Die Unpünktlichkeit der Deutschen Bahn ist ein allgegenwärtiges Thema. Große Verspätungen kamen im vergangenen Jahr bei den Fernzügen jedoch weniger häufig vor.
Noch vor zwei Jahren gehörte die Deutsche Bahn zu den Schlusslichtern unter den pünktlichsten Zügen Europas und auch im Jahr 2023 war die Deutsche Bahn im Ranking eher weiter hinten, belegt aber immerhin nicht mehr den letzten Platz. Dies führte im vergangenen Jahr zu erheblichen finanziellen Belastungen für den Konzern. Allerdings kam es gerade einmal bei 2,4 Prozent der Halte im Fernverkehr im Jahr 2023 zu deutlichen Verspätungen von 60 Minuten oder mehr, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Pünktlichkeitsziel von 71,5 Prozent für 2024
Insgesamt verzeichnet die Deutsche Bahn für 2023 pro Tag durchschnittlich 823 Fahrten mit 7.372 Ankunftshalten im Fernverkehr, sprich mit dem ICE und dem Intercity. Jeder Halt, der mit mehr als sechs Minuten Verspätung erreicht wird, geht als unpünktlich in die Statistik ein. Während des gesamten letzten Jahres erzielte die Bahn einen Pünktlichkeitswert im Fernverkehr von 64,3 Prozent. Für das laufende Jahr hat sich die Deutsche Bahn ein Pünktlichkeitsziel von 71,5 Prozent für den Fernverkehr gesetzt.
Zu Verspätungen von 15 Minuten oder mehr kam es bei 18,3 Prozent der Halte und von 30 Minuten oder mehr bei 8,6 Prozent. Nur 2,4 Prozent der Fernverkehrszüge hatten Verspätungen von über einer Stunde. Aber auch mit Zugausfällen wurden die Reisende der Deutschen Bahn konfrontiert. Generell gingen 41 Prozent der Zugausfälle auf externe Ursachen wie extremes Wetter, Unfälle oder Streiks zurück. Probleme beim Gleisnetz wie Störungen an Oberleitungen und Bauarbeiten waren dabei allein für 14 Prozent der Zugausfälle verantwortlich.
Hohe Kosten für die Deutsche Bahn
Bei großen Verspätungen und Zugausfällen können betroffene Reisende generell Entschädigungen einfordern. Bei einer Verspätung ab einer Stunde werden 25 Prozent des Ticketpreises erstattet und ab einer Verspätung von zwei Stunden die Hälfte. Dafür zahlte der Konzern für das letzte Jahr eine Rekordsumme in Höhe von knapp 133 Millionen Euro.
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Zudem investiert die Deutsche Bahn in eine umfangreiche Generalsanierung der Bahnhöfe und des Schienennetzes. Dadurch kommt es ebenfalls zu Verspätungen. Strecken werden mehrere Monate komplett gesperrt und grundlegend saniert. Bis 2030 sollen so 40 Abschnitte des Netzes modernisiert werden. Zudem investiert die Bahn 14 Milliarden Euro in neue Fernzüge sowie in Instandhaltungswerke für ihre Züge. Damit erhofft sich die Bahn auch die Zuverlässigkeit des Betriebs in Zukunft wieder erhöhen zu können. Das deutsche Schienennetz steht allerdings aktuell vor einer Krise mit einem dringenden Finanzbedarf von 90,3 Milliarden Euro.
Fazit zur Pünktlichkeit der DB Fernzüge im letzten Jahr
Im Jahr 2023 verzeichnete die Deutsche Bahn eine Pünktlichkeitsrate von etwa 64 Prozent im Fernverkehr. Trotz vereinzelter Verspätungen und Ausfälle aufgrund externer Faktoren wie Wetter oder Streiks zeigt das Unternehmen langsam Verbesserungen und setzt sich für 2024 ein Pünktlichkeitsziel von 71,5 Prozent. Investitionen in neue Züge und Instandhaltungswerke lassen ebenfalls auf eine bessere Pünktlichkeitsrate hoffen.
