China bestraft ausländische Fluggesellschaften für Corona-Infizierte – die Bundesregierung vermutet dahinter Kalkül!

Die strikten Einreisebestimmungen mit willkürlichen gesundheitlichen Untersuchungen sind bereits hinlänglich bekannt. Sollte dabei jedoch ein Reisender positiv getestet werden, zieht das auch schwere Strafen für die befördernde Fluggesellschaft mit sich. Vor allem die Lufthansa Group ist von diesen Strafen massiv betroffen, sodass sogar die Bundesregierung hier bewusste Wettbewerbsverzerrung vermutet, wie aeroTELEGRAPH berichtet.

Schwere Strafen für Lufthansa und Co.

Die Corona-Pandemie hat den internationalen Reiseverkehr massiv verändert. Täglich berichten wir von neuen Maßnahmen und Einschränkungen, aber auch Lockerungen und Entwicklungen abseits der Pandemie. Dabei sieht sich die Lufthansa Group aktuell diversen Hürden ausgesetzt. Erst vor wenigen Tagen mahnte die größte deutsche Fluggesellschaft erneut vor das neue EU-Klimapaket und forderte stattdessen wirksamere Regelungen, die für alle gelten. Während hier höhere Steuern und Kosten auf die Kranich-Airline zukommen könnten, sind die Strafen Chinas bereits bittere Realität. Diese werden nämlich ausgesprochen, sollte eine Fluggesellschaft Passagiere befördern, die im Nachgang positiv auf das Corona-Virus getestet werden. Je nach Anzahl der Positivtests können Fluggesellschaft damit rechnen, bis zu vier Wochen lang die betroffene Strecke nicht mehr bedienen zu dürfen. Der Clou: Chinesische Fluggesellschaften sind von dieser Regelung nicht betroffen.

Nach vorliegenden Informationen gibt es keine Verstöße deutscher Fluggesellschaften gegen die Infektionsschutz-Vorgaben der chinesischen Behörden, die die Aussetzung von Flügen begründen könnten.

Statement des Außenministeriums

Dafür haben bereits viele deutsche Airlines Erfahrungen mit den Strafen Chinas machen dürfen – darunter neben der Condor vor allem Fluggesellschaften der Lufthansa Group. Auch in Berlin sei dieses Thema bereits angekommen. Hier vermutet man eine bewusste Wettbewerbsverzerrung seitens Chinas und plant deshalb ähnliche Strafen für chinesische Fluggesellschaften zu implementieren. Auch Air France ist von diesem Vorgehen betroffen, weshalb die Bundesregierung gemeinsam mit Frankreich zunächst ein Ende der Strafen gefordert hat.

Willkürliche Einreisebestimmungen

Trotz der hohen Anforderungen bei der Einreise in China fliegt die Lufthansa bereits seit geraumer Zeit wieder das Land mit mehreren Destinationen an. Darüber hinaus erlebt die Lufthansa momentan allgemein einen deutlichen Anstieg der Buchungszahlen. Neben der Beförderung von Passagieren ist und bleibt die Nachfrage jedoch vor allem für Frachtkapazitäten hoch.

Um dem zu begegnen, suspendiert Deutschland reziprok Flüge chinesischer Fluggesellschaften auf derselben Strecke, auf der es für deutsche Unternehmen zu Einschränkungen kommt.

Statement des Auswärtigen Amts gegenüber aeroTELEGRAPH
China Domestic Departures

Mittlerweile sind die Einreisebestimmungen für China hinlänglich bekannt – selbst das Auswärtige Amt warnt vor den mitunter willkürlichen Untersuchungen vor Ort. Wer im Besitz sämtlicher für die Einreise notwendiger Dokumente wie Ausnahmegenehmigung, Visa-Bestätigung und einer entsprechenden Anmeldung von zuständigen chinesischen Lokalbehörden ist, muss sich bei Ankunft an einem chinesischen Flughafen nach diverser Untersuchungen, PCR- und Antikörpertests – und trotz negativen Ausgangs – neben einer mehrwöchigen Isolation im Rahmen eines stationären Klinikaufenthalts außerdem auf weitere “invasive medizinische Maßnahmen” einstellen, die neben “teils täglichen Blutentnahmen” auch “Computertomografie-Aufnahmen und bisweilen Rektalabstriche” beinhalten können. Ein nachweisbar vollständiger Impfschutz spielt für die Einreise bislang noch keine Rolle.

Fazit zu den Strafen Chinas

China bestraft bereits seit geraumer Zeit ausländische Fluggesellschaften mit Flugverboten, sollten Passagiere positiv auf das Corona-Virus getestet werden. Vor allem Fluggesellschaften der Lufthansa Group, aber auch die Condor und andere ausländische Fluggesellschaften sind vom Vorgehen betroffen. Nach Ansicht der Bundesregierung greift China hier bewusst wettbewerbsverzerrend ein und fordert deshalb im ersten Schritt ein Ende der Strafen. Solle man in Peking nicht einlenken, wären ähnliche Strafen für chinesische Fluggesellschaften geplant.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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  • Dass China seltsame Methoden anwendet um Einfluss zu nehmen, ist ja nun hinreichend bekannt.

    In unseren Unternehmen gilt tatsächlich das Motto: No Business with China

    Zugegebenermaßen haben wir ohnehin kaum Berührungspunkte mit China und von daher war es einfach dieses Motto zu formulieren.

    Trotzdem wäre es schön, wenn auch andere Unternehmen gelegentlich nicht nur an Profit denken würden, sondern gelegentlich mit einem Auge die Lümmel der Welt beobachten und sich selbst klar abgrenzen würden.

    Was den aktuell beschriebenen Fall betrifft, sehe ich auch eine klare Notwendigkeit für Gegenmaßnahmen.

  • Ich würde als Airline einfach gar nicht mehr nach China fliegen.
    Leider regiert immer noch Politik und Geld die Weltwirtschaft. Ich hoffe
    immer noch auf ein Umdenken.

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