Neuer Versuch: DB will in diesem Jahr püntklicher werden

Nachdem die Deutsche Bahn ihr Pünktlichkeitsziel von über 70 Prozent letztes Jahr verfehlt hat, soll dieser Wert 2024 trotz dringender Generalsanierung erreicht werden.

Die vergangenen Jahre brachten selten positive Meldungen über die Pünktlichkeitswerte der DB. Ersichtlich wird dies bei einem Blick auf den Europa-Vergleich, wo der Deutsche-Bahn-Konzern 2023 nur den vorletzten Platz belegt. Doch nun kündigte der Bahnchef Richard Lutz an, dass die DB erneut ein Ziel oberhalb der 70-Prozent-Marke für dieses Jahr anpeilt, wie RND berichtet.

Sanierung der Strecken ist unabdingbar

Verspätungen sind mittlerweile nichts Ungewöhnliches mehr im deutschen Bahnnetzwerk. Besonders das abgelaufene Jahr brachte mit einer Pünktlichkeitsquote von 64 Prozent im Fernverkehr einen neuen Tiefpunkt für die Deutsche Bahn. Neben einer drastischen Zunahme an Beschwerden musste die DB obendrauf eine Rekordsumme wegen Unpünktlichkeit zahlen. Richard Lutz ist bewusst, dass es für seinen Konzern so nicht weitergehen darf.

Schwierig ist es, wenn die Verspätungen länger als 30 Minuten dauern, wenn man seine Anschlüsse verpasst, und die Züge ausfallen. Das ist das, was die Kunden auch zu Recht stört. Und da gibt es auch gar nichts, darum herumzureden. An diesem Thema sind wir dran.

Richard Lutz, Vorsitzender DB

Einer der Gründe für das große Pünktlichkeitsproblem der DB sind die jahrzehntelang vernachlässigten Schienen, die momentan zu einer Vielzahl an Baustellen führen. Darüber hinaus gibt es eine steigende Nachfrage an Fahrgästen, weshalb ab diesem Jahr eine Generalsanierung der Infrastruktur geplant ist. Dadurch soll das Schienennetz Deutschlands bis 2030 in ein Hochleistungsnetz verwandelt werden und man wolle bis dahin sogar ein Pünktlichkeitsziel von 80 Prozent anpeilen.

Gekürzte Finanzierung erschwert die Ausbaupläne

Eine Problematik diesbezüglich ist die gekürzte Haushaltsfinanzierung für 2024, die die Deutsche Bahn zur Suche nach Sparmöglichkeiten zwingt. Das von 45 auf 27 Milliarden Euro gekürzte Budget soll demnach vorrangig in die Sanierung gesteckt werden, weshalb der Ausbau des Bahnnetzwerks gefährdet ist. Nach aktuellem Stand gelten die Projekte bis 2027 allerdings als gesichert.

Der derzeitige Tarifstreit mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) macht die Lage für die DB nicht gerade einfacher. Hierbei hofft der Bahnchef möglichst bald Kompromisse am Verhandlungstisch zu finden. In weiterer Folge sollen anschließend Tarifverträge vereinbart werden, die sowohl für Fahrgäste der DB als auch Kunden im Güterverkehr mehr Sicherheit bringen.

Fazit zu den Pünktlichkeitszielen der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn plant für 2024 ihr Pünktlichkeitsziel von über 70 Prozent zu erreichen, nachdem es die letzten Jahre nicht geklappt hat. Obwohl momentan zahlreiche Bauarbeiten am Schienennetzwerk Deutschland stattfinden, blickt die DB optimistisch in die Zukunft und sieht eine deutliche Verbesserung in den nächsten Jahren kommen. Demnach darf man gespannt bleiben, wie schnell die Generalsanierung trotz der geringeren finanziellen Unterstützung stattfinden kann und sich auf die Pünktlichkeitswerte des Konzerns auswirken werden.