Nach dem Chaos-Jahr 2022 wollen alle Seiten in diesem Jahr versuchen, eine Wiederholung zu vermeiden. Die Verkehrsminister der Länder schlagen dem Bund vor, dass die Flughäfen selbst für die Sicherheitskontrollen zuständig sein sollten.
Die Bilder aus dem letzten Jahr haben wohl die meisten Reisenden noch im Kopf: Lange Schlangen, verpasste Flüge, verlorenes Gepäck. Wenn der Urlaub so startet oder endet, ist es meist schon vorbei mit der langersehnten Erholung. Damit sich die chaotischen Szenen aus den Hauptreisezeiten des Vorjahres in diesem Jahr nicht wiederholen und die negativen Prognosen von Eurocontrol wahr werden, wird an einigen Stellschrauben gedreht. Neben technischen Investitionen der Flughäfen selbst, beraten nun auch die Verkehrsminister der Länder darüber, wie man die Prozesse verbessern kann. Ein Kernpunkt ist dabei, die Aufgabe der Sicherheitskontrolle an die Flughäfen abzugeben und sie nicht wie bisher durch die Bundespolizei koordinieren zu lassen, wie unter anderem das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.
Der Bund gibt grundsätzlich grünes Licht
Wie kann ein Chaos an den Flughäfen vor den anstehenden Osterferien verhindert werden? Diese Frage stellen sich nicht nur die Flughäfen, sondern auch die Verkehrsminister der 16 Bundesländer. Neben vielen kleinen und größeren Schwachstellen an den Flughäfen kam es im vergangenen Jahr immer wieder zu Problemen an den Sicherheitskontrollen. Hier möchte nun auch die Politik ansetzen. Der Vorschlag der Länder: Die Zuständigkeit für die Sicherheitskontrolle soll vom Bund an die Flughäfen übertragen werden.
Denn bisher liegt diese Aufgabe in der Regel bei der Bundespolizei. Die Strukturen sind dabei unzureichend auf die zu Ferienzeiten entstehenden Passagieranstürme ausgelegt, weshalb dies als ein Grund des Chaos angesehen werden kann. Die Flughäfen sollen es also in Zukunft selbst organisieren und besser machen. Dass es dazu kommt, ist gar nicht so unwahrscheinlich, denn der Bund hat den Weg Medienberichten zufolge bereits frei gemacht. In der kommenden Woche wird bei der Verkehrsministerkonferenz gemeinsam mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing weiter darüber beraten.
Wer führt die Passagierkontrollen durch?
Aktuell ist die Bundespolizei an zwölf deutschen Flughäfen für die Durchführung der Sicherheitskontrollen zuständig. Das bedeutet aber auch jetzt schon nicht, dass die Bundespolizei die Sicherheitskontrollen wirklich selbst durchführt. Wie die meisten unter uns sicherlich schon wahrgenommen haben dürften, beleiht die Bundespolizei in der Regel private Sicherheitsunternehmen, die letztlich die Sicherheitskontrollen auch durchführen. Diese Organisation soll fortan dann bei den Flughäfen liegen können.
Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt ist bereits seit Anfang des Jahres der Flughafenbetreiber Fraport für die Steuerung des Einsatzes privater Sicherheitsfirmen zuständig. Die Bundespolizei hat dabei nur noch die sicherheitspolitische Aufsicht. Andere Flughäfen haben ebenfalls schon Interesse gezeigt, das Modell so zu übernehmen.
Übrigens ist der Bund in Bayern nicht für die Passagierkontrollen zuständig. Hier sind die Regierung von Oberbayern sowie die Regierung von Mittelfranken mit dieser Aufgabe betraut.
Fazit zu den politischen Maßnahmen, um ein weiteres Airport-Chaos zu verhindern
Es gibt wohl kaum jemanden, der sich nicht wünscht, dass das Fliegen beziehungsweise die Zeit am Flughafen in diesem Jahr angenehmer wird, als es im letzten Jahr der Fall war. Wenn die Strukturen der Bundespolizei bei der Zuteilung des Sicherheitspersonals an den Security Checks einer der Gründe für die langen Schlangen sind, dann ist es eine gute Maßnahme, die Koordination an die Flughäfen abzugeben. Diese können die Prozesse vermutlich selbst besser steuern und somit die Gefahr eines weiteren Chaos ein wenig minimieren.
Anna hat arbeitet leider nicht dort.
Fakt ist… und ich arbeite am Flughafen genau dort und bin sicher, das es sich zum negativen umkehren wird, da die Flughäfen nur finanzielle Interessen haben,
sollte es so realisiert werden.
Es wird eine Art „Viehtrieb“ entstehen, Chaos und noch längere Wartezeiten die Folge.
Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter zählen nur noch zweitrangig, aber Flughafen und Bundespolizei sind fein raus.
Der Dienstleister ist schuld!
Hey Franky, danke für dein Feedback und auch, dass du deinen Ton nochmal angepasst hast 😉 du hast recht – ich arbeite dort nicht. Umso spannender sind natürlich Erfahrungsberichte von Personen, die wirklich involviert sind. Die dürfen hier natürlich gerne geteilt werden 🙂
Anna hat leider keine Ahnung und nur Vermutungen, aber Hauptsache wir schreiben mal was….
Fakt ist… und ich arbeite am Flughafen genau dort, das es sich zum negativen umkehren wird, da die Flughäfen nur finanzielle Interessen haben.
Es wird eine Art „Viehtrieb“ entstehen, Chaos und noch längere Wartezeiten die Folge.
Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter zählen nur noch zweitrangig, aber Flughafen und Bundespolizei sind fein raus.
Der Dienstleister ist schuld!
Es ist faszinierend zu sehen, daß die Flughäfen vor der Pandemie in Spitzenzeiten auch oft Probleme in der Abfertigung hatten, aber meist nach wenigen Tagen das temporäre Chaos wieder im Griff war.
Nach der Pandemie haben Flughäfen, Polizei und Regierung inkl Airlines richtig Angst vor der ähnlich hohen Zahl an Fluggästen.
Als jemand, der direkt in das “Problem” eingeweiht ist, kann ich nur sagen, daß auch der Flughafenbetreiber nichts bewirken kann. Das Problem liegt am Personal selber. Krankenstand ist sehr hoch, immer an den Peak-Zeiten. Mit Absicht. Die Koordination des Flughafens bzgl. der Flüge (welcher Terminal usw.) ist richtig schlecht. Hier geht es zur Zeit nur um GELD. Sonst nichts. Und die Mitarbeiter von den privaten und dem Bund werden leiden.