Die Pünktlichkeitsquote von 70 Prozent für das Jahr 2024 wird immer unrealistischer. Aufgrund von Streiks, Unwettern und Baustellen kam es oft zu Verspätungen.

Bereits in den vergangenen Jahren hat sich die Deutsche Bahn (DB) damit schwergetan, ihr gestecktes Pünktlichkeitsziel zu erreichen. Im Jahr 2023 wurde die angepeilte Pünktlichkeitsquote von 70 Prozent verfehlt – in dem Jahr hat die Pünktlichkeit sogar einen neuen Tiefpunkt erreicht. Nachdem die Bahn 2024 pünktlicher werden wollte, sieht es laut einer Unternehmens-Meldung nicht so aus, als wäre das noch realistisch.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die DB hat sich für 2024 ein Pünktlichkeitsziel von 70 Prozent gesteckt
  • Im ersten Halbjahr liegen die Werte lediglich bei 62,7 Prozent
  • Unwetter, Streiks und Baustellen machen das Erreichen des Ziels immer unwahrscheinlicher

Jeder dritte Fernzug verspätet

Nachdem es 2023 mit der Pünktlichkeitsquote von 70 Prozent nicht geklappt hat, wollte die Bahn in diesem Jahr mit dem gleichen Ziel einen zweiten Anlauf starten. Doch in den ersten sechs Monaten des Jahres waren nur 62,7 Prozent der Fernzüge pünktlich – jeder dritte verspätet. Im Vorjahreszeitraum lag der Wert hier bei sechs Prozentpunkten mehr. Auch die Zugausfälle haben sich bereits im ersten Halbjahr gehäuft.

Deutsche Bahn Tarifverhandlungen
Im ersten Halbjahr war jeder dritte Fernzug verspätet

Ab einer Abweichung von 15 Minuten am Ziel gilt ein Fahrgast als verspätet. Die Reisendenpünktlichkeit, die daran gemessen wird, wie viele Passagiere ihre Destination pünktlich erreicht haben, lag im ersten Halbjahr bei 66,8 Prozent.

Unwetter treibt Juni-Zahlen herunter

Grund für diese niedrigen Zahlen sind laut Bahn unter anderem Streiks, Unwetter und Baustellen.

Die massiven Streiks, das bundesweite Baugeschehen und insbesondere die Extremwettereignisse im ersten Halbjahr in einem noch nie dagewesenen Ausmaß haben die Zahl nach unten gedrückt.

Sprecher der Deutschen Bahn
Deutsche Bahn Sanierung Der Schienen
Bauarbeiten erschweren die Pünktlichkeit der Bahn

Besonders im vergangenen Monat kam es aufgrund von extremen Wetterbedingungen zu vielen Zwischenfällen. Beinahe jeder zweite Zug galt mit einer Verzögerung von mehr als sechs Minuten als verspätet. Zu diesem Zeitpunkt lag die Pünktlichkeitsquote lediglich bei 52,9 Prozent. Auch während der Fußball-Europameisterschaft wurden die Mängel der Bahn deutlich.

Laut der aktuellen Prognose wird das Pünktlichkeitsziel für dieses Jahr wieder nicht erreicht. Hauptsächlich verantwortlich ist die schlechte Infrastruktur der Schiene. Jüngst wurden seitens der EU Fördergelder angekündigt, die deutsche Verkehrsprojekte mit 480 Millionen Euro unterstützen sollen. Zudem hat im Juli die große Generalsanierung gestartet. Diese soll langfristig die Infrastruktur verbessern, sorgt davor allerdings erst einmal für mehr Baustellen auf der Schiene.

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Autor

Wenn Ricarda auf Reisen ist, fühlt sie sich am lebendigsten. Infiziert vom Reisefieber wurde sie im Jugendalter durch ein Auslandsjahr in den USA. Egal ob mit dem Van, Backpack, Boot oder im Hotel: Sie ist immer bereit für ein neues Abenteuer, gerne auch mit viel Adrenalin. Nach ihrem Journalismus-Studium kann sie bei reisetopia ihre beiden Leidenschaften voll ausleben und versorgt Euch mit spannenden News.

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  • Ich fliege nur noch Premium Economy. Ist mit geschickter Planung günstig und Status mit all seinen Vorteilen ist relativ einfach erreichbar.

    Anfallende Meilen werden gesammelt und bei Bedarf -wenn es denn passt- dann einmalig eingesetzt.

    Wie an anderer Stelle geschrieben ist diese “will-vorne-sitzen-Meilen-Bloggerei-Werbung-mit u.a. Kreditkarten” noch nicht ganz vorbei, aber sichtbar auf dem absteigenden Ast.

    Persönlich finde ich das sehr gut, denn da vorne sollten meiner bescheidenen Meinung nach nur Leute sitzen, die es sich auch leisten können anstatt dieser zunehmenden “Möchte-gern-Influencer” – aber so richtig interessieren tut es mich dann doch nicht, da jenes Publikum eher selten in einer Premium-Economy sitzen wird.

    Was bleibt ist allerdings die bedauerliche Tatsache, dass eben jenes Publikum sich auch in den Lounges mit ihren Gimbels/Selfie Sticks aufhält, aber ok, die meisten Lounges sind groß genug und notfalls tut es auch ein Wechsel in eine Blogger abgewertete Lounge, für die sich Generation X/Z/Y dann Gott sei Dank für zu gut hält.

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