Bahn und Gewerkschaft konnten sich erneut nicht einigen. Nach Ende der Friedenspflicht sind Streiks wieder wahrscheinlicher.
Das Deutsche Bahn (DB) versus Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Drama geht in die nächste Runde. Wie zdf Heute berichtet, erklärt die Gewerkschaft die aktuellen Tarifverhandlungen für gescheitert – weitere Streiks bei der Bahn werden somit wieder wahrscheinlicher.
GDL bricht Gespräche mit der Bahn ab
Dass die Gewerkschaft nicht einfach zufriedenzustellen ist, hat sich in den vergangenen Tarifverhandlungen immer wieder gezeigt. Nachdem die GDL am heutigen Donnerstag die laufenden Gespräche mit dem Bahnkonzern abgebrochen hat, ist eine weitere Runde gescheitert.
Am Verhandlungstisch ging es wieder einmal um die altbekannten Forderungen: Eine 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter bei voller Gehaltszahlung, dazu eine steuerfreie Inflationsprämie in Höhe von 3.000 Euro. Knackpunkt der Diskussion war die Forderung der 35-Stunden-Woche, denn wieder einmal hatte die GDL das Gefühl, die Bahn würde sich nicht kooperativ genug zeigen. Die Bahn wiederum wirft der Gewerkschaft Sturheit in puncto ihrer Forderungen vor.
Wir waren bereit, Schritte bei der Arbeitszeitverkürzung zu gehen, die weit über unser letztes Angebot hinausgehen. Es ist unfassbar, dass die Lokführergewerkschaft trotzdem vom Tisch aufsteht und damit für die Kunden weitere Streiks drohen.
Martin Seiler, DB-Personalvorstand
Friedenspflicht läuft in wenigen Tagen aus
Die obligatorische Friedenspflicht zwischen Bahn und Gewerkschaft läuft am 3. März aus. Unter den gegebenen Umständen ist dann wieder einmal mit Bahnstreiks zu rechnen. Somit könnten sich die Befürchtungen bestätigen, dass während der weltgrößten Reisemesse ITB in Berlin gestreikt wird.
Bis zum 3. März galt eine Vereinbarung der Vertraulichkeit. Die GDL wirft der Bahn vor, diese gebrochen zu haben. Informationen seitens der Gewerkschaft wird es erst nach der Friedenspflicht auf einer Pressekonferenz am 4. März geben. Mit Konkurrenten der Deutschen Bahn gestalten sich die Verhandlungen weniger schwierig. Mit Transdev konnte sich die GDL bereits einigen, ebenfalls mit der Eurobahn.
Fazit zu erneut gescheiterten Verhandlungen zwischen DB und GDL
Eine weitere Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft und der Bahn endet ergebnislos. Primär bei der Frage um die 35-Stunden-Woche wurden sich beide Parteien nicht einig. Nachdem die Friedenspflicht am 3. März ausläuft, werden Bahnstreiks immer wahrscheinlicher. Es bleibt mit Spannung abzuwarten, wie sich die GDL am 4. März in der Pressekonferenz äußern wird.