Der neue Coronavirus in China hält die Welt auch weiterhin in Atem. Während die chinesische Regierung ganze Städte unter Quarantäne stellt, versuchen Länder weltweit sich vor der Lungenkrankheit bestmöglich zu schützen.
Auch in Deutschland sind inzwischen vier Fälle der gefährlichen Erkrankung, die ihren Ursprung allem Anschein nach in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan hat, bekannt. Nun reagieren auch die ersten Airlines mit drastischen Maßnahmen und so streichen immer mehr Airlines Flüge in die Volksrepublik.
British Airways streicht alle Flüge
So hat das Außenministerium Großbritanniens eine Reisewarnung für ganz China ausgegeben. Aus diesem Grund hat British Airways nun alle Direktflüge in das bevölkerungsreichste Land der Erde bis auf weiteres komplett eingestellt und das mit sofortiger Wirkung. Wie der britische Flag-Carrier dazu mitteilte, habe die “Sicherheit unserer Kunden und unserer Besatzung immer Priorität”. British Airways bietet normalerweise tägliche Flüge ab London-Heathrow in die chinesische Hauptstadt Peking und nach Shanghai an. Von den Streichungen unberührt bleiben dagegen die Verbindungen nach Hongkong.
Doch nicht nur British Airways zieht die Reißleine: Auch Finnair hat angekündigt einige der Flugverbindungen nach China streichen zu wollen. Zumindest im Zeitraum von Anfang Februar bis Ende März, wie der finnische Flag-Carrier mitteilte. Grund sei die durch China ausgesetzten Gruppenreisen.
Lufthansa Gruppe streicht alle China-Flüge bis 9. Februar
Zunächst sah sich die Lufthansa gut gewappnet und hatte keinerlei Pläne Flugverbindungen in die Volksrepublik zu streichen. Das hat sich nun aber geändert: Die Lufthansa hat alle Flüge nach China (Festland) bis zum 9. Februar komplett gestrichen. Der letzte Flug findet dabei morgen statt. Von der Streichung betroffen sind die Verbindungen nach Peking, Shanghai sowie Nanjing und Shenyang. Bei der Swiss fallen die Verbindungen nach Peking und Shanghai weg, genauso wie bei Austrian Airlines. Das autonome Hongkong wird dagegen – wie von anderen Airlines auch – weiterhin regulär angeflogen. Buchungen für Flüge nach China sind bei der Kranich-Gruppe sogar bis Ende Februar gestoppt wurden. Ob die Fristen womöglich verlängert werden könnten, ist bislang unklar. Die Lufthansa-Gruppe bietet derweil kostenlose Stornierungen und Umbuchungen für Flüge nach China an.
Und auch United Airlines, Air Canada, American Airlines, Lion Air, Air Seoul und Ural Airlines haben inzwischen reagiert und stoppen alle oder bestimmte Flugverbindungen nach China. United streicht demnach im Zeitraum vom 1. bis zum 8. Februar insgesamt 24 Flüge von den USA nach Peking, Shanghai, sowie Hongkong. Grund hierfür sei vor allem ein “deutlicher Rückgang der Nachfrage”, wie die Airline mitteilte. Air Canada reagiert ähnlich und streicht zumindest ausgewählte Flugverbindungen, um sich der gesunkenen Nachfrage anzupassen. American Airlines gab jüngst bekannt, die Verbindungen von Los Angeles nach Peking und Schanghai bis Ende März komplett auf Eis zu legen.
Cathay Pacific passt Bordservice an
Die Hongkonger Fluggesellschaft Cathay Pacific, sowie die Tochter Cathay Dragon teilten mit, die eigenen Flugverbindungen auf das chinesische Festland um gut 50 Prozent zu reduzieren und außerdem den Bordservice in allen Reiseklassen auf den verbleibenden Flügen anzupassen, besonders in hygienischer Sicht. So werden beispielsweise die Mahlzeiten in der Business und First Class auf einem einzigen Tablett serviert und sich zwischen beiden Klassen vorübergehend nicht mehr voneinander unterscheiden. In der Premium Economy wird teilweise nur ein Beutel, der einen warmen Snack beinhalten soll, ausgehändigt. In allen Klassen müssen Passagiere außerdem zunächst auf Annehmlichkeiten wie warme Tücher, Decken, Kissen und Zeitschriften verzichten, genau wie auf den zollfreien Bordverkauf.
Air India steht nach eigener Aussage bereit, auf Geheiß der Regierung indische Staatsbürger aus den betroffenen Regionen rund um Wuhan im Notfall auszufliegen. Währenddessen werden an den sieben größten indischen Flughäfen Reisende aus China Gesundheitschecks unterzogen.
Indes wurden vermehrt Schutzvorkehrungen in Deutschland getroffen, die auf Reisende aus China kommend abzielen. So sollen unter anderem Piloten vor der Landung auf deutschem Boden den zuständigen Tower über den Gesundheitszustand der Passagiere an Bord informieren. Des weiteren sollen die Reisenden Formulare ausfüllen, in denen sie angeben müssen, wie sie in den folgenden 30 Tagen zu kontaktieren sind. So soll es Airlines im Falle einer Infektion möglich sein Kontaktpersonen ausfindig machen zu können und ebenfalls nachprüfen zu können, neben wem die infizierte Person im Flugzeug gesessen hat.
Fazit zu den Vorkehrungen
Das neue Coronavirus macht vielen Reisenden, aber auch der generellen Bevölkerung weltweit große Sorgen, weshalb sich immer mehr Regierungen und Airlines zum Handeln gezwungen sehen. Allerdings sollte man auch nicht in Panik verfallen. So wurde jüngst der genetische Code des Virus bereits geknackt und das in Rekordzeit. Währenddessen planen US-amerikanische Wissenschaftler ein Gegenmittel in etwa drei Monaten vorweisen zu können. Dennoch sind die Sicherheitsmaßnahmen natürlich zu begrüßen.