Wer ab Mitte Dezember mit der Bahn unterwegs ist, kann mit erhöhten Preisen rechnen. Betroffen sind die Flextickets und Streckenzeitkarten.
Zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2021 wird es bei der Deutschen Bahn Preiserhöhungen geben. Im Durchschnitt sollen die Ticketpreise im Fernverkehr 1,9 Prozent teurer werden. Aufgrund seiner aktuell schlechten finanziellen Lage kann der Staatskonzern die Mehreinnahmen gut gebrauchen. Wie die fvw Medien berichtet, wird sich die Preiserhöhung vorrangig auf die Preise für Flextickets und Streckenzeitkarten auswirken.
Preiserhöhung um durchschnittlich 1,9 Prozent
Die Deutsche Bahn hat angekündigt, dass die Preise im Fernverkehr ab Mitte Dezember pünktlich zum jährlichen Fahrplanwechsel anziehen werden. Von der Erhöhung um durchschnittlich 1,9 Prozent werden vorrangig Pendler betroffen sein. Für die BahnCards 25 und 50 ist dies die erste Preiserhöhung seit 2012. Die Flextickets und Streckenzeitkarten sollen im Durchschnitt sogar 2,9 Prozent teurer werden. Zum Super-Sparpreis und Sparpreis wird es Tickets aber weiterhin ab 17,50 Euro beziehungsweise 21,50 Euro zu erwerben geben.
Nachdem sich die Preise insbesondere bei der BahnCard seit 2012 nicht mehr erhöht hatten, konnte die Bahn ihre Tickets im Fernverkehr im letzten Jahr sogar zehn Prozent günstiger vertreiben. Grund hierfür war die vom Bund gesenkte Mehrwertsteuer. Außerdem sollte die Preissenkung dazu beitragen, mehr Menschen zu animieren, öfter Bahn zu fahren und nicht mit dem Auto oder dem Flugzeug zu reisen. Trotz der Preiserhöhung soll daran festgehalten werden, die Fahrgastzahlen bis 2030 zu verdoppeln, damit Deutschland seine Klimaziele im Verkehr erreicht.
Bahnfahren bleibt weiterhin günstig
Ihre Entscheidung argumentiert die Deutsche Bahn mit einem Verweis auf die allgemeine Inflation, die derzeit bei durchschnittlich 4,1 Prozent liegt. Im Gesamtvergleich sei das Bahnfahren auch nach der Preiserhöhung im Dezember weiterhin günstig. Die Fahrtpreise lägen auch nach der Teuerung ungefähr auf dem Preisniveau von 2012. Die Deutsche Bahn spricht daher von einer moderaten Preisanpassung.
“Im langfristigen Vergleich bleibt Bahnfahren weiterhin günstig.”
Deutsche Bahn
Bei einem Blick auf die finanzielle Lage des Staatskonzerns dürften die erhöhten Preise nicht überraschen. Probleme im Auslandsgeschäft und mit dem Güterverkehr haben der Deutschen Bahn in Verbindung mit der Corona-Krise schwer zugesetzt. Allein in der ersten Jahreshälfte 2021 bezifferte der Konzern einen Verlust von 1,4 Milliarden Euro. Insgesamt beläuft sich der Schuldenberg auf 30 Milliarden Euro. Darüber hinaus hat die Deutsche Bahn nun die mit der GDL vereinbarten Tariferhöhungen und Einmalzahlungen zu stemmen.
Fazit zur Preiserhöhung bei der Deutschen Bahn
Ab dem 12. Dezember 2021 erhöht die Deutsche Bahn ihre Ticketpreise um durchschnittlich 1,9 Prozent. Betroffen von der Teuerung sind die Flextickets, die Streckenzeitkarten sowie die BahnCard. In Anbetracht der Tatsache, dass sich die Deutsche Bahn vor allem durch die Corona-Krise in keiner günstigen finanziellen Ausgangslage befindet, sollte die geplante Preiserhöhung nachvollziehbar und akzeptabel sein. Zu eventuellen Teuerungen im Regionalverkehr hat sich der Konzern bisher noch nicht geäußert. Es bleibt also offen, ob mit weiteren Preisanpassungen zu rechnen ist.