Zwar bewegen sich die Maschinen der großen deutschen Fluggesellschaften schon seit einiger Zeit wieder durch die Wolken – die Krisensituation am Boden ist allerdings noch lange nicht ausgestanden. Während der Lufthansa-Konzern die Bedingungen ihrer Staatshilfe auch weiterhin verhandelt, kündigt Condor nun an, bis zu 25 Prozent aller Arbeitsplätze zu streichen, und einen möglichen Verkauf bis vorerst 2022 zu verschieben.

Knapp 1.000 Entlassungen stehen dem Ferienflieger Condor bevor, wie aus einem Statement des Firmenchefs Ralf Teckentrup hervorgeht, über welches verschiedene Medien übereinstimmend berichten. Insgesamt soll die Flotte der deutschen Airline um gut ein Viertel reduziert werden, wie ein Zukunftsausblick des Konzernchefs nun bestätigte.

Entlassungen trotz “zufriedenstellenden” Buchungsverhaltens

Ein Ende für die aktuelle Krisensituation der Luftfahrtbranche sieht man bei der Condor wohl nicht vor 2024. Insgesamt müsse man mit einem Trend in Richtung signifikant steigender Ticketpreise rechnen, sagte der Konzernchef voraus. Bei der Condor selbst möchte man Flugreisen allerdings nicht teurer machen, sondern diese in etwa auf Vorkrisenniveau beibehalten. Dies lässt sich laut Teckentrup wohl auf einen niedrigeren Kostendruck als bei anderen Wettbewerbern zurückführen – besagte Entlassungen sollen dennoch passieren. Aktuell ist das Überleben der Fluggesellschaft durch eine halbe Milliarde Euro staatlicher Gelder gesichert; ein Verkauf stehe demnach vorerst wohl doch nicht (mehr) zur Debatte.

“In der aktuellen Krise denkt niemand an Übernahmen. Ich denke daher, dass wir frühestens Ende nächsten Jahres einen neuen Verkaufsprozess starten werden und frühestens 2022 einen Käufer präsentieren können.”

Ralf Teckentrup, Condor Konzernchef
Condor Boeing 757 Start 800x533 (1)

Mit Beginn der Sommerferien wird man auch bei der Condor den Flugbetrieb wieder hochfahren, der neue Sommerflugplan tritt demnach ab dem 25. Juni in Kraft. Mit ca. 30 Prozent des ursprünglich angedachten Flugangebotes werden von acht deutschen Flughäfen knapp 30 südeuropäische Ferienziele rund um das Mittelmeer angeflogen. Auch in Sachen Buchungsverhalten äußerte sich Treckentrup überraschend positiv: Zwar liegen die Zahlen wohl “weit unter den Vorjahren”, sind grundlegend aber “zufriedenstellend”. Neben flexibler Umbuchungs- und Stornierungsrichtlinien bot die Fluggesellschaft in Krisenzeiten außerdem Erstattungen für enttäuschte Kunden.

Fazit zu den knapp 1.000 Entlassungen bei der Condor

Rein menschlich gesehen ist es wohl schwer nachzuvollziehen, dass Formulierungen wie “zufriedenstellendes Buchungsverhalten” mit der Ankündigung tausender Entlassungen in einem Atemzug durch einen Airline-Chef einhergehen können. Aus unternehmerischer Perspektive ist es vermutlich allerdings notwendig, drastische Maßnahmen zu ergreifen und personelle Überkapazitäten entsprechend auszudünnen. Wir drücken allen bei der Condor beschäftigten Mitarbeitern die Daumen und hoffen auf eine möglichst unbeschwerte Zukunft!

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Autorin

Lilli ist am liebsten in den Wolken - und das nicht nur mit ihrem Kopf. Schon als Kind tourte sie mit einer Tanzgruppe durch Europa, heute ist Fernweh ihr ständiger Begleiter. Wenn sie sich nicht gerade mit ihrem Studium in Berlin beschäftigt, sitzt sie irgendwo auf der Welt hinter ihrem Laptop und berichtet für Euch über die angesagtesten Travel News rund um den Globus - direkt hier auf reisetopia.de!

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