Das Coronavirus ist aktuell weder aus den Medien, noch aus den Köpfen der Menschen wegzudenken, vor allem bei Reisenden. Dass sich aufgrund des Virus natürlich weitaus weniger Menschen auf eine Reise, geschweige denn an Bord eines Flugzeugs begeben, ist verständlich.
Dass die Airlines darunter leiden, dürfte auch klar sein. Neue Zahlen belegen nun jedoch, wie massiv der Einbruch der Flugbuchungen – mit Fokus auf Europa – aufgrund der weltweiten Krise wirklich ist.
Auch “Rennstrecken” nur noch halbvoll
Auch die europäischen Airlines trifft die Krise rund um das sich weiter stark ausweitende Coronavirus enorm hart. So hat allein die Lufthansa Gruppe bis Ende März etwa 7.100 Flüge streichen müssen. Bei anderen Fluglinien sieht es nicht besser aus, denn die Flugbuchungen gingen aufgrund des neuen Virus massiv zurück und zwar so massiv, dass sogar auf den sogenannten “Rennstrecken” – auf Flugrouten zwischen hoch frequentierten Metropolen etwa – auf den eigentlich so gut wie immer ausgebuchten Flügen am Abend und am Morgen die Maschinen nur halb voll sind.
So verzichten die meisten Menschen auf eine Flugreise aus Angst sich mit dem neuartigen Coronavirus anzustecken. Dadurch fehlen an den europäischen Hubs allerdings auch die Transferpassagiere. Zudem wurden aufgrund der Epidemie etliche Großveranstaltungen und Messen abgesagt, wodurch nochmals mehr (Geschäfts-)Reisende entfallen.
Italien befeuerte Einbruch der Buchungen enorm
Wie heftig der Einbruch der Flugbuchungen tatsächlich ist, hat nun ein auf die Reisebranche fokussiertes Unternehmen herausgefunden, wonach die Buchungen in Richtung Europa bis tief in den Januar sogar noch deutlich im Plus lagen. Ab dem 20. Januar begannen sie jedoch bereits kräftig abzunehmen. Das war kurz nachdem die ersten Flugverbindungen nach China gekappt wurden. Von diesem Zeitpunkt an, bis zum 22. Februar, nahmen die Buchungen um fast 24 Prozent ab. Der neu hinzukommende Corona-Krisenherd Italien beschleunigte das Ganze nochmals enorm, sodass nur etwa eine Woche später ein Rückgang von rund 79 Prozent der Flugbuchungen zu beobachten war.
Und das bezieht sich nicht nur auf Flüge zwischen Asien und Europa: So sind etwa Buchungen aus Richtung Nordamerika und dem Nahen Osten um etwa 60 Prozent eingebrochen. Südamerika liegt mit 70 Prozent sogar nochmals drüber, ganz zu schweigen von den gut 133 Prozent Buchungsrückgängen aus Richtung Südostasien (wobei hier die 100 Prozent aufgrund der dazu zählenden Annullierungen überschritten werden konnte). Dazu kommen die ausbleibenden Transferpassagiere, die die Auslastungen bei den europäischen Airlines weiter nach unten drückt.
Fazit zum Rückgang der Buchungszahlen
Diese doch sehr erschreckenden Zahlen zeigen, dass das Coronavirus vor allem die Luftfahrtbranche aktuell enorm in den Schwitzkasten genommen hat und der Druck immer schlimmer wird. Ein erstes Opfer forderte der Virus bereits von den europäischen Fluggesellschaften, denn wer in dieser Krise finanziell nicht in irgendeiner Weise gewappnet ist, kann enorme Probleme kriegen. Es bleibt weiter nur zu hoffen, dass sich spätestens mit den Sommermonaten die Lage etwas beruhigen wird.