Ein China Eastern-Flug von der chinesischen Stadt Kunming nach Guangzhou war vor einem Monat abgestürzt. 132 Menschen haben sich an Bord befunden. Chinas Zivilluftfahrtbehörde CAAC veröffentlicht nun den ersten Zwischenbericht mit neuen Erkenntnissen.

Eine Boeing 737 von China Eastern Airlines war in der Provinz Guangxi am 21. März abgestürzt. 132 Menschen haben sich an Bord befunden. Einsatzkräfte konnten in der Zwischenzeit die Blackboxes bergen – die Auswertung läuft jedoch noch. Dennoch veröffentlicht die CAAC nun ihren ersten Zwischenbericht, wie Avherald zu entnehmen ist.

Blackboxes gefunden

China Eastern Airlines-Flug MU5737 von Kunming nach Guangzhou war am frühen Nachmittag des 21. März im südlichen China abgestürzt. Dabei kam laut Flightradar24 eine Boeing 737-800 zum Einsatz, die zum Unfallzeitpunkt circa sechs Jahre alt gewesen sein soll. Im Flugzeug haben sich 123 Passagiere sowie acht Crewmitglieder und ein Safety Officer befunden. Einsatzkräfte konnten keine Überlebenden retten. Das Flugzeug war in hohem Terrain in der Provinz Guangxi verunglückt. Daher war das Gelände für die Einsatzkräfte nicht einfach zu erreichen.

Kunming

Flug MU5735 ist planmäßig um 13:10 Uhr Ortszeit in Kunming gestartet und sollte um 15:05 Uhr Guangzhou erreichen. Etwa 240 Kilometer vor dem Zielort hat das Flugzeug auf 29.100 Fuß plötzlich an Höhe verloren. Laut Zwischenbericht der CAAC vom 20. April 2022 hat das Flugzeug diese Flughöhe um 14:20 Uhr verlassen. Nicht mal eine Minute später wurde die letzte Radarposition erfasst. Dabei befand sich das Flugzeug bereits auf nur noch 11.000 Fuß. Die Geschwindigkeit zu diesem Flugzeug hat über 1.000 km/h betragen. Um 14:16 Uhr bestand der letzte Radarkontakt mit der Crew an Bord. Dabei verlief die Kommunikation noch ohne Probleme.

Kunming

Der Funkverkehr verlief bis zum Absturz ereignislos. Auch das Wetter soll gut gewesen sein. Die Crew an Bord meldete keinen Notfall. Erste Erkenntnisse haben ergeben, dass der Sinkflug bei hoher Geschwindigkeit zunächst bis circa 7.000 Fuß verlief. Danach scheint das Flugzeug nochmal auf circa 8.000 bis 9.000 Fuß zu steigen, ehe es endgültig abstürzte. Etwa 65 Kilometer vom Zielort entfernt traf die Boeing 737-800 mit der Registrierung B-1791 auf den Boden. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen ein Objekt, welches sich senkrecht in Richtung Boden bewegt. Die Absturzstelle des Hauptwracks ist laut Zwischenbericht 45 Quadratmeter groß und 2,7 Meter tief.

Winglet weit entfernt geborgen

Da es sich beim Flugzeug um eine Boeing aus den USA handelt, hat auch die amerikanische NTSB einen Ermittler ausgewählt und nach China entsandt. Auch Vertreter von Boeing und dem Triebwerkshersteller CFM nehmen an den Ermittlungen teil. Nur kurze Zeit nach dem Absturz fanden die Ermittler die beiden Blackboxes. Diese werden aktuell noch ausgewertet. Details dazu wurden im Zwischenbericht noch nicht veröffentlicht. Nach dem Fund der Blackboxes wurde berichtet, dass der Zustand dieser dramatisch schlecht gewesen sein soll. Eine Auswertung zum damaligen Zeitpunkt war noch ungewiss. Die Blackboxes wurden zunächst nach Peking zum Download und zur Auswertung der Daten geschickt.

Guangzhou

Die Cockpit-Crew auf diesem Flug bestand aus drei Mitgliedern. Der Kapitän hat bis dato 6.709 Flugstunden, der Erste Offizier 31.769 und der Zweite Offizier 556 Flugstunden gesammelt. Vor allem die Anzahl der Flugstunden des ersten Offiziers löste öffentlich Bedenken aus. Die Familienverhältnisse der drei Cockpit-Mitglieder sollen gut gewesen sein. Die Boeing 737-800 absolvierte ihren Erstflug am 22. Juni 2015 und kam auf 18.239 Flugstunden in 8.986 Flugzyklen. Die Logbücher der Piloten und des Flugzeugs zeigen keine signifikanten Abnormalitäten auf. Bücher sind lückenlos, das Flugzeug soll in einem einwandfreien Zustand gewesen sein.

Guangzhou

Darüber hinaus gaben die Ermittler im Zwischenbericht bekannt, dass an der Absturzstelle die wichtigsten Flugzeugteile geborgen werden konnten, darunter das Höhen- und Seitenleitwerk, das linke und rechte Triebwerk, die linke und rechte Tragfläche, Rumpfteile, Cockpitteile sowie das Fahrwerk. Diese Teile befinden sich in einer Lagerhalle zur weiteren Untersuchung. Nicht an der Absturzstelle sollen sich Teile des rechten Winglets befunden haben. Diese wurden etwa 12 Kilometer von der finalen Absturzstelle entfernt gefunden.

Fazit zu den neuen Erkenntnissen zum China Eastern Absturz

Eine Boeing 737-800 ist in der Nähe der Metropole Guangzhou in der südlichen Region Chinas abgestürzt. Anfangs berichteten Medien von insgesamt 133 Menschen an Bord. Mittlerweile ist bekannt, dass sich 123 Passagiere sowie acht Crewmitglieder und ein Sicherheitsoffizier an Bord befunden haben. Einzelheiten zur Ursache sind aktuell nicht bekannt, dafür veröffentlichte die CAAC einen ersten Zwischenbericht. Darin gehen die Ermittler vor allem auf den Zustand des Flugzeugs vor und nach dem Absturz, die Cockpitcrew sowie den letzten aufgezeichneten Minuten des Fluges ein. Die Blackboxes befinden sich aktuell noch immer in der Auswertung.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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  • Hmm, wenn man die vielen Worte weglässt, war ein Winglet nicht da, wo man es vermutet hätte und ist es aus nicht näher beschriebenen Gründen schlecht, wenn der erste Offizier mehr Flugstunden aufweist als der Kapitän.
    Es kommt sicher irgendwann ein ausführlicher Bericht.

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