Mit dem Einsatz von mehr Fernzügen und Personal sieht sich die Bahn auf Weihnachten gut vorbereitet.
Die Deutsche Bahn wird an Weihnachten wieder stark gefragt sein. Um einen reibungslosen Reiseverkehr zu Weihnachten gewährleisten zu können, wird die Bahn 80 Sonderzüge und 800 neue Mitarbeiter einsetzen, wie die fvw berichtet.
80 Sonderzüge für mehr Stabilität
Zu Weihnachten erwartet die Deutsche Bahn wieder ein erhöhtes Fahrgastaufkommen. Fahrgäste werden sich auf volle Bahnhöfe und Züge einstellen müssen, sowie der einen oder anderen Verspätung. Dennoch schließt die Bahn ein Chaos zu den Festtagen aus.
Auf Weihnachten ist die Bahn gut vorbereitet (…) Wir bieten mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember täglich 13.000 zusätzliche Sitzplätze an. Über Weihnachten kommen noch einmal 40.000 Sitzplätze in 80 Sonderzügen dazu. (…) All das wird die Situation stabilisieren.
Michael Peterson, Vorstand für den Fernverkehr bei der Bahn, zur Bild am Sonntag
Mit dem Einsatz von 80 Sonderzügen zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember bereitet sich die Bahn auf ein erhöhtes Fahrgastaufkommen vor und sieht sich somit gut auf die Festtage vorbereitet. Zusätzlich wird auch das Serviceteam bis Weihnachten um rund 800 neue Mitarbeiter aufgestockt.
So könnt Ihr Euch auf das Bahnfahren an Weihnachten vorbereiten
Bereits jetzt hat das Rennen um die besten Sitzplätze begonnen. Dennoch sollte Euch das nicht vom Bahnfahren abschrecken, da es auf den Straßen zu Weihnachten vermutlich noch voller sein wird. Ehrenvorsitzender Karl-Peter Naumann rät, Bahntickets rechtzeitig zu buchen sowie auch Plätze zu reservieren. Zudem solltet Ihr, sofern möglich, Freitag und Samstag vor den Feiertagen meiden und lieber schon ein paar Tage eher losfahren. Dann stehen die Chancen nämlich noch besser, dass die Züge nicht so voll und zudem auch die Fahrkarten günstiger erhältlich sind. Denn in diesem Jahr müssen Fahrgäste tiefer in die Tasche greifen. Ab dem 11. Dezember steigen die sogenannten Flexpreise um durchschnittlich knapp sieben Prozent, aufgrund der gestiegenen Energiepreise.
Die Spar- und Super-Sparpreise bleiben hingegen unverändert. Diese bieten oftmals günstige Angebote auch für Langstrecken, wie etwa Köln–Berlin ab 17,90 Euro. Doch auch hier kommt es auf den Termin und eine frühzeitige Buchung an. In der Weihnachtszeit stehen demnach die Chancen schlechter, aufgrund der erhöhten Nachfrage. Für die Strecke Köln-Berlin am Freitagnachmittag vor Heiligabend beispielsweise, müsse man jetzt auch beim Super-Sparpreis mit mehr als 100 Euro rechnen.
Um möglichst entspannt zu Eurem Zielort zu gelangen, solltet Ihr entweder längere Umsteigezeiten einplanen oder Direktverbindungen buchen, da jeder Umstieg ein gewisses Risiko birgt. Außerdem sollte bei der Zugwahl nicht nur der ICE, sondern auch auf der Intercity und Eurocity in Betracht gezogen werden, sowie Randzeiten. “Man kann auch um fünf Uhr morgens fahren und im Zug weiterschlafen”, sagt Naumann. Zu dieser Uhrzeit fahren weniger Leute mit der Bahn.
Das Manko am Bahnfahren
Das vermutlich größte Manko bei der Bahn bleibt die Pünktlichkeit. In diesem Jahr war die Bahn so unzuverlässig wie lange nicht. Das begründet sich darin, dass viele Streckennetze schlicht weg überlastet sind, da die Infrastruktur seit Jahrzehnten unterfinanziert ist und jetzt an ihre Grenzen stößt. Um dies zu beheben, wird viel gebaut, weshalb es unter anderem zu Verspätungen kommt. Zusätzlich ist während der Corona-Zeit auch viel Personal ausgefallen.
Michael Peterson verteidigt die Bahn allerdings wie folgt: „Der derzeitige Pünktlichkeitswert von 66 Prozent bleibt weit unter unserem Anspruch. Aber: Nur 1,5 Prozent der Züge sind mehr als eine Stunde zu spät, also im Schnitt zwölf von 800 pro Tag“. Im Gegensatz zu Bus oder Flugzeug wird der Bahn auch ein strengerer Maßstab auferlegt. „Dort gilt ein Ankommen innerhalb von 15 Minuten als pünktlich. Bei der Bahn wird ein Zug ab sechs Minuten nach Fahrplan als verspätet gewertet“, so Peterson. Außerdem ergänzt er: „Nach den Bus- oder Flug-Kriterien wären 80 Prozent unserer Züge pünktlich. Im Schnitt kommt ein verspäteter Zug nur zehn Minuten nach Plan ans Ziel.“
Fazit zu den Vorbereitungen der Deutschen Bahn auf Weihnachten
Mit 80 Sonderzügen und bis zu 800 neuen Mitarbeitern fühlt sich die Deutsche Bahn gut auf Weihnachten vorbereitet. Mit einigen im Artikel aufgeführten Tipps, kann man sich auch gut auf die anstehende Bahnfahrt vorbereiten. Und auch wenn die Bahn in diesem Jahr in Sachen Pünktlichkeit nicht wirklich glänzte und vermutlich schon lange nicht mehr um soviel Verständnis für Verspätungen bitten musste, rät der Fahrgastverband Pro Bahn dennoch auf Bahn statt Auto zu setzten.