maßnahme sicherlich ein erster Schritt in die richtige Richtung. Wie steht Ihr zu den Aussichten des Managers von easyJet? Glaubt Ihr auch an eine schnellere Erholung als generell erwartet wird?
Fazit zu den optimistischen Aussichten bei easyJet
Wer hätte gedacht das nach diesem außergewöhnlichen Jahr, bei dem sich die negativen Schlagzeilen in der Flugbranche fast täglich überschlagen haben, einige Fluggesellschaften dennoch stets optimistisch auf die kommenden Jahre schauen? Die Lage der Krise beginnt gerade erst wieder gefährlicher zu werden, dennoch glaubt der Manager der Airline fest daran bis 2023 die Passagierzahlen auf ein Vorjahresniveau zu bekommen und danach einen deutlichen Aufschwung zu verspüren. Ich bin mal gespannt, wie die Krise weiter verlaufen wird!